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Editing als Aboservice?



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
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Frank Glencairn
Beiträge: 23680

Editing als Aboservice?

Beitrag von Frank Glencairn »

Finanzieller Pain Killer oder Burnout Gefahr - was denkt ihr?


Sapere aude - de omnibus dubitandum



markusG
Beiträge: 4570

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von markusG »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 14 Feb, 2024 08:48 Finanzieller Pain Killer
Dafür gibt es bei projektweiser Abrechnung bereits Factoring.
Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 14 Feb, 2024 08:48 oder Burnout Gefahr
Dafür gibt es Vertragsbedingungen.

Ob sich das ganze lohnt ist sicherlich kundenabhängig. Aber mal in den Raum geworfen - wie ginge denn das Finanzamt bei Soloselbstständigen vor? Da wäre das vermutlich schnell in der Kategorie Scheinselbstständigkeit, oder?



Jalue
Beiträge: 1445

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von Jalue »

Ich denke:

- Der Mann ist vermutlich US-Amerikaner. Keine Ahnung, wie der Markt dort funktioniert, aber meine Kunden hier würden mich wie ein Auto ansehen, wenn ich so etwas anböte. Ist hierzulande völlig unüblich und das Risiko, dass man als „First adopter“ damit viel Zeit und Geld verschwendet (AGB’s anpassen, Verträge aufsetzen, Website umbauen, Akquise …), halte ich für hoch.

-Die wenigsten meiner Kunden haben konstant einen hohen Bedarf, das kommt in Schüben. Wenn sie hochskalieren, stellen sie eher jemanden günstig ein, als „teure Freelancer“ ständig zu buchen. Wahlweise schließen sie mit mir einen Werkvertrag über X-Produktionen ab.

-Wenn überhaupt sehe ich es in D. als Modell für Agenturen und mittelgroße Produktionsfirmen, die 24/7 Bereitschaft sicherstellen können, egal war gerade krank oder im Urlaub ist. Indirekt gibt der Mann das ja auch zu, indem er vorschlägt, einen Kollegen als Backup zu engagieren. Auf Dauer geht das aber kaum mit nem anderen Freelancer, also wird man jemanden anstellen müssen oder kurz: Vom Einzelunternehmer zur Agentur/Produktionsfirma werden.

-Die Prämisse ist teilweise fraglich. Ich weiß ja nicht, wie dieser Kollege arbeitet, aber ich benötige für einen Tagesjob keine 8 Stunden an Absprachen und Vorbereitung, i.d.R. reichen ein paar kurze Telefonate und Mails.

-Erstmal müsste ohnehin ein Fachmann prüfen, ob dieses Modell mit deutschen/europäischen Gesetzen kompatibel ist, Stichwort: Scheinselbständigkeit .



Frank Glencairn
Beiträge: 23680

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von Frank Glencairn »

Wenn überhaupt, zielt das Modell IMHO hauptsächlich auf Social Media Einweg-Clips ab.
Also Klienten die 2-5 Clips die Woche brauchen.

Was hierzulande aktuell noch "unüblich" ist, halte ich für vernachlässigbar und keinen Maßstab für irgendwas, die Zeiten und der Markt ändern sich heutzutage viel zu schnell für solche Bedenken. Da ist es schon gut, immer ganz vorne mitzuspielen.

Und so genannte Scheinselbständigkeit ist nur ein Problem, wenn man nur einen Klienten hat.

Für mich ist der Elefant im Raum eher, daß ein oder mehrere Kunden (natürlich) versuchen werden, für sich das maximale aus dem Pauschal-Deal zu holen, und statt 3 Clips die Woche, 3 Clips am Tag sehen wollen, was das ganze Modell dann in Frage stellt. Natürlich kann man die Arbeit dann in ausländische Niedriglohn Gefilde outsourcen, aber das Management und die Kontrolle die sowas erfordert ist auch wieder so ne Sache.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Jalue
Beiträge: 1445

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von Jalue »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 14 Feb, 2024 10:26 Für mich ist der Elefant im Raum eher, daß ein oder mehrere Kunden (natürlich) versuchen werden, für sich das maximale aus dem Pauschal-Deal zu holen, und statt 3 Clips die Woche, 3 Clips am Tag sehen wollen, was das ganze Modell dann in Frage stellt. Natürlich kann man die Arbeit dann in ausländische Niedriglohn Gefilde outsourcen, aber das Management und die Kontrolle die sowas erfordert ist auch wieder so ne Sache.
Exakt, zumal die Erwartungshaltung in den "Schnittgaleeren" großer Videoredaktionen schon jetzt bei 4-7 Clips pro Schicht liegt! Folglich muss man "Obergrenzen" definieren, aber dann macht das ganze Abo-Modell aus Kundensicht ja keinen Sinn mehr - es sei denn, man preist einen richtig fetten Rabatt ein. Das wiederum funktioniert, wie du schon bemerkt hast, nur, wenn man andere zum Dumpingtarif die Arbeit machen lässt und vielleicht ist das -hübsch verpackt- auch die eigentliche Idee hinter der Sache.



DKPost
Beiträge: 924

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von DKPost »

Das ist ja im Grunde nur die etwas weiter gedachte Form des Rahmenvertrags. Das ist hier jetzt auch nicht unbedingt total neu.



markusG
Beiträge: 4570

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von markusG »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 14 Feb, 2024 10:26 Für mich ist der Elefant im Raum eher, daß ein oder mehrere Kunden (natürlich) versuchen werden, für sich das maximale aus dem Pauschal-Deal zu holen, und statt 3 Clips die Woche, 3 Clips am Tag sehen wollen, was das ganze Modell dann in Frage stellt.
Wie MK schrieb - Rahmenvertrag. Alte Kamelle, dann ist das von dir beschriebene Problem eigentlich keins (oder genauer: sollte keins sein).

Gibt da natürlich zig Abwandlungen. Extradeals ("Fast Lane") wo man dann eben auslagert/aufstockt, aber ich persönlich halte nichts davon. Ist ja nicht so dass es um Leben oder Tod geht...



MrMeeseeks
Beiträge: 2010

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von MrMeeseeks »

Wie genau solch ein Abo den von ihm beschriebenen Stress und Druck reduzieren soll ist mir nicht ganz klar.



Frank Glencairn
Beiträge: 23680

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von Frank Glencairn »

Offensichtlich läuft das bereits bim Color Grading:


https://grade.club/
Sapere aude - de omnibus dubitandum



markusG
Beiträge: 4570

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von markusG »



Jalue
Beiträge: 1445

Re: Editing als Aboservice?

Beitrag von Jalue »

Danke für die Links, sehr interessant. Die verschiedenen Modelle lassen nicht alle Rückschlüsse auf die Kalkulation der Betreiber zu, manche aber schon, z.B. Vidpro aus dem ersten Link:

Vidpros will cost you $700, with one video editor assigned to work on your editing requests for you two hours a day (...)

Diese Firma berechnet also (ausgehend von einer Fünf-Tage-Woche) 17,5 USD pro Stunde für den Schnitt. Das ist profitabel nur mit festangestellten Editoren umsetzbar, d.h. als Einzelunternehmer braucht man gegen solche „Videofabriken“ gar nicht erst anzutreten.

Wäre interessant zu wissen, ob es sowas schon in Deutschland gibt. Falls nicht, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit.



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