Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 13:52 Ich denke gut gemachtes und unterhaltsames Material kann man immer verkaufen, und wenn die Schwäbische Alb nicht vertreten ist, dann wir es Zeit daß da mal jemand was gut gemachtes und unterhaltsames produziert. Ehrlich gesagt hätte ich sogar Bock auf sowas.
Für Asiaten sind deutsche Städte so spannend und exotisch, wie für uns asiatische Tempel.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 14:03 Ich denke schon das die Location durchaus einen Unterschied machen kann..
Sonst würde ja viel mehr auf der Alm oder in der Provinz in Deutschland und in der Schweiz gedreht werden.
Das ist aber doch gar nicht so.
Zum Glück, finde ich.
Ich gehe doch nicht ins Kino um ständig meine langweilige Nachbarschaft zu sehen…
Gruss Boris
Da du der Produzent bist, musst du das Thema bestimmen, das für dich das größte Verwertungspotential verspricht - oder zumindest den Themenbereich.Drushba hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 14:26Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 13:52 Ich denke gut gemachtes und unterhaltsames Material kann man immer verkaufen, und wenn die Schwäbische Alb nicht vertreten ist, dann wir es Zeit daß da mal jemand was gut gemachtes und unterhaltsames produziert. Ehrlich gesagt hätte ich sogar Bock auf sowas.
Nur zu. Iasi hat die Ideen dafür. Und wenn Du die Kamera übernimmst, entledigst Du ihn sogar seiner schwersten Sorge.) Und ich würde dann die Fördergelder beantragen.))
Es kommt doch eigentlich nur ganz darauf an wie man "die langweilige Nachbarschaft" in Szene setzt.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 14:03 Ich gehe doch nicht ins Kino um ständig meine langweilige Nachbarschaft zu sehen…
Gruss Boris
Hier sind wir uns sicher einig. Und die authentischen Geschichten aus der Mongolei, die aus zwei Stunden Zeit mehr als nur eine lange Steppenbetrachtung machen, kann ich mir eben nicht selbst ausdenken. Das sollten Regisseure und Autoren von dort tun, die uns aus ihrer Kultur erzählen. Leider haben diese meist kein Geld, aber dafür gibt es dann die ausländischen Produzenten, die, wenn sie nicht aus Deutschland kommen, mit solchen Stoffen efolgreiche Filme produzieren dürfen.
Ich nicht.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 14:49
Und mal ehrlich, wer von euch würde nicht auch sehr gerne mal was in Amerika drehen ?
Ist doch viel aufregender und abwechslungsreicher als in Baden Württemberg, oder in Oben Pfaffenhofen..
Gruss Boris
Ich frag mich ständig, warum es nicht sowas wie Fargo* in Deutschland** gibt - sowas kann man imho irgendwie überall drehen, und auch verhältnismäßig günstig.
Dann versetz dich doch mal in einen Schwaben, der im Ausland lebt, wo er die Finanzierung erhält eine Doku über seine Heimat zu machen.Drushba hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 15:15Hier sind wir uns sicher einig. Und die authentischen Geschichten aus der Mongolei, die aus zwei Stunden Zeit mehr als nur eine lange Steppenbetrachtung machen, kann ich mir eben nicht selbst ausdenken. Das sollten Regisseure und Autoren von dort tun, die uns aus ihrer Kultur erzählen. Leider haben diese meist kein Geld, aber dafür gibt es dann die ausländischen Produzenten, die, wenn sie nicht aus Deutschland kommen, mit solchen Stoffen efolgreiche Filme produzieren dürfen.
Und hier die Ausnahme von der Regel: Die Ballade vom weinenden Kamel. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Gesch ... nden_Kamel
Eine in München ansässige, mongolische Regisseurin hatte das Glück, dadurch für die bayrische Länderförderung in Frage zu kommen. Der BR finanzierte zudem alle Ausgaben in der Mongolei (weil das ja nicht mit den Länderfördermitteln erlaubt ist), zudem einen Teil der deutschen Kosten und der Rest (ausschliesslich für Ausgaben in Bayern, also Gagen, Technik und Postpro) kam von der bayrischen Filmförderung.
Diesen Film/ dessen Produktionsstory hatte ich sogar mal als aussergewöhnliche Case-Study auf einem Workshop gesehen. So läuft es dann auch meist bei internationalen Dokfilmen aus Deutschland: Die ausländischen Filmemacher leben bereits hier, darum können ihre Gagen hier abgerechnet werden, das ist perfekt um die regionalen Förderrichtlinien zu erfüllen. Es bleiben oft nur Reisekosten an den Drehort übrig, die dann neutral vom Sender getragen werden. Dann gibt es mit Glück sogar ein deutsches Ursprungszeugnis (weil deutscher Wohnsitz als "erheblicher deutscher Anteil" gewertet wird) und der Film kann auf die Festivals.
Fazit: Es müssen nur noch die internationalen Regisseure nach Stuttgart ziehen, um die Förderrichtlinien zu erfüllen... und der Himmel wird blau.))
PS: Kleiner Nachteil dabei: Ist ein Sender an Bord, kann der deutsche Produzent den internationalen Verkauf meist knicken, denn die Rechte sichern sich die Sender oft selbst. Wird der Film gut, bleibt der Produzent dann trotzdem arm. ;-)
Es gab z.B. Der amerikanische Freund.markusG hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 16:28Ich frag mich ständig, warum es nicht sowas wie Fargo* in Deutschland** gibt - sowas kann man imho irgendwie überall drehen, und auch verhältnismäßig günstig.
An passenden Drehorten und Budget wird es wohl nicht scheitern...
*inklusive der Serien...
**mir fällt da aus jüngster Zeit nur Buba ein, aber nen Oscar gab es nicht :P
iasi hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 16:46Es gab z.B. Der amerikanische Freund.markusG hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 16:28
Ich frag mich ständig, warum es nicht sowas wie Fargo* in Deutschland** gibt - sowas kann man imho irgendwie überall drehen, und auch verhältnismäßig günstig.
An passenden Drehorten und Budget wird es wohl nicht scheitern...
*inklusive der Serien...
**mir fällt da aus jüngster Zeit nur Buba ein, aber nen Oscar gab es nicht :P
Es scheitert heute vor allem am Budget.
Wenig Drehtage - vor allem wenige Außendrehs.
Kaum Budget für Vor- und Postproduktion.
Fargo hatte ein Budget von 7 Millionen USD.
A Most Wanted Man wurde auch in DE (Hamburg) gedreht (um mal was jüngeres zu nennen) und hat auch "nur" 15 mille gekostet, und genau wie Fargo mit bekannten Schauspielern...
Na dann ab mit dir auf die Alb, und erzähl uns was aus deiner Kultur :D
Wie hier halt auch.
Also ich finde die Schweiz ist voll von tollen Locations, ich hab da schon viele coole Sachen gedreht.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 14:03
Ich gehe doch nicht ins Kino um ständig meine langweilige Nachbarschaft zu sehen…
Ich würde es eher so formulieren:Drushba hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 17:00
Ich würde es einfacher formulieren: Hier musst Du zuviele Institutionen überzeugen, darunter biedere Sender, die auch noch in Fördergremien sitzen (warum eigentlich?). Fargo käme da nicht durch.
Das ist ja auch einer der Ansätze der Filmfördernovelle. Allerdings würde ich zuerst bei den Sendern ansetzen und diese zumindest aus der Mitsprache bei der Filmförderung verbannen. Dann vielleicht für die Sender auch noch ein Eigenproduktionsverbot für Spielfilme einführen (würde uns sicher locker 5 Euro GEZ einsparen), stattdessen eine systematische Ankaufverpflichtung für deutsche Produktionen. Das wäre schonmal nah dran am französischen Modell und könnte so etwas wie Fargo durchkommen/realisierbar machen lassen. ;-)
Warum nicht Crowdfunding?
Meine persönliche Referenz ist Terra X
Wer Geld von Fremden nimmt und nicht sein eigenes Geld investiert, der glaubt nicht recht an sein Projekt.markusG hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 17:20Warum nicht Crowdfunding?
https://www.startnext.com/blog/Blog-Det ... nzubinden.
Dann hat man direkt das Thema erledigt, dass man angeblich nicht für's Publikum dreht...was unbeliebt ist kriegt eben kein Geld.
Das würde Filmemachen in die Hände weniger sehr reicher Menschen spülen, das will keiner. Es geht ja weniger an eine Glaubensfrage, sondern harte Fakten: spielt der Film das Geld rein. Ist ja nicht immer absehbar, siehe Corona.
Crowdfunding als alleinige Finanzierung ist nice, wenn einer oder zwei Leute das Projekt stemmen, der Film also mehr als Projekt unter Freunden oder als Hobby läuft. Ansonsten sind die Summen einfach zu hoch. Iasi hätte zwar gerne, dass wir alle nur als Hobby drehen (er wird allerdings sein Haus dafür beleihen), aber wer davon leben will und nicht nur sich, sondern auch dem Team deshalb Tarifgage zukommen lassen möchte, ist schnell mit Summen ab 50K+ konfrontiert. Dem gegenüber kann per Crowdfunding realistisch 10-20K erreicht werden. Manchmal auch mehr, dann hatte man Glück.markusG hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 17:20Warum nicht Crowdfunding?
https://www.startnext.com/blog/Blog-Det ... nzubinden.
Dann hat man direkt das Thema erledigt, dass man angeblich nicht für's Publikum dreht...was unbeliebt ist kriegt eben kein Geld.
Weil der größte Teil der Crew keine Investoren sind (und sein können - selbst wenn sie wollten), die zu viel Kohle rumliegen haben und Jahre warten können bis sie vielleicht ihr Geld zurück bekommen (oder sogar etwas Gewinn machen). Die müssen zeitnah Geld verdienen um zu leben.
Was fehlt dir denn an Abwechslung? Ich sehe durchaus den Reiz im Ausland zu drehen (vaD außerhalb Europas), finde aber dass es gerade in Deutschland recht vielfältige Drehorte gibt. Von Küsten mit Sandstrand oder Felsküste, Marschlanden, Wiesen (auch hügelig), Mittelgebirge, Alpen (mitsamt Gletscher, wobei die natürlich wie quasi überall langsam verschwinden), Wälder...Sogar Wüsten gibt es! (nein, damit meine ich kein Braunkohlerevier). Städte von verschlafenen Dörfern aus dem Mittelalter, bis hin zu modernen Metropolen wie Frankfurt, alles mögliche dazwischen. Fabrikruinen im Ruhrpott, alte Minen. Romantische Flussläufe, Dünen, zahlreiche Burgen & Schlösser...zahlreiche Architektur aus Zeiten des kalten Kriegs...Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 17:52 Nur was von mehr Abwechslung von Locations und Ländern, wäre halt einfach abwechslungsreicher…
Vollste Zustimmung! IMHO mangelt es in DE nicht an guten und interessanten Locations, sondern an der Kreativität (und wahrscheinlich auch am Mut) um packende, mitreißende und/oder interessante Plots/Geschichten zu entwickeln und diese visuell ebenso packend, mitreißend und/oder interessant zu inszenieren.markusG hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 19:01Was fehlt dir denn an Abwechslung? Ich sehe durchaus den Reiz im Ausland zu drehen (vaD außerhalb Europas), finde aber dass es gerade in Deutschland recht vielfältige Drehorte gibt. Von Küsten mit Sandstrand oder Felsküste, Marschlanden, Wiesen (auch hügelig), Mittelgebirge, Alpen (mitsamt Gletscher, wobei die natürlich wie quasi überall langsam verschwinden), Wälder...Sogar Wüsten gibt es! (nein, damit meine ich kein Braunkohlerevier). Städte von verschlafenen Dörfern aus dem Mittelalter, bis hin zu modernen Metropolen wie Frankfurt, alles mögliche dazwischen. Fabrikruinen im Ruhrpott, alte Minen. Romantische Flussläufe, Dünen, zahlreiche Burgen & Schlösser...zahlreiche Architektur aus Zeiten des kalten Kriegs...Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 17:52 Nur was von mehr Abwechslung von Locations und Ländern, wäre halt einfach abwechslungsreicher…
Also was es imho am wenigsten mangelt sind spannende/abwechslungsreiche Drehorte. Müssen dann halt auch "bespielt" werden. Tatort ist kein Maßstab :P Und es gibt noch jede Menge unerzählte Geschichten.
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 20:22 Ich denke das ist immer noch schwarz und weiss denken,
natürlich gibt es viele tolle Locations in Deutschland. Das habe ich nie bestritten, aber das heisst doch nicht das jeder deutsche Film auch zwangsläufig nur oder überhaupt dort spielen muss.Erstmal: was ist denn deutscher Film für dich, wenn du quasi den Drehort entfesselst? Deutscher Regiesseur? Deutsche Schauspieler? Deutsche Steuerzahler, die den Film finanzieren?
Gibt doch genug deutsche Filme die über die (Landes)Grenze gehen…wenn das das einzige Kriterium ist was dich stört. The Cut zB. hat iirc in keiner Minute in Deutschland gespielt. Und der Wolkenatlas hat sogar zeitliche Grenzen überschritten.
Dir ist aber schon bewusst, dass über 95% der international erfolgreichen Filme aus den USA den Drehort in den USA, aus England den Drehort in England und aus Asien den Drehort in Asien haben? Betrachtet man es also rein vom Drehort her, sind all diese Filme amerikanische, englische und asiatische Heimatfilme. All diese Filme sind nicht international erfolgreich aufgrund ihrer Drehorte, sondern aufgrund ihrer Geschichten und deren Inszenierungen.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 20:22 @Funless
Ich denke das ist immer noch schwarz und weiss denken,
natürlich gibt es viele tolle Locations in Deutschland. Das habe ich nie bestritten, aber das heisst doch nicht das jeder deutsche Film auch zwangsläufig nur oder überhaupt dort spielen muss.
Das schränkt doch nur ein.
Machen jedenfalls weder die Amerikaner noch die Engländer noch die Asiaten so…
Ich persönlich finde, dass die Story zwar wichtig ist, aber in einem beobachtenden Dokumentarfilm sind es überwiegend die Charaktere, die uns den Film sehen lassen wollen. Beim Spielfilm eben die Schauspieler. Sicherlich könnte man Casino Royale auch in Baden-Baden drehen, um die regionale Filmförderung glücklich zu machen. Aber ob Till Schweiger als Daniel Craigh durchginge? Ich bin mir da nicht so sicher. :) Falls Till Schweiger überhaupt den Ländereffekt erfüllt und nicht durch einen Ensemble-Darsteller des Staatstheaters Stuttgart oder der Kammerbühne Heilbronn ersetzt werden muss, weil ja der Wohnort entscheidend für die Anerkennung der Länderfilmförderung ist.))Funless hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 21:20
Dass man der Meinung ist, dass ausschließlich die Drehorte/Locations einen Film tragen und visuell interessant machen ist IMHO das eigentliche schwarz/weiß denken und schränkt kreatives Potenzial ein. Es geht zuerst immer um die Geschichten, die Plots und wie diese inszeniert werden. Das „wo“ ist erstmal zweitrangig es sein denn die Location ist ein wesentlicher Teil der Geschichte, des Plots.
Zu einer guten Inszenierung gehören natürlich auch entsprechend gute Schauspieler und Schauspielerinnen die auch das dementsprechende Mindset innehaben. Und IMHO fehlen solche darstellenden Künstler hierzulande leider.Drushba hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 21:50Ich persönlich finde, dass die Story zwar wichtig ist, aber in einem beobachtenden Dokumentarfilm sind es überwiegend die Charaktere, die uns den Film sehen lassen wollen. Beim Spielfilm eben die Schauspieler. Sicherlich könnte man Casino Royale auch in Baden-Baden drehen, um die regionale Filmförderung glücklich zu machen. Aber ob Till Schweiger als Daniel Craigh durchginge? Ich bin mir da nicht so sicher. :)Funless hat geschrieben: ↑Di 21 Feb, 2023 21:20
Dass man der Meinung ist, dass ausschließlich die Drehorte/Locations einen Film tragen und visuell interessant machen ist IMHO das eigentliche schwarz/weiß denken und schränkt kreatives Potenzial ein. Es geht zuerst immer um die Geschichten, die Plots und wie diese inszeniert werden. Das „wo“ ist erstmal zweitrangig es sein denn die Location ist ein wesentlicher Teil der Geschichte, des Plots.
Da kannst du lange warten. Es sei denn du bist ein Fan von solchen Perlen wie bspw. „Tatort“, „Notruf Hafenkante“, „Fak yu Göethe“ oder „Zwei Nasen tanken Super“ (Liste ließe sich noch endlos fortführen).