King Richard und The Power of The Dog sowie Coda lohnen sich auf alle Fälle. Die anderen müsste ich noch sehen.
Wenn Du Krise als Abwesenheit überproportional häufig vertretener Blockbuster verstehst, dann Willkommen Krise, bitte bleib!
Da wäre ich ja prinzipiell bei Dir. Aber die Oscars sind nunmal nicht Cannes oder Sundance, sondern eine Hollywood-Industrieveranstaltung. Wenn es bald kein kommerzielles Kino mehr gibt, ist auch Kino als Populärkultur tot.
Das hat nichts mit Sundance oder Independentfilm überhaupt zu tun. Es gab auch mal ein Zeitalter, auch bei den Oscars, da bestanden Filme tatsächlich aus weitestgehend unabhängig voneinander erzählbaren, um nicht zu sagen mehr oder weniger neuen Geschichten, einer anders als der andere, mit mal mehr oder weniger prominenter Hauptbesetzung - oder aber man bringt 27 MCU-Filme in ein paar Jahren raus und teilweise 3-4 pro Jahr (Serien - weils die AAs sind nicht mitgezählt).
Die Oscars für den besten Film gingen fast nie an Blockbuster oder Genre-Kino, sondern i.d.R. an gehobenes Kunsthandwerk bzw. kommerzielle Filme mit vermeintlichem Anspruch; im besten Fall an Filme, die Kommerz, Genre, Anspruch und sogar Originalität optimal verbinden wie z.B. "Parasite" 2020.andieymi hat geschrieben: ↑Mo 14 Feb, 2022 15:11Das hat nichts mit Sundance oder Independentfilm überhaupt zu tun. Es gab auch mal ein Zeitalter, auch bei den Oscars, da bestanden Filme tatsächlich aus weitestgehend unabhängig voneinander erzählbaren, um nicht zu sagen mehr oder weniger neuen Geschichten, einer anders als der andere, mit mal mehr oder weniger prominenter Hauptbesetzung - oder aber man bringt 27 MCU-Filme in ein paar Jahren raus und teilweise 3-4 pro Jahr (Serien - weils die AAs sind nicht mitgezählt).
Auf letzteres bezog ich mich auch gar nicht. (Ich muss auch sagen, dass das praktisch komplett an mir vorbeigeht.)Das Kino war auch kommerziell, als Filme nicht aus zig thematisch ähnlichen Filmen bestanden in einem definierten Universum bestanden
?!? Beziehst Du Dich da auf die Superhelden-Filmen? War Hollywoodkino kein Populärkino, bevor es die gab?!?Und ich habe keine Zweifel, dass in der Geschichte des Kinos vor der heutigen Mainstreamkultur keine Populärkultur geschaffen wurde.
Ich meine etwas ganz simples: Wenn in der Liste des populärsten Mainstream-Kino-Preisspektakels zu einem großen oder teilweise sogar überwiegenden Teil Filmtitel stehen, von denen selbst Foristen auf einem Film-Freakforum wie diesem hier noch nie etwas gehört haben, kann irgendetwas nicht stimmen.Oft ist es nämlich so, dass erst gewisse Avantgarde überhaupt die spätere Populärkultur schafft. Nicht so unbedingt zu einer Zeit, wo das auch als solche rezipiert wird. Aber zu attestieren, es bräuchte Mainstream-Reproduktion um Populärkultur zu schaffen halte ich für sehr gewagt, um nicht zu sagen verfehlt.
?!? Populärkultur ist fast immer Mainstreamkultur, ob das nun Spiderman ist oder früher Marilyn Monroe und Humphrey Bogart.Wenn Mainstream etwas macht, ist sich an Populärkultur zu bedienen.
Ich bin mir sicher, dass auch von Parasite 90% der Leute nichts gehört haben, bevor der den Oscar gewonnen hat und dann auf einmal überall auf Deutsch lief.cantsin hat geschrieben: ↑Mo 14 Feb, 2022 15:27 Die Oscars für den besten Film gingen fast nie an Blockbuster oder Genre-Kino, sondern i.d.R. an gehobenes Kunsthandwerk bzw. kommerzielle Filme mit vermeintlichem Anspruch; im besten Fall an Filme, die Kommerz, Genre, Anspruch und sogar Originalität optimal verbinden wie z.B. "Parasite" 2020.
Die letzten Blockbuster, die den besten-Film-Oscar gewinnen konnten, waren "Gladiator" 2001, "Chicago" 2003 sowie "Lord of the Rings: The Return of the King" 2004. Das ist jetzt bald zwei Jahrzehnte her.
Ich sollte doppelte Verneinungen in Foren lassen. Sorry dafür :D
Da wäre das Variety oder Hollywood-Reporter-Forum (falls es die gibt?) der bessere Vergleich. Hier tummeln sich ja nicht in erster Linie Film-Buffs, sondern Bewegtbild-Technik-Enthusiasten, das ist schon abzutrennen? Ist es nicht so, dass von den meisten Filmen hier kaum jemand hört, bis die mal bei uns im Kino laufen? Wie viele Oscar-Shortlister gabs denn, die erst im Frühjahr in Europa überhaupt laufen?cantsin hat geschrieben: ↑Mo 14 Feb, 2022 15:27 Ich meine etwas ganz simples: Wenn in der Liste des populärsten Mainstream-Kino-Preisspektakels zu einem großen oder teilweise sogar überwiegenden Teil Filmtitel stehen, von denen selbst Foristen auf einem Film-Freakforum wie diesem hier noch nie etwas gehört haben, kann irgendetwas nicht stimmen.
Jain. Es ist sicher mehr eine Begriffsfindungsdebatte und ich berufe mich da überhaupt nicht drauf Recht zu haben, aber ich finde die benennenswerten Unterschiede trotzdem spannend. Star Wars konnte Pop-Culture sein ohne gleichzeitig Mainstream, in den 90ern-2000ern. Für sehr lange Zeit. Star-Wars war schon Kult, nicht nur in den krassesten Nerd-Kreisen sondern halt die alten Trilogien (ich beziehe das bewusst nicht nur auf die ersten 3 Filme) bei der heute U30-Generation, bevor dann von Computerspielen bis zu Fortsetzungen diese Omnipräsenz angefangen hat, der heute niemand sich mehr entziehen kann, egal ob Du einen Film schauen willst, eine Serie, ein Videospiel - Du wirst immer auf Star Wars stoßen. In der Streaming-App genau so wie im Supermarktregal oder an der Plakatwand wie auf der Konsole.
Hä?
Film-Freaks aber schon. "Parasite" machte schon lange vor den Oscars Furore.
Jain. Es ist mehr eine Begriffsfindungsdebatte, aber ich finde die benenenswerten Unterschiede trotzdem spannend. Star Wars konnte Pop-Culture sein ohne gleichzeitig Mainstream.[/quote]
ACK. Was wirklich eine Rolle spielen kann, ist, dass hier wo ich wohne - in den Niederlanden - die Kinos praktisch zwei Jahre lang dicht waren und Kinofilm eigentlich im öffentlichen Bewusstsein nicht mehr existiert, während diese Filme auch nicht im Streaming landeten. Gerade fand das Rotterdammer Filmfestival zum zweiten Mal komplett als Streaming-Event statt. Da war in D die Schließungspolitik wohl weniger extrem.