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Infoseite // VJ Dokumentation und Mikrofonfrage



Frage von Azuri:


Hallo,

ich stelle mir gerade meine Dokumentar/Interviewausrüstung zusammen. Meine Kamera hat ein externes Mikrofon aufgesetzt, aber oft sehe ich Journalisten mit einem Tonmann und Stab/gr Mikro mit Puschel. Wie heissen diese "Dinger" und welche sind zu empfehlen?

Dank*

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Antwort von marwie:

Also den Puschel nennt man dead cat, der Korb, den man auch öfters verwendet nennt man auch Blimp. http://en.wikipedia.org/wiki/Microphone ... indscreens

Relativ günstige blimps und dead cats bekommt man z.B. von Rode.
oder von Rycote gibts auch solche Produkte.

Die Stange heisst auf Deutsch Tonangel und auf Englisch boom pole.

Tonangeln verwendet man am besten aus Carbon, die sind wesentlich leichter als welche aus Alu, aber halt auch teurer.

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Antwort von der_typ:

das ist ein Shotgun mikrofon mit Tonangel und mixer, für einsteiger nicht zu empfehlen, da du dazu noch mindestens 1 tonmeister brauchst.
je nachdem was du für interviews machen willst würde ich dir eher zu einem funkmikro raten, entweder ein ganz normales handmikro oder ansteckmikrofone, eins für den interviewer und eins für den interviewten

lg

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Antwort von Azuri:

Danke!
Ich werde mit einer Canon 600 arbeiten- Miniklinke- kann dort ein HandMikrofon mit Kabel angeschlossen werden?

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Antwort von marwie:

Danke!
Ich werde mit einer Canon 600 arbeiten- Miniklinke- kann dort ein HandMikrofon mit Kabel angeschlossen werden? Du meinst die EOS 600D? Da würde ich kein Mikrofon direkt Anschliessen für interviews, da du ja keinen Kopfhörerausgang hast, um das Signal zu überprüfen. Da benötigst du einen externen Vorverstärker für DSLR Kameras oder einen externen Recorder.

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Antwort von Azuri:

Und ich nehme an das wird teuer?

Was wäre eine Alternative- ? Wie gesagt, mein Budget ist gerade nicht herausragend und ich möchte eine VJ taugliche Ausrüstung zusammenstellen. Die Canon 600D ist noch nicht gekauft. Ich suche aber nach
Foto/Filmkamera mit Mikrofon/Kopfhöreranschluß und Schwenkmonitor.

Gibt es die in meiner Preislage? Oder ist es dann doch Camcorder?

:-)(

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Antwort von marwie:

Für VJ Sachen würde ich eher einen Camcorder mit 3 x 1/3" Sensor zulegen, damit ist man auf der sicheren Seite bezüglich Schärfe, da es oft schnell gehen muss und man unter Umständen keine Zeit hat, einen Take nochmals aufzunehmen, weil die Schärfe daneben lag...

Leg dir doch einen gebrauchten HDV Camcorder mit XLR Eingängen zu, die sollte man mittlerweile relativ günstig bekommen. (im endeffekt kommst du günstiger oder gleich teuer, wie mit einer DSLR + diverses Zubehör, das du brauchst, um Vernünftig arbeiten zu können...)

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Antwort von der_typ:

kannst dir ja noch n z00m H1 oder ähnliches dazukaufen, das ding ist so klein, das kannste gleich als mikrofon benutzen.. oder halt eins dran anschließen

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Antwort von Azuri:



Leg dir doch einen gebrauchten HDV Camcorder mit XLR Eingängen zu, die sollte man mittlerweile relativ günstig bekommen.

Da bin ich aber sicher über 1000€, stimmts? Sollte das der fall sein muß die Sache noch etwas warten...

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Antwort von Azuri:

Hallo,

nochmal kurz: das H1Zoom Gerät für 85€ ist eine gute Kombi mit der Canon 550D oder 600D? Damit kann ich, nur zu meinem Verständnis, dann ein Mikrofon anschliessen und den Ton gut aussteuern?!
Und wie kriege ich Bild und Ton synchron?

Puh...

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Antwort von majaprinz:

Puh... Finde ich auch.
Du willst Videojournalist sein. Das ist einer, der selbst die Geschichte aufstellt, selbst filmt, sich selbst um den Ton kümmert, selbst nach guten Bildern sucht, und das alles gleichzeitig.
Das heisst, du solltest mit deiner Ausrüstung echt gut zurecht kommen, die Sache ziemlcih blind beherrschen. Dazu solltest du aber zuerst die Grundbegriffe kennen, und dein Unwissen, wie der liebe Puschel um das lange Ding herum heisst, lässt mich vermuten, dass du auch in anderen Bereichen der Medienproduktion nicht allzu sattelfest bist. Speziell der Ton ist sehr wichtig.

Auch die Frage, wie du Bild und Ton synchron bekommst, zeugt nicht von besonders viel AHnung im Schnitt. Solltest du aber haben, gehört auch noch zum Handwerkszeug des Vjs.

UNd dein Budget von 1000 EUR überzeugt mich endgültig, dass du keinen Schimmer davon hast, was du machen willst. Um 1000 EUR bekommst du gerade einmal eine Funkstrecke und vielleicht noch ein Mikro dazu.

Die "übliche" VJ Ausrüstung ist eine Sony EX1r oder eine Panasonic in der selben Preis- und Leistungsklasse. Eine DSLR ist deshalb als VJ eher ungünstig, weil in der Regel (ausser bei den ganz neuen wie die 5DMkIII) kein Kopfhöreranschluss da ist, damit man den Ton überwachen kann (gut, es gibt einen Hack für die alte 5DMkII und mit einem selbst zusammengelöteten Stecker hast auch ganz leise einen Ton). Das Pegeln ist nur kompliziert möglich und wenn du einen externen Recorder hast, musst du danach die Sache synchronisieren. Gut, es gibt inzwischen Programme, die das vereinfachen, trotzdem musst du beim Aufnehmen viel mehr bedenken als bei einer Henkel- oder anderen Kamera, bei der alles gut durchdacht zusammenarbeitet. Ach ja, der viel geringere Schärfebereich des Fotoapparates ist zwar schön anzuschauen, aber bei einer Ein-Mann-Produktion kann das ganz ordentlich in die Hose gehen, wenn die Schärfe ganz wo anders ist, als sie sein sollte.
Die DSLR kann man gerne als Zweitkamera für schöne Zwischenschnittbilder einsetzen.
Achja, ein gutes Stativ wär auch nicht schlecht.
Gehen wir davon aus, du hast die Technik zusammen (und bist um geschätzte 10000 -12000 EUR ärmer): Hast du eine Ahnung von Journalismus? Wie man eine Geschichte aufbaut? Wie man ein Interview führt, damit du die richtigen Antworten bekommst?

Ich weiß, momentan wollen alle VJs sein, und viele glauben, dass es mit dem Kauf einer Kamera getan ist. Stimmt nicht. Schau, ob du irgendwo einen Kurs dafür findest, da lernst du dann hoffentlich die Grundlagen (ist aber auch nicht gratis). Oder filme mit deiner DSLR solange du Spaß daran hast, lies dich in das Thema ein, schau, dass du gut filmen kannst und dann überlege die nächsten Schritte, und ob du das dann wirklich durchziehen willst und finanziell auch kannst.

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Antwort von Azuri:

Ja, Du hast recht, ich bin kein Profi (habe ich aber auch nicht behauptet). Im Gegenteil ich lerne durch die Übung. Und da ich einige Interessenten für Interviewaufnahmen habe, die nicht gleich dem TV Standard entsprechen müssen, wo aber der Ton eine wichtige Rolle spielt, versuche ich mich gerade so gut wie möglich zu informieren.
Technisch ist es allgemein schwierig, wenn das Budget begrenzt ist, Auskunft zu bekommen. Also, ich bitte um etwas Geduld und bedanke mich für die Hinweise.

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Antwort von majaprinz:

Wenn du den Ton mit einem externen Recorder aufzeichnest, klatschst du am Beginn der Aufzeichnung einmal laut. Dadurch hast du beim Ton einen deutlichen Ausschlag, und das interne Mikro zeichnet das natürlich auch auf. Idealerweise hast du das Klatschen auch mitgefilmt, dann ists noch leichter, die STelle zu finden.
Im Schnittprogramm legst du dann den Recorder-Ton über den Ton der Kamera und richtest die Sache so ein, dass die Tonspuren genau übereinander liegen.
Manche Recorder zeichnen nicht genau auf, da kann es passieren, dass nach 2 oder 3 Minuten der Ton nicht mehr synchron ist. Musst eben neu anpassen.


Wenn du in Google DSLR Ton synchronisieren eingibst, findest du genauere Beschreibungen, eine Software, die das auch kann, allerdings Geld kostet und vieles mehr. Auch die Forumssuche hilft manchmal.

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Antwort von wegwieser:

Ich hatte seh kurzfristig einen Auftrag gekriegt, bei dem ich ein Mikro für interviews brauchte. alle Verleiher die ich kenne in der Sommerpause, Budget und Zeit zu klein für grössere Anschaffungen, da habe ich mir beim Grossverteiler ein Philips MD650 Handmirko gekauft.

Preis um die 50euros, 5m Kabel, klinke und Miniklinke.
Muss sagen für den Preis ein vernünftiges Teil.

Der Ton ist klar, allerdings etwas flacher als bei Profimikros (bei dem Preis nicht erstaunlich).

Allerdings empfiehlt es sich Fingerringe abzuziehen, diese hört man im Handling.

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Antwort von holger_p:

Also für den Ton ist ein externer Recorder eine gute Wahl. Idealerweise mit einem externen Mikrofon. Funkstrecken für den Ton wären zwar schön, aber bei dem Budget von 1000 Euro totaler Luxus.

Durch die Neuvergabe der "digitalen Dividende" an die Mobilfunker fallen quasie alle anmeldefreien UHF-Frequenzen außerhalb des ISM-Bereiches weg. Neue analoge Frequenzen sind anmelde- und gebührenpflichtig und die wenigen erschwinglichen digitalen Lösungen arbeiten im 2,4GHz - da wo sich tausende WLANs um die wenigen freien Frequenzen prügeln.

Also ein Mikrofon mit Kabel. Das kann der Interviewte ruhig selbst halten, wenn ein dynamisches Exemplar gekauft hat, das unempfindlich bezüglich Handgeräusch ist. Achja: Es muss ein Mikrofon sein, das für Sprache gedacht ist, kein Gesangsmikrofon wie das klassische SM58. Das klingt beim Besprechen durch Männer aufgrund seiner Bassanhebung im Nahbereich furchtbar!

Das Mikrofon bleibt während des ganzen Interviews in der Hand des Interviewten - Deine Fragen sprichst Du beim Schneiden noch mal nach oder nimmst ein zweites Mikrofon. Alles andere versaut Dir den Ton vollständig.


Gruß Holger


PS.: VJ ist die Abkürzung für Videojockey, arbeitet wie ein DJ z.B. in Discotheken oder bei MTV und Viva.

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Antwort von Pianist:

Also ein Mikrofon mit Kabel. Das kann der Interviewte ruhig selbst halten, wenn ein dynamisches Exemplar gekauft hat, das unempfindlich bezüglich Handgeräusch ist. Ich weiß, dass das in den USA schon lange und oft so gemacht wird, aber irgendwie rollen sich mir bei dieser Vorstellung immer noch die Zehennägel hoch. Denn das sieht insgesamt irgendwie total "billig" aus.

Daher von mir mal ein Gegenvorschlag: Wie wäre es, wenn man ein ME66/K6 mit Schaumstoff-Windschutz nimmt, dieses dem Feuerwehr-Pressesprecher oder wem auch immer in die Hand gibt, und ihn bittet, es am unteren Ende des Windschutzes anzufassen und so zu halten, dass es gerade so nicht im Bildausschnitt zu sehen ist?

Das dürfte akustisch vernünftige Ergebnisse bringen, wenn man ein paar Meter von den örtlichen Lärmquellen weggeht, und man sieht dann auch nicht, dass man das alleine gedreht hat, wenn man während des Interviews die linke Hand ein wenig ausstreckt und den Gesprächspartner bittet, die Hand anzusprechen.

Hat das jemand mal so gemacht?

Matthias

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Antwort von olja:

Sich auf externen Ton zu verlassen und den synchronisieren zu wollen ist in der Wissensphase des TO Wahnsinn. Record hier, Record da, klatsch und noch was erzählt. Zuhause angekommen Film und Audioschnipsel...
"Wo ist denn jetzt der Ton von dem 3ten Interview" ? Muß wohl vergessen haben in der Hektik Record zu drücken". Der Camton unbrauchbar und schon hat man den Salat.

Wenn es um Dinge geht, die sich nicht wiederholen lassen, würde ich zumindest den Camcorder mit ordendlichen Ton aussatten, den man notfalls als "B-Ton" noch gebrauchen kann. Das schließt ja die Aufnahme mit einem zusätzlichen Audiorecorder nicht aus, aber es beruhigt ungemein ;-)

Hol dir nen Camcorder mit manueller Tonkontrolle und Kopfhöreranschluß und klemme da nen vernünfiges Richtmicro ran. Audiorecorder kann zusätzlich sein. Nen Zoom zusätzlich z.B ist ne feine Sache z.B bei Gesprächsrunden. Machbar ist es für 1000 Euro.

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Antwort von crassmike:

Ich schätze mal, der Threadstarter hat nach rund zweieinhalb Monaten wohl irgendeine Lösung gefunden. Und optimalerweise sogar sein Wissen im Bereich Videojounalismus erweitern können... ;)

Ansonsten ist es zumindest Journalistisch ein No-Go, dem "Gesprächspartner" ein Handmikro in die Griffel zu geben. Das ist allein dem "Reporter" vorbehalten. Zumindest habe ich das in der Ausbildung in mein Hirn tätowiert bekommen - deshalb reagiere ich ähnlich wie Pianist.

@Pianist: Und das wird in den USA praktiziert? Wo könnte ich mir das zum Beispiel mal ansehen?

IMHO ist ein Ansteckmikrofon - auch Kabelgebunden - die bessere Lösung. Ansonsten, bei normalen "Interviews" im Weitwinkel ist man sowieso weniger als 1,5m vor der Person. Ein gutes Richtrohrmikrofon "on top" auf der Kamera sollte, möglichst in eine Richtung gerichtet, aus der wenig Diffusschall kommt, auch brauchbaren Ton einfangen können..

MfG

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Antwort von Pianist:

Und das wird in den USA praktiziert? Wo könnte ich mir das zum Beispiel mal ansehen? Keine Ahnung, habe ich vor Jahren mal einen Beitrag drüber gesehen.

Matthias

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Antwort von wegwieser:

Hier ein Beispiel von einem Interview (wie in der USA), das ich vor kurzem gemacht habe:

http://www.tagesanzeiger.ch/video/?vide ... =69&page=3

Bei uns war das Standard, interview stehend mit Handmikro, Mikro bleibt immer in der Hand des Interviewers.

Idealerweise würde man den Bildausschnitt enger wählen, so dass zumindest die Hand nicht drauf ist.

Bei Fragen, in denen das Mikro weg geht kann man auch B-roll drüber schneiden (habe ich hier aus Zeitgründen nicht gemacht.

Ein riesenvorteil des Handmirkos ist auch die
Live kontrolle per Kopfhörer. Bei Hintergrundgeräuschen, übersteuerung ode so kann ich gleich abbrechen, neu einstellen und die Frage wiederholen.

bei externen Rekorder können da echt böse Uüberraschungen auftreten..

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Antwort von Pianist:

Bei uns war das Standard, interview stehend mit Handmikro, Mikro bleibt immer in der Hand des Interviewers. Das ist ja in einer relativ behüteten Situation, also Person im Büro und Kamera auf dem Stativ, da kann man, wenn man sich das traut, auch noch ganz anders arbeiten: Kamera weiter weg, Brennweite deutlich verdichten, Hintergrund in die Unschärfe, kleine Mikrofonangel und dann selbst Frage stellen und Ton angeln, dann hat man gar kein Mikrofon im Bild.

Da kann man bei Bedarf und genug Zeit sogar richtig ausleuchten und hat dann ein Endergebnis, was überhaupt nicht mehr an VJ erinnert. Man muss eben nur aufpassen, dass die Leute nicht ihren Standort verändern.

Wenn es aber sehr nach Reportage aussehen soll, dann kann man es natürlich genau so machen wie dort gesehen.

Matthias

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Antwort von holger_p:

Ich weiß, dass das in den USA schon lange und oft so gemacht wird, aber irgendwie rollen sich mir bei dieser Vorstellung immer noch die Zehennägel hoch. Denn das sieht insgesamt irgendwie total "billig" aus.

Daher von mir mal ein Gegenvorschlag: Wie wäre es, wenn man ein ME66/K6 mit Schaumstoff-Windschutz nimmt, dieses dem Feuerwehr-Pressesprecher oder wem auch immer in die Hand gibt, und ihn bittet, es am unteren Ende des Windschutzes anzufassen und so zu halten, dass es gerade so nicht im Bildausschnitt zu sehen ist? Bei einem Gesamtbudget von 1000 Euro darf nicht schon das Mikrofon (ohne Speiseadapter) knappe 400 Euro kosten.

Das Sennheiser Mikrofon ist nicht für den "Handbetrieb" gedacht. So wie Du es beschreibst, mäßte man es benutzen können, das setzt aber halbwegs disziplinierte Interviewpartner vorraus.

Bei höherem Budget wäre das aber sicherlich ein gangbarer Weg. Speiseadapter und dann evtl. sogar direkt in die Cam. Alternativ könnte man das Mikrofon auch auf ein kleines Stativ direkt vor dem Interviewpartner stellen.


Gruß Holger

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