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Infoseite // Tascam Portacapture X8, erste Erfahrung



Frage von Mediamind:


Mein erster Tascam X8 ging zurück. Eine der beiden Kapseln war defekt. Das Gerät wurde komplett getauscht. Die Qualität der mitgelieferten Kapseln hat 2 Aspekte: Qualität der Ausführung und Soundqualität. Während die Verarbeitung in Plastik unterirdisch ist, ist der Sound gut brauchbar. Ich würde sahen, ungefähr das Niveau des Zoom H6. Die H6 Kapseln sind von der Verarbeitung um Längen besser. Hinzu kommt noch ein für meinen Geschmack zu hohes Eigenrauschen beim Tascam. Kann man trotzdem für spontane Sachen durchaus nutzen. Die Tascam Kapseln sind darüber hinaus extrem windanfällig. Ohne Deadcat geht im Außenbereich gar nichts.
wirklich interessant: ich habe eine Sony Funkstrecke (URX-P40) an einen der 4 XLR Eingänge gehängt. Dann versuchsweise in verschiedener Lautstärke ins Lav gesprochen (Sony UTX-B40 mit dem mitgelieferten Lav), zuletzt hinein geschrien. Sehr strange übrigens... Ich konnte das Signal komplett retten. Es clippt einfach nicht, an der Fukstrecke habe ich natürlich keinen Limiter, Autogain oder ähnliches eingestellt. Im ersten Ansatz habe ich einfach den Gain der Spitzen auf unter Null DB gezogen, danach mit einem Limiter probiert und versuchsweise normalisiert, damit ich die verschiedenen Ergebnisse vergleichen konnte. Das beste Ergebnis erzielte ich mit dem Limiter. Warum bin ich nun eigentlich verwundert, schließlich ist das ja der Vorteil bei 32 Bit?
Die Funkstrecke ist analog, scheinbar übersteuert die Sony Funkstrecke nicht bei der Ausgabe, sondern erst in der weiteren Verarbeitung, z.B. hinter der Empfänger an der Kamera. Mit dieser Kombination aus starkem analogen Signal und 32 Bit Aufnahme bekommt man in dieser Kombination mehr Umfang ohne clippen. Zumindest wäre das jetzt mal meine Arbeitshypothese.
Der Ausgang ist übrigens eine Sache, die man noch verbessern könnte. Das Signal kann auf Mic- und auf Linelevel ausgegeben werden. Soweit fein, leider kann man das Signal nicht routen (z.B. nur Inout 3 und 4, oder alleine das Summensignal,...) Ich habe den Ausgang auf Linelevel mit einem Tentacle Track E als Backup kombiniert, der Ausgang scheint kaum eine Latenz zu haben (ich habe ausführlich geklatscht und dann Frame für Frame geschaut). Der Tentacle ist ebenso latenzarm, so dass man ein sehr hochwertiges Signal für ein Backup erhält. Sollte es also mal eng und wichtig werden, die Kombination funktioniert als Sicherungsoption, auch wenn ich Dual-Card-Slots bevorzuge, die habe ich aber beim F6 leider auch nicht :-)
Insgesamt eine runde Sache, die einem das Leben durchaus im Weddingbereich leichter machen kann.
Ach ja: Timecode....
Timecode speise ich entweder über XLR oder mit 3,5 mm Klinke über einen Tentacle ein. Ich suche noch nach einem kleinen Case oder einer Tasche, die ganze kompakt hält und trotzdem den Tentacle, ggf. auch eine Powerbank mit aufnimmt.
Zum Display: es ist ausreichend sensibel und auch bei Tageslich noch brauchbar. Bei knallender Sonne direkt auf dem Display sieht es dann schon anders aus. Es empfiehl sich auf jeden Fall eine Schutzfolie für das Display, sehr kratzbeständig ist es sicherlich nicht.
Mein Eindruck: Gutes Produkt mit kleinen Schwächen, für meinen Einsatzzweck wie gemacht, jedoch nicht für jeden das Richtige. Eine tolle Option für alles was schnell gehen muss, ansonsten ersetzt er keinen hochwertigen Recorder.

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Antwort von Mediamind:

Mit der Rode Funkstrecke arbeite ich kaum mehr. Das Filmmaker Kit ist eigentlich ganz ok, jedoch etwas bulky. Auch mit dem Rode-Kit bekomme ich keine Übersteuerung hin. Zumindest nicht mit herumbrüllen :-)
In der Aufnahme habe ich dann maximal 0 DB. Es kann durchaus diese Kombination sein, die hier so arbeitet. Mit der Sony Funkstrecke kam ich über 0 DB, konnte aber in der Post das SIgnal ohne Übersteuerung auf den gewünschten Pegel bringen. Ich hatte den Vorteil von 32 Bit eigentlich nur bei direkt am Rekorder angeschlossenen Mikrofonen gesehen. Bei Funkstrecken wähnte ich die Übersteuerung bereits bei der Aufnahme am Sender. Es spricht vieles dafür, die Aufnahmen nicht mehr in der Kamera zu machen. Ich werde einmal schauen, ob ich bei der Sony FS in der Kamera und parallel auf dem Tascam aufnehme. Mal sehen, ob das so hinhaut.

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Antwort von Mediamind:

Ein Problem taucht auf. Wenn ich den X8 über die Stromversorgung meines Anton Bauer V Mount Akkus Betreibe und von der FX6 den Ton meiner Funkstrecke im Tascam aufnehme, habe ich Störgeräusche. Das hängt unmittelbar mit der Stromversorgung zusammen. Immer wenn Kamera und X8 an der selben Stromquelle hängt, kommt es zu diesem Problem. Die Idee war, dass ich von der Funkstrecke, die auf dem MI Schuh sitzt, den Ton über Klinke im Tascam parallel mit aufnehmen. Das klappt aber so scheinbar nicht. Warum das technisch ein Problem darstellt, wenn die selbe Stromquelle verwendet wird, ist mir unklar. Das hätte ich jetzt nicht erwartet

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Antwort von DAF:

Mediamind hat geschrieben:
... ansonsten ersetzt er keinen hochwertigen Recorder.
Danke für die ausführlichen Beschreibungen. Was/wo ordnest du einen "hochwertigen Rekorder" ein bzw. welche Geräte würdest du als "hochwertig" bezeichnen?
(Hab mir den Tascam X8 auch schon überlegt, bin aber noch unschlüssig...)

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Antwort von Mediamind:

Zoom F8 inklusive sämtlicher Nachfolger oder Mixpre Recorder. Das bedeutet für mich, vernünftig routbare Ausgänge, Dual Karten Slot, Timecode, Ambisonic, ….
Ich habe den Zoom F8 abgegeben und gegen den Zoom F6 getauscht. Vor dem Hintergrund meiner Anwendungen (Hochzeiten) war es auch die richtige Entscheidung. Ansonsten würde ich immer die größeren Modelle von Zoom oder der Konkurrenz bevorzugen. Der X8 ist doch eher ein Prosumer Produkt.

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Antwort von rush:

Mediamind hat geschrieben:
Ein Problem taucht auf. Wenn ich den X8 über die Stromversorgung meines Anton Bauer V Mount Akkus Betreibe und von der FX6 den Ton meiner Funkstrecke im Tascam aufnehme, habe ich Störgeräusche. Das hängt unmittelbar mit der Stromversorgung zusammen.
Besteht das Problem auch wenn Du die Kamera über den internen Sony Akku speist und den X8 über den AB Akku? Sollte eigentlich nicht der Fall sein wenn die Eingangsspannung passt.

Und Zwischenfrage: Speist Du direkt vom AB Akku oder nutzt Du eine Akkuplatte mit entsprechender Verteilung? Hier kann es schnell mal zu solchen Problemen kommen, ähnlich einer Brummschleife wenn mehrere Geräte am selben Verteiler hängen und die Verteilerqualität nicht allzu gut ist oder die Schirmung irgendwo mangelhaft ist. Bei den Rode 2.4 Wireless Systemen ist das schnell mal ein Problem.

Falls Akkuplatte: Ggfs. mal ein anderes Modell eines anderen Herstellers testen wenn Du die Möglichkeit hast - könnte bereits den Fehler eliminieren.

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Antwort von Mediamind:

Guten Morgen Rush,
die Speisung der Kamera und des Tascam erfolgen über den V-Mount Akku. Dabei ist es egal, ob ich den USB-Anschluss am Akku oder an der Platte verwende. verschiedene Kabel habe ich auch ausprobiert.
Die Idee, den 3,5 mm Ausgang der Sony Funkstrecke für eine parallele 32 Bit-Aufnahme zu nutzen, werde ich nicht weiter verfolgen. Obwohl es sehr verführerisch ist, denn wie beschrieben, bekommt man kein Clipping in dieser Kombination hin. Man müsste schon ins LAV direkt brüllen und das Mikro "überlasten", damit man ein Clipping produziert.
Andererseits kann ich natürlich das Problem lösen, indem ich eine Powerbank einsetze. Das widerspricht aber dem Konzept, einer "Stromspeisung für alle".

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Antwort von Mediamind:

Interessant, mit dem Problem scheine ich nicht alleine dar zu stehen: Ich habe Eneloops als Akku eingesetzt. Das läuft ohne Probleme. Verwende ich hingegen Amazon Basic Akkus, fährt der X8 kurz hoch und verstirbt dann. Die Ursache konnte ich ausmachen. Der Druck am X8 auf die Kontakte ist nicht für jeden Akkutyp ausreichend. Somit hat er nicht den vollen Kontakt und das war es dann. Für einen sicheren Betrieb mit Akkus ist das jetzt nicht gerade eine gute Voraussetzung. Das finde ich sogar hochgradig blöd. Ich werde den Hersteller einmal kontaktieren.
Hier einmal die Problembeschreibung im Detail:

https://youtu.be/4RqR0QVDBcg?t=617

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Antwort von Mediamind:

Auch nett: die Stromversorgung über USB-C geht nicht mehr. Keine Chance. Ich sende nun den 2. Recorder ein. Langsam vergeht mir der Spaß an dem Teil. Ich habe kommende Woche eine große Beschäftigtenkonferenz zu filmen mit ca. 400 Teilnehmern. Der Tascam sollte als Backup mit durchlaufen. einfach nur Murks...

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Antwort von cantsin:

Mediamind hat geschrieben:
Der Tascam sollte als Backup mit durchlaufen. einfach nur Murks...
Man muss vor Tascam mittlerweile wohl warnen, wegen der miesen Herstellungsqualität. Ging mir bei meinem (älteren) DR-60D nicht anders.

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Antwort von Mediamind:

Das tut schon weh. Ich bin froh, dass ich noch 2 angegraute Zoom H6 im Koffer habe. Powerbank dran und ab dafür....
Die kleinen Zooms haben noch nie Theater gemacht. Die ganze Haptik ist alleine schon nicht schön, passt leider zu der technischen Seite.

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Antwort von Frank Glencairn:

Ich mach ja nicht viel Audio selbst, meistens hab ich jemanden für den Ton dabei, aber wenn, dann muß ich sagen, daß ich mit meinem uralten Zoom H1 immer noch hochzufrieden bin. Klein, leicht, robust, zuverlässig und ordentliche Soundqualität.

Nicht daß ich Dialog damit aufnehmen würde, aber für Atmo ist der immer noch wirklich gut mit seinen 4 Kapseln.
Mit den Ohrwürmern dran sowieso.

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Antwort von Oragoog:

Mediamind hat geschrieben:
Andererseits kann ich natürlich das Problem lösen, indem ich eine Powerbank einsetze. Das widerspricht aber dem Konzept, einer "Stromspeisung für alle".
Ich weiß nicht, ob das Problem gelöst wurde. Aber ich hatte am Tascam DR-70D ein ähnliches Problem. Lag einfach daran das mit der parallelen Stromversorgung von Kamera und Tascam über eine Powerbank eine Masseschleife entsteht. Habe diese durch einen Ground loop Isolator getrennt und schon waren die Störgeräusche weg. Siehe auch hier: viewtopic.php?f=39&t=156517&p=1149966#p1149870

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Antwort von DAF:

Ich hole den Thread nochmal hoch. Wäre nett wenn jemand der den Tascam X8 hat & nutzt ein paar Worte über Langzeiterfahrungen schreibt.
Ich brauche bald ein USB Audio-Interface für 2 Mics (Mic IN > USB to PC raus), und meinen Zoom H6 hat mein Ziehsohn beschlagnahmt :)))
Daher überlege ich, mir gleich den X8 zu kaufen.

Interessant sind neben allgemeinen Pro"s & Contra"s aus der Praxis auch (falls Erfahrungen vorhanden) Eigenschaften/Eigenheiten bei der Nutzung als USB-Interface mit 32Bit-Float. Was kommt da am USB raus:
Werden nur die hohen (normal übersteuerten) Level zurück genommen, oder auch die niedrigen Pegel angehoben... Wo liegt der "Normal"-Level. Kommt da dann Einheitsmatsch raus oder was Brauchbares. Usw.?

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Antwort von rush:

Bist du sicher das sich der X8 als 32bit Float Interface am PC ausgibt?

Meines Wissens nach hat er das zum Release zumindest noch nicht getan sondern max. 96khz @ 24Bit im Interface Modus.

Wenn es primär um ein Interface geht:

Werfe ggfs. einen Blick auf das UAC-232 von Zoom.. für unter 250€ bekommt man da ein kleines stationäres 32bit Float Interface

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Antwort von DAF:

rush hat geschrieben:
Bist du sicher das der X8 als Interface am PC auch 32bit Float ausgibt?
...
Nach dem was ich an der Google- und YouTube-Universität gelernt habe - ja. Soll ab einer bestimmten FW-Ver. funktionieren.
Und ein Zoom U22 (1 Kanal USB Interface) hab ich eh schon. Ich brauche aber 2 Kanäle (Mic>USB). Bevor ich mir jetzt ein 2-Kanal Interface und nen zusätzlich Fieldrecorder kaufe, dann gleich alles in einem.

EDIT: Hier steht"s bei Tascam selbst, dass 32-Bit Float bei der Nutzung als Interface geht
https://tascam.jp/downloads/products/ta ... dd_vb2.pdf

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Antwort von rush:

Habe eben nachgelesen... Haben sie offenbar per Firmware 1.30 nachgeliefert und sollte entsprechend funktionieren.
Screenshot_2023-04-20-08-11-29-08_e2d5b3f32b79de1d45acd1fad96fbb0f.jpg Quelle: tascam.eu

Praktische Erfahrungen müssen dann wiederum andere teilen... Ich hatte nur im Kopf das er zu Release noch kein 32Bit Float im Interface Modus beherrschte.

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Antwort von Abercrombie:

Mich würde ebenfalls interessieren, ob der Tascam x8 nun in der Praxis gut funktioniert. Das Menü soll ja teilweise sehr langsam reagiert haben. Konnte man das verbessern? Und laufen Eneloops inzwischen problemlos? Gibt es noch etwas, was euch heute nervt, weswegen ihr ihn am liebsten gegen ein anderes Produkt eintauschen würdet?

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