Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Ich denke schon das die Location durchaus einen Unterschied machen kann..
Sonst würde ja viel mehr auf der Alm oder in der Provinz in Deutschland und in der Schweiz gedreht werden.
Das ist aber doch gar nicht so.

Zum Glück, finde ich.
Ich gehe doch nicht ins Kino um ständig meine langweilige Nachbarschaft zu sehen…
Gruss Boris



Bluboy
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Bluboy »

Gleiches Recht für Alle
Wenn z.B.der Till 30 Millionen auf dem Kontro hat, muss er nicht noch Steuergelder abgreifen.



Drushba
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Drushba »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 13:52 Ich denke gut gemachtes und unterhaltsames Material kann man immer verkaufen, und wenn die Schwäbische Alb nicht vertreten ist, dann wir es Zeit daß da mal jemand was gut gemachtes und unterhaltsames produziert. Ehrlich gesagt hätte ich sogar Bock auf sowas.

Nur zu. Iasi hat die Ideen dafür. Und wenn Du die Kamera übernimmst, entledigst Du ihn sogar seiner schwersten Sorge.) Und ich würde dann die Fördergelder beantragen.))
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 14:03 Ich denke schon das die Location durchaus einen Unterschied machen kann..
Sonst würde ja viel mehr auf der Alm oder in der Provinz in Deutschland und in der Schweiz gedreht werden.
Das ist aber doch gar nicht so.

Zum Glück, finde ich.
Ich gehe doch nicht ins Kino um ständig meine langweilige Nachbarschaft zu sehen…
Gruss Boris
Für Asiaten sind deutsche Städte so spannend und exotisch, wie für uns asiatische Tempel.

Schau dir doch nur an, wie asiatische Touristen historische Stadtteile abfotografieren. :)

Ich geh auch nicht ins Kino, nur um 2 Stunden lang die mongolische Steppe zu sehen.
Leute sitzen einen Tag lang ims Kino, obwohl es nur ein Dorf im Hundsrück zu sehen gibt: Heimat. ;)
Es kommt auf den Inhalt an - auf die Geschichte, die erzählt wird.



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Drushba hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 14:26
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 13:52 Ich denke gut gemachtes und unterhaltsames Material kann man immer verkaufen, und wenn die Schwäbische Alb nicht vertreten ist, dann wir es Zeit daß da mal jemand was gut gemachtes und unterhaltsames produziert. Ehrlich gesagt hätte ich sogar Bock auf sowas.

Nur zu. Iasi hat die Ideen dafür. Und wenn Du die Kamera übernimmst, entledigst Du ihn sogar seiner schwersten Sorge.) Und ich würde dann die Fördergelder beantragen.))
Da du der Produzent bist, musst du das Thema bestimmen, das für dich das größte Verwertungspotential verspricht - oder zumindest den Themenbereich.



Funless
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Funless »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 14:03 Ich gehe doch nicht ins Kino um ständig meine langweilige Nachbarschaft zu sehen…
Gruss Boris
Es kommt doch eigentlich nur ganz darauf an wie man "die langweilige Nachbarschaft" in Szene setzt.

Zufälligerweise gerade eben auf rbb24 Inforadio eine interessante Reportage darüber gehört wie die Netflix Serie Emily in Paris (kenne ich persönlich nicht, hab ich bisher nie geschaut, scheint allerdings wohl sehr erfolgreich zu sein) in den USA sowie anderen Ländern einen regelrechten Hype nach Paris ausgelöst hat so dass scharenweise Menschen zu den Drehorten in Paris pilgern um dort instagramgemäße Seflie Orgien zu veranstalten. Sehr zum Unmut der dortigen Anwohner. Eine Anwohnerin meinte in einem Interview, dass der Drehort in Wirklichkeit extrem dreckig ist, wohl normalerweise viele Obdachlose dort zugegen sind und dass der Vorplatz dort vor Beginn der Dreharbeiten intensiv abgekärchert und ein ranziger Copyshop in einen bunten Blumenladen umdekoriert wird, etc. Das echte Paris hätte allerdings Null mit den Klischeé Bildern zutun die man in der Serie zu sehen bekommt.

Was ich mit meinem Beispiel sagen will, es ist alles nur eine Frage der Inszenierung, richtig in Szene gesetzt kann jede in Wirklichkeit noch so langweilig ansehnliche Location visuell interessant werden.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Mich persönlich interessiert aber eigentlich herzlich wenig, was die Asiaten gerne sehen.
Ich gehe trotzdem nicht ins Kino um ständig die Schauplätze von meiner Umgebung zu sehen…

@Funless
Und klar kommt es bei jedem Film vor allem auf die Story an, das würde ich auch nie anzweifeln.
Man kann jede Nachbarschaft gut in Szene setzen, das stimmt.

Darum geht es mir aber nicht.

Weil das ändert nix daran das ich halt viel lieber Locations in Filmen sehe, die mir nicht schon seit meiner Kindheit vertraut sind..

Es gibt auch sehr gute Filme die hier in der Nähe spielen, aber die kann man an einer Hand abzählen…
Das hat doch ganz bestimmt seine guten Gründe…

Die Asiaten denken doch auch nicht anders, sonst würden sie ja nicht so gerne in den Alpen Ferien machen und drehen…

Jeder Mensch mag exotisches…

Und die Bond Filme spielen schliesslich auch nicht nur in England, zum Glück..;)))

Vielfältigkeit ist doch gefragt, wenn es um Locations und genau so wenn es auch um Storys geht.

Viele Storys passen gar nicht in die Schweiz, oder nach Deutschland…

Und mal ehrlich, wer von euch würde nicht auch sehr gerne mal was in Amerika drehen ?
Ist doch viel aufregender und abwechslungsreicher als in Baden Württemberg, oder in Oben Pfaffenhofen..
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Di 21 Feb, 2023 15:08, insgesamt 1-mal geändert.



Bluboy
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Bluboy »

Ich kenn eine ganze Reihe deutscher Filme die man immer wieder anschauen kann

Wenn es also im letzter Zeit nicht mehr klappt liegt das an den Filmemachern und deren Sponsoren.



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Klar das will ich auch nicht anzuzweifeln, aber es gibt doch eindeutig viel zu viele deutsche Filme die nur in Deutschland spielen..
Dasselbe in der Schweiz, unter anderem darum sind so viele Filme gar nicht erfolgreich…
Es fehlt Abwechslung.
Gruss Boris



Drushba
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Drushba »

iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 14:36 Es kommt auf den Inhalt an - auf die Geschichte, die erzählt wird.
Hier sind wir uns sicher einig. Und die authentischen Geschichten aus der Mongolei, die aus zwei Stunden Zeit mehr als nur eine lange Steppenbetrachtung machen, kann ich mir eben nicht selbst ausdenken. Das sollten Regisseure und Autoren von dort tun, die uns aus ihrer Kultur erzählen. Leider haben diese meist kein Geld, aber dafür gibt es dann die ausländischen Produzenten, die, wenn sie nicht aus Deutschland kommen, mit solchen Stoffen efolgreiche Filme produzieren dürfen.

Und hier die Ausnahme von der Regel: Die Ballade vom weinenden Kamel. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Gesch ... nden_Kamel


Eine in München ansässige, mongolische Regisseurin hatte das Glück, dadurch für die bayrische Länderförderung in Frage zu kommen. Der BR finanzierte zudem alle Ausgaben in der Mongolei (weil das ja nicht mit den Länderfördermitteln erlaubt ist), zudem einen Teil der deutschen Kosten und der Rest (ausschliesslich für Ausgaben in Bayern, also Gagen, Technik und Postpro) kam von der bayrischen Filmförderung.

Diesen Film/ dessen Produktionsstory hatte ich sogar mal als aussergewöhnliche Case-Study auf einem Workshop gesehen. So läuft es dann auch meist bei internationalen Dokfilmen aus Deutschland: Die ausländischen Filmemacher leben bereits hier, darum können ihre Gagen hier abgerechnet werden, das ist perfekt um die regionalen Förderrichtlinien zu erfüllen. Es bleiben oft nur Reisekosten an den Drehort übrig, die dann neutral vom Sender getragen werden. Dann gibt es mit Glück sogar ein deutsches Ursprungszeugnis (weil deutscher Wohnsitz als "erheblicher deutscher Anteil" gewertet wird) und der Film kann auf die Festivals.

Fazit: Es müssen nur noch die internationalen Regisseure nach Stuttgart ziehen, um die Förderrichtlinien zu erfüllen... und der Himmel wird blau.))

PS: Kleiner Nachteil dabei: Ist ein Sender an Bord, kann der deutsche Produzent den internationalen Verkauf meist knicken, denn die Rechte sichern sich die Sender oft selbst. Wird der Film gut, bleibt der Produzent dann trotzdem arm. ;-)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



pillepalle
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von pillepalle »

Das ist überhaupt die Lösung. Einfach ins Ausland gehen. Da herschen ohnehin paradisische Zustände und man hat obendrein den Ausländerbonus. Und dann wird man von dort in die Heimat (die Schwäbische Alb) geschickt, um einen Dokfilm zu machen :)

VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 14:49
Und mal ehrlich, wer von euch würde nicht auch sehr gerne mal was in Amerika drehen ?
Ist doch viel aufregender und abwechslungsreicher als in Baden Württemberg, oder in Oben Pfaffenhofen..
Gruss Boris
Ich nicht.

Die Landschaft mag schön sein, aber das ist sie auch woanders.

Aber die älteste Stadt wurde im September 1565 gegründet.

So etwas gibt es in Deutschland wiederum reichlich:
Bild



markusG
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 15:53 So etwas gibt es in Deutschland wiederum reichlich
Ich frag mich ständig, warum es nicht sowas wie Fargo* in Deutschland** gibt - sowas kann man imho irgendwie überall drehen, und auch verhältnismäßig günstig.

An passenden Drehorten und Budget wird es wohl nicht scheitern...


*inklusive der Serien...
**mir fällt da aus jüngster Zeit nur Buba ein, aber nen Oscar gab es nicht :P



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Drushba hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 15:15
iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 14:36 Es kommt auf den Inhalt an - auf die Geschichte, die erzählt wird.
Hier sind wir uns sicher einig. Und die authentischen Geschichten aus der Mongolei, die aus zwei Stunden Zeit mehr als nur eine lange Steppenbetrachtung machen, kann ich mir eben nicht selbst ausdenken. Das sollten Regisseure und Autoren von dort tun, die uns aus ihrer Kultur erzählen. Leider haben diese meist kein Geld, aber dafür gibt es dann die ausländischen Produzenten, die, wenn sie nicht aus Deutschland kommen, mit solchen Stoffen efolgreiche Filme produzieren dürfen.

Und hier die Ausnahme von der Regel: Die Ballade vom weinenden Kamel. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Gesch ... nden_Kamel


Eine in München ansässige, mongolische Regisseurin hatte das Glück, dadurch für die bayrische Länderförderung in Frage zu kommen. Der BR finanzierte zudem alle Ausgaben in der Mongolei (weil das ja nicht mit den Länderfördermitteln erlaubt ist), zudem einen Teil der deutschen Kosten und der Rest (ausschliesslich für Ausgaben in Bayern, also Gagen, Technik und Postpro) kam von der bayrischen Filmförderung.

Diesen Film/ dessen Produktionsstory hatte ich sogar mal als aussergewöhnliche Case-Study auf einem Workshop gesehen. So läuft es dann auch meist bei internationalen Dokfilmen aus Deutschland: Die ausländischen Filmemacher leben bereits hier, darum können ihre Gagen hier abgerechnet werden, das ist perfekt um die regionalen Förderrichtlinien zu erfüllen. Es bleiben oft nur Reisekosten an den Drehort übrig, die dann neutral vom Sender getragen werden. Dann gibt es mit Glück sogar ein deutsches Ursprungszeugnis (weil deutscher Wohnsitz als "erheblicher deutscher Anteil" gewertet wird) und der Film kann auf die Festivals.

Fazit: Es müssen nur noch die internationalen Regisseure nach Stuttgart ziehen, um die Förderrichtlinien zu erfüllen... und der Himmel wird blau.))

PS: Kleiner Nachteil dabei: Ist ein Sender an Bord, kann der deutsche Produzent den internationalen Verkauf meist knicken, denn die Rechte sichern sich die Sender oft selbst. Wird der Film gut, bleibt der Produzent dann trotzdem arm. ;-)
Dann versetz dich doch mal in einen Schwaben, der im Ausland lebt, wo er die Finanzierung erhält eine Doku über seine Heimat zu machen.
So einen authentischer Blick kann man auch aufs Ländle werfen.

Es gibt auch in Europa viele Menschen, die einen ähnlich interessierten Blick auf Deutschland werfen, wie du z.B. auf Griechenland.

Die Frage ist, welches Publikum du ansprechen willst - nur das deutsche oder auch ein internationales?

„halb dokumentarisch, halb inszeniert, die mit betörenden Bildern von der Wüste in langsamem Tempo erzählt wird. (Wikipedia)
Dazu noch eine rührseelige Geschichte von einem kleinen Kamel. :)
Ein Mix, der sein Publikum findet.
Wie waren denn die Einspielergebnisse?

Ich finde die Idee spannend, eine Flüchtlingsfamilie, die gerade im Schwarzwald angekommen ist, zu begleiten. Lass mit Kinderaugen die neue Welt entdecken.
Lass aber auch von der Flucht und ihrer Heimat berichten - und von den Fluchtgründen.
Wenn das Budget es zulässt, verfolge ihren Weg zurück.
Interessant ist auch der Kontakt, der vielleicht noch in die Heimat besteht.
Betörende Bilder vom Schwarzwald kann man mit den Sorgen und Ängsten kontrastieren.
Helfer hier, Migrationsgegner da.
...
Ruhige, beobachtende Bilder und keine Reportagekamera.



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

markusG hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 16:28
iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 15:53 So etwas gibt es in Deutschland wiederum reichlich
Ich frag mich ständig, warum es nicht sowas wie Fargo* in Deutschland** gibt - sowas kann man imho irgendwie überall drehen, und auch verhältnismäßig günstig.

An passenden Drehorten und Budget wird es wohl nicht scheitern...


*inklusive der Serien...
**mir fällt da aus jüngster Zeit nur Buba ein, aber nen Oscar gab es nicht :P
Es gab z.B. Der amerikanische Freund.

Es scheitert heute vor allem am Budget.
Wenig Drehtage - vor allem wenige Außendrehs.
Kaum Budget für Vor- und Postproduktion.

Fargo hatte ein Budget von 7 Millionen USD.



Drushba
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Drushba »

iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 16:46
markusG hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 16:28
Ich frag mich ständig, warum es nicht sowas wie Fargo* in Deutschland** gibt - sowas kann man imho irgendwie überall drehen, und auch verhältnismäßig günstig.

An passenden Drehorten und Budget wird es wohl nicht scheitern...


*inklusive der Serien...
**mir fällt da aus jüngster Zeit nur Buba ein, aber nen Oscar gab es nicht :P
Es gab z.B. Der amerikanische Freund.

Es scheitert heute vor allem am Budget.
Wenig Drehtage - vor allem wenige Außendrehs.
Kaum Budget für Vor- und Postproduktion.

Fargo hatte ein Budget von 7 Millionen USD.

Ich würde es einfacher formulieren: Hier musst Du zuviele Institutionen überzeugen, darunter biedere Sender, die auch noch in Fördergremien sitzen (warum eigentlich?). Fargo käme da nicht durch.

Das ist ja auch einer der Ansätze der Filmfördernovelle. Allerdings würde ich zuerst bei den Sendern ansetzen und diese zumindest aus der Mitsprache bei der Filmförderung verbannen. Dann vielleicht für die Sender auch noch ein Eigenproduktionsverbot für Spielfilme einführen (würde uns sicher locker 5 Euro GEZ einsparen), stattdessen eine systematische Ankaufverpflichtung für deutsche Produktionen. Das wäre schonmal nah dran am französischen Modell und könnte so etwas wie Fargo durchkommen/realisierbar machen lassen. ;-)
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markusG
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 16:46 Es gab z.B. Der amerikanische Freund.
A Most Wanted Man wurde auch in DE (Hamburg) gedreht (um mal was jüngeres zu nennen) und hat auch "nur" 15 mille gekostet, und genau wie Fargo mit bekannten Schauspielern...

Der Wolkenatlas hatte Drehorte in der Sächsischen Schweiz...und hat auch Fördergeld erhalten (wenngleich 'Peanuts').

Aus dem Nichts von Fatih Akin wurde ebenfalls grötenteils in HH gedreht und war international erfolgreich. Ebenfalls gefördert.

Also ist jetzt nicht so dass es hier keine Drehorte gibt.
Zuletzt geändert von markusG am Di 21 Feb, 2023 17:12, insgesamt 4-mal geändert.



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

Drushba hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 15:15 Das sollten Regisseure und Autoren von dort tun, die uns aus ihrer Kultur erzählen.
Na dann ab mit dir auf die Alb, und erzähl uns was aus deiner Kultur :D
Drushba hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 15:15 Leider haben diese meist kein Geld ..
Wie hier halt auch.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 14:03
Ich gehe doch nicht ins Kino um ständig meine langweilige Nachbarschaft zu sehen…
Also ich finde die Schweiz ist voll von tollen Locations, ich hab da schon viele coole Sachen gedreht.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Drushba hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:00
iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 16:46

Es gab z.B. Der amerikanische Freund.

Es scheitert heute vor allem am Budget.
Wenig Drehtage - vor allem wenige Außendrehs.
Kaum Budget für Vor- und Postproduktion.

Fargo hatte ein Budget von 7 Millionen USD.

Ich würde es einfacher formulieren: Hier musst Du zuviele Institutionen überzeugen, darunter biedere Sender, die auch noch in Fördergremien sitzen (warum eigentlich?). Fargo käme da nicht durch.

Das ist ja auch einer der Ansätze der Filmfördernovelle. Allerdings würde ich zuerst bei den Sendern ansetzen und diese zumindest aus der Mitsprache bei der Filmförderung verbannen. Dann vielleicht für die Sender auch noch ein Eigenproduktionsverbot für Spielfilme einführen (würde uns sicher locker 5 Euro GEZ einsparen), stattdessen eine systematische Ankaufverpflichtung für deutsche Produktionen. Das wäre schonmal nah dran am französischen Modell und könnte so etwas wie Fargo durchkommen/realisierbar machen lassen. ;-)
Ich würde es eher so formulieren:
Es herrscht eine Sicherheitsnetzmentalität vor.

Warum nicht den Film selbst finanzieren?

Sollte die Frage nicht lauten:

Mit wieviel Zeit und mit wieviel Geld beteidige ich mich an dem Filmprojekt?

Dann hat man nämlich die volle künstlerische Freiheit.

Wenn sich genügend Leute finden, die sich mit Zeit (also Honorar/Gage), Material und vielleicht auch Geld beteiligen, kommt ein akzeptables "Budget" zusammen und die finanzielle Last liegt nicht nur auf einer Schulter.



markusG
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:10 Warum nicht den Film selbst finanzieren?

Sollte die Frage nicht lauten:

Mit wieviel Zeit und mit wieviel Geld beteidige ich mich an dem Filmprojekt?

Dann hat man nämlich die volle künstlerische Freiheit.
Warum nicht Crowdfunding?
https://www.startnext.com/blog/Blog-Det ... nzubinden.
Dann hat man direkt das Thema erledigt, dass man angeblich nicht für's Publikum dreht...was unbeliebt ist kriegt eben kein Geld.



Bluboy
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Bluboy »

markusG hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:20 Warum nicht Crowdfunding?
Meine persönliche Referenz ist Terra X

Terra X-Dokumentationen werden als Einzelstücke oder Reihen gesendet. Im Jahr werden über 40 Neuproduktionen hergestellt bei durchschnittlichen Kosten von zirka 300 T€ pro Folge.



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

markusG hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:20
iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:10 Warum nicht den Film selbst finanzieren?

Sollte die Frage nicht lauten:

Mit wieviel Zeit und mit wieviel Geld beteidige ich mich an dem Filmprojekt?

Dann hat man nämlich die volle künstlerische Freiheit.
Warum nicht Crowdfunding?
https://www.startnext.com/blog/Blog-Det ... nzubinden.
Dann hat man direkt das Thema erledigt, dass man angeblich nicht für's Publikum dreht...was unbeliebt ist kriegt eben kein Geld.
Wer Geld von Fremden nimmt und nicht sein eigenes Geld investiert, der glaubt nicht recht an sein Projekt.

Warum nicht die Finanzierung aus den Mitteln der Beteiligten auf die Beine stellen und sich über einer Ergänzung aus Fördertöpfen oder Crowdfunding freuen?

Filmförderung und eigentlich auch Crowdfunding ist ein Vorschuss (Darlehen), der mit Bedingungen verknüpft ist.



markusG
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:37 Wer Geld von Fremden nimmt und nicht sein eigenes Geld investiert, der glaubt nicht recht an sein Projekt.
Das würde Filmemachen in die Hände weniger sehr reicher Menschen spülen, das will keiner. Es geht ja weniger an eine Glaubensfrage, sondern harte Fakten: spielt der Film das Geld rein. Ist ja nicht immer absehbar, siehe Corona.

Und krieg erstmal einen Kredit in Millionenhöhe. Nicht jeder heißt Lindner.
Zuletzt geändert von markusG am Di 21 Feb, 2023 17:54, insgesamt 3-mal geändert.



Drushba
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Drushba »

markusG hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:20
iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:10 Warum nicht den Film selbst finanzieren?

Sollte die Frage nicht lauten:

Mit wieviel Zeit und mit wieviel Geld beteidige ich mich an dem Filmprojekt?

Dann hat man nämlich die volle künstlerische Freiheit.
Warum nicht Crowdfunding?
https://www.startnext.com/blog/Blog-Det ... nzubinden.
Dann hat man direkt das Thema erledigt, dass man angeblich nicht für's Publikum dreht...was unbeliebt ist kriegt eben kein Geld.
Crowdfunding als alleinige Finanzierung ist nice, wenn einer oder zwei Leute das Projekt stemmen, der Film also mehr als Projekt unter Freunden oder als Hobby läuft. Ansonsten sind die Summen einfach zu hoch. Iasi hätte zwar gerne, dass wir alle nur als Hobby drehen (er wird allerdings sein Haus dafür beleihen), aber wer davon leben will und nicht nur sich, sondern auch dem Team deshalb Tarifgage zukommen lassen möchte, ist schnell mit Summen ab 50K+ konfrontiert. Dem gegenüber kann per Crowdfunding realistisch 10-20K erreicht werden. Manchmal auch mehr, dann hatte man Glück.

Nur mal als Beispiel: 8-10 Wochen für den Roh- und Feinschnitt sind bei Dokfilm Standard (und auch bei Spielfilm). Ein guter und erfahrener Cutter kostet nicht unter 1700/Woche, dazu kommt oft noch ein Assistent. Ein Kameramann ist mit realistisch etwas über der Tarifgage dabei, d.h. 3200/Woche. Jetzt fehlen noch Tonfrau/mann, Regisseur, Assistenten, Dramaturg, Filmgeschäftsführer, Produktionsleiter, Postproleute, Entwicklungskosten, Technikmiete, Reisekosten etc. Das geht ins Geld, darum rechnet man auch mit mindestens 1300 Euro/Minute des fertigen Dokfilms, um eine professionelle Qualität zu erreichen, bei deutschen Netflix Dokuserien waren das sogar 4000-7000/Minute, bei deutschen Spielfilmen auch 20000 und mehr. Iasi mag sowas als Eigenkapital haben, viele andere nicht.))
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.
Zuletzt geändert von Drushba am Di 21 Feb, 2023 17:53, insgesamt 1-mal geändert.



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Immer diese Schwarz Weiss Auffassung, beziehungsweise denken.

Ich habe nirgendwo da oben geschrieben das alle deutschen Filme ab morgen im Ausland spielen sollten.
Nur was von mehr Abwechslung von Locations und Ländern, wäre halt einfach abwechslungsreicher…

Weil das das Publikum womöglich auch so wünscht, bringt es dann womöglich auch mehr Geld.
Aber egal.
Gruss Boris



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:37 Warum nicht die Finanzierung aus den Mitteln der Beteiligten auf die Beine stellen ...
Weil der größte Teil der Crew keine Investoren sind (und sein können - selbst wenn sie wollten), die zu viel Kohle rumliegen haben und Jahre warten können bis sie vielleicht ihr Geld zurück bekommen (oder sogar etwas Gewinn machen). Die müssen zeitnah Geld verdienen um zu leben.

Bei den meisten Indie Produktionen ist Rückstellung ja jetzt schon üblich, und jeder hier weiß was das bedeutet.

Und was dabei raus komme würde, wenn alle die sich beteiliget haben dann auch auf allen möglichen Ebenen mitreden wollen, um ihre Investition zu schützen kann sich jeder ausmalen.

Ich halte das für kein tragbares Geschäftsmodell.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



markusG
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:52 Nur was von mehr Abwechslung von Locations und Ländern, wäre halt einfach abwechslungsreicher…
Was fehlt dir denn an Abwechslung? Ich sehe durchaus den Reiz im Ausland zu drehen (vaD außerhalb Europas), finde aber dass es gerade in Deutschland recht vielfältige Drehorte gibt. Von Küsten mit Sandstrand oder Felsküste, Marschlanden, Wiesen (auch hügelig), Mittelgebirge, Alpen (mitsamt Gletscher, wobei die natürlich wie quasi überall langsam verschwinden), Wälder...Sogar Wüsten gibt es! (nein, damit meine ich kein Braunkohlerevier). Städte von verschlafenen Dörfern aus dem Mittelalter, bis hin zu modernen Metropolen wie Frankfurt, alles mögliche dazwischen. Fabrikruinen im Ruhrpott, alte Minen. Romantische Flussläufe, Dünen, zahlreiche Burgen & Schlösser...zahlreiche Architektur aus Zeiten des kalten Kriegs...

Also was es imho am wenigsten mangelt sind spannende/abwechslungsreiche Drehorte. Müssen dann halt auch "bespielt" werden. Tatort ist kein Maßstab :P Und es gibt noch jede Menge unerzählte Geschichten.



Funless
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Funless »

markusG hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 19:01
Darth Schneider hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 17:52 Nur was von mehr Abwechslung von Locations und Ländern, wäre halt einfach abwechslungsreicher…
Was fehlt dir denn an Abwechslung? Ich sehe durchaus den Reiz im Ausland zu drehen (vaD außerhalb Europas), finde aber dass es gerade in Deutschland recht vielfältige Drehorte gibt. Von Küsten mit Sandstrand oder Felsküste, Marschlanden, Wiesen (auch hügelig), Mittelgebirge, Alpen (mitsamt Gletscher, wobei die natürlich wie quasi überall langsam verschwinden), Wälder...Sogar Wüsten gibt es! (nein, damit meine ich kein Braunkohlerevier). Städte von verschlafenen Dörfern aus dem Mittelalter, bis hin zu modernen Metropolen wie Frankfurt, alles mögliche dazwischen. Fabrikruinen im Ruhrpott, alte Minen. Romantische Flussläufe, Dünen, zahlreiche Burgen & Schlösser...zahlreiche Architektur aus Zeiten des kalten Kriegs...

Also was es imho am wenigsten mangelt sind spannende/abwechslungsreiche Drehorte. Müssen dann halt auch "bespielt" werden. Tatort ist kein Maßstab :P Und es gibt noch jede Menge unerzählte Geschichten.
Vollste Zustimmung! IMHO mangelt es in DE nicht an guten und interessanten Locations, sondern an der Kreativität (und wahrscheinlich auch am Mut) um packende, mitreißende und/oder interessante Plots/Geschichten zu entwickeln und diese visuell ebenso packend, mitreißend und/oder interessant zu inszenieren.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@Funless
Ich denke das ist immer noch schwarz und weiss denken,
natürlich gibt es viele tolle Locations in Deutschland. Das habe ich nie bestritten, aber das heisst doch nicht das jeder deutsche Film auch zwangsläufig nur oder überhaupt dort spielen muss.
Das schränkt doch nur ein.
Machen jedenfalls weder die Amerikaner noch die Engländer noch die Asiaten so…

@markusG
Warum ist Tatort eigentlich kein Masstab ?
Die versuchen es ja wenigstens, aber halt nur in der Nähe, nie wirklich weit weg,
ja kein Risiko…;)
Gruss Boris



markusG
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 20:22 Ich denke das ist immer noch schwarz und weiss denken,
natürlich gibt es viele tolle Locations in Deutschland. Das habe ich nie bestritten, aber das heisst doch nicht das jeder deutsche Film auch zwangsläufig nur oder überhaupt dort spielen muss.
Erstmal: was ist denn deutscher Film für dich, wenn du quasi den Drehort entfesselst? Deutscher Regiesseur? Deutsche Schauspieler? Deutsche Steuerzahler, die den Film finanzieren?

Gibt doch genug deutsche Filme die über die (Landes)Grenze gehen…wenn das das einzige Kriterium ist was dich stört. The Cut zB. hat iirc in keiner Minute in Deutschland gespielt. Und der Wolkenatlas hat sogar zeitliche Grenzen überschritten.



Funless
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Funless »

Darth Schneider hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 20:22 @Funless
Ich denke das ist immer noch schwarz und weiss denken,
natürlich gibt es viele tolle Locations in Deutschland. Das habe ich nie bestritten, aber das heisst doch nicht das jeder deutsche Film auch zwangsläufig nur oder überhaupt dort spielen muss.
Das schränkt doch nur ein.
Machen jedenfalls weder die Amerikaner noch die Engländer noch die Asiaten so…
Dir ist aber schon bewusst, dass über 95% der international erfolgreichen Filme aus den USA den Drehort in den USA, aus England den Drehort in England und aus Asien den Drehort in Asien haben? Betrachtet man es also rein vom Drehort her, sind all diese Filme amerikanische, englische und asiatische Heimatfilme. All diese Filme sind nicht international erfolgreich aufgrund ihrer Drehorte, sondern aufgrund ihrer Geschichten und deren Inszenierungen.

Um mal ein paar random Beispiele zu nehmen:

John Carpenter hätte Halloween so wie er ihn inszeniert hat auch genauso in einer Reihenhaus Siedlung in Deutschland, Österreich oder Schweiz inszenieren können und der Film hätte nicht weniger Thrill gehabt.

David Fincher hätte Se7en so wie er den Film inszeniert hat auch in Hamburg oder Frankfurt am Main inszenieren können und der Film wäre nicht weniger spannend gewesen.

Ein Film wie Das Fenster zum Hof hätte genauso gut seinen Drehort in einem Hinterhof Altbau in Berlin Wedding oder Berlin Schöneberg haben können und wäre nicht minder packend gewesen.

Dass man der Meinung ist, dass ausschließlich die Drehorte/Locations einen Film tragen und visuell interessant machen ist IMHO das eigentliche schwarz/weiß denken und schränkt kreatives Potenzial ein. Es geht zuerst immer um die Geschichten, die Plots und wie diese inszeniert werden. Das „wo“ ist erstmal zweitrangig es sein denn die Location ist ein wesentlicher Teil der Geschichte, des Plots.
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Drushba
Beiträge: 2513

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Drushba »

Funless hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 21:20
Dass man der Meinung ist, dass ausschließlich die Drehorte/Locations einen Film tragen und visuell interessant machen ist IMHO das eigentliche schwarz/weiß denken und schränkt kreatives Potenzial ein. Es geht zuerst immer um die Geschichten, die Plots und wie diese inszeniert werden. Das „wo“ ist erstmal zweitrangig es sein denn die Location ist ein wesentlicher Teil der Geschichte, des Plots.
Ich persönlich finde, dass die Story zwar wichtig ist, aber in einem beobachtenden Dokumentarfilm sind es überwiegend die Charaktere, die uns den Film sehen lassen wollen. Beim Spielfilm eben die Schauspieler. Sicherlich könnte man Casino Royale auch in Baden-Baden drehen, um die regionale Filmförderung glücklich zu machen. Aber ob Till Schweiger als Daniel Craigh durchginge? Ich bin mir da nicht so sicher. :) Falls Till Schweiger überhaupt den Ländereffekt erfüllt und nicht durch einen Ensemble-Darsteller des Staatstheaters Stuttgart oder der Kammerbühne Heilbronn ersetzt werden muss, weil ja der Wohnort entscheidend für die Anerkennung der Länderfilmförderung ist.))

Und eigentlich warte ich immer noch auf die deutschen Stars und die Besetzungslisten deutscher Filme, bei denen ich als Zuschauer einfach nur hinschauen möchte. :-)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



Funless
Beiträge: 5504

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Funless »

Drushba hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 21:50
Funless hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 21:20
Dass man der Meinung ist, dass ausschließlich die Drehorte/Locations einen Film tragen und visuell interessant machen ist IMHO das eigentliche schwarz/weiß denken und schränkt kreatives Potenzial ein. Es geht zuerst immer um die Geschichten, die Plots und wie diese inszeniert werden. Das „wo“ ist erstmal zweitrangig es sein denn die Location ist ein wesentlicher Teil der Geschichte, des Plots.
Ich persönlich finde, dass die Story zwar wichtig ist, aber in einem beobachtenden Dokumentarfilm sind es überwiegend die Charaktere, die uns den Film sehen lassen wollen. Beim Spielfilm eben die Schauspieler. Sicherlich könnte man Casino Royale auch in Baden-Baden drehen, um die regionale Filmförderung glücklich zu machen. Aber ob Till Schweiger als Daniel Craigh durchginge? Ich bin mir da nicht so sicher. :)
Zu einer guten Inszenierung gehören natürlich auch entsprechend gute Schauspieler und Schauspielerinnen die auch das dementsprechende Mindset innehaben. Und IMHO fehlen solche darstellenden Künstler hierzulande leider.
Drushba hat geschrieben: Di 21 Feb, 2023 21:50 Und eigentlich warte ich immer noch auf die deutschen Stars und die Besetzungslisten deutscher Filme, bei denen ich als Zuschauer einfach nur hinschauen möchte. :-)
Da kannst du lange warten. Es sei denn du bist ein Fan von solchen Perlen wie bspw. „Tatort“, „Notruf Hafenkante“, „Fak yu Göethe“ oder „Zwei Nasen tanken Super“ (Liste ließe sich noch endlos fortführen).
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Darth Schneider
Beiträge: 19677

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@Funless
Ich habe aber nirgends geschrieben das nur die Drehorte den Film tragen, nicht ein einziges Mal.

Nur was von mehr Abwechslung bei den Locations.
Weil das Publikum das womöglich so will..
Ich denke du verstehst meine Texte so wie du willst , und nicht so wie ich sie schreibe..;=)

Ich denke man kann in diesem Zusammenhang Deutschland und die Schweiz auch nicht vergleichen…
Deutschland ist viel, viel grösser und hat auch vielmehr…Auswahl an coolen Locations.

Und schwarz weiss denken finde ich das trotzdem, wenn Alle Schweizer Filme nur in der Schweiz spielen, und ganz einfach todlangweilig…
Auch wenn Frank (der in Deutschland lebt, und nicht in der Schweiz ) sagt, (was auch stimmt) hier In der Schweiz gibt es schöne Locations.

Das ist für mich der nicht in D lebt halt jetzt nicht so spannend.
Weil ich kenne die Locations mitsamt der Schweizer Kultur doch alles schon.
Ich weiss nicht was an meinem Punkt so schwer zum verstehen ist..

Ich nehme jetzt als Schweizer die klitzekleine Schweiz als Beispiel.
Natürlich würde ich mir viel mehr Schweizer Filme anschauen wenn die Storys besser und wenn die Schauspieler interessanter wären.
Was leider gar nicht so ist.

Aber halt auch eher nicht, wenn die Filme nur in uninteressanten Orten (überspitzt formuliert) wie Amriswil oder in Hefenhofen oder auch zu viele Male nur in Zürich spielen…
(Was ja leider auch so ist).;))

Also die Storys sind langweilig, die Schauspieler (Gähn), uninteressant, und die Drehorte nur trist, weil immer dieselben, und die Schweizer Filme haben somit für mich überhaupt keinen Unterhaltungswert.
Und dieses typisch schweizerische. Was bei uns im CH Film einen (aus einem mir völlig unverständlichen Grund) so einen hohen Stellenwert hat.

Ja damit kann ich leider auch absolut nichts anfangen.
Darum bin ich gar nicht scharf auf den Schweizer Film.

Hängt doch Alles irgendwie zusammen und die Locations sind nun mal auch ein Teil davon…

Und natürlich ist mir bewusst das 99% der amerikanischen Filme in Amerika spielen, und 99% der französischen Filme in Frankreich, England, Italien, auch Deutschland, und so weiter..

Aber in all den Ländern gibt es zig coole Storys, die darauf warten das sie verfilmt werden, eine sehr grosse Auswahl an hervorragenden Schauspielern, und zig abwechslungsreiche Locations ohne Ende.
Bei uns in der kleinen Schweiz gibt es gar (beziehungsweise fast) nichts davon,..
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mi 22 Feb, 2023 07:37, insgesamt 3-mal geändert.



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