Rolling Shutter ARRI ALEXA 35

Im neuen Open Gate Format (4608 x 3164 Sensel) wird die gesamte aktive Sensorfläche in ca. 7,9 Millisekunden ausgelesen. Will man die volle 4,6K Sensorbreite in 16:9 nutzen (4608 x 2592), so fällt die Auslesezeit durch die reduzierten Zeilen auf 6,5 Millisekunden. Das ist zwar ein sehr guter Wert, jedoch führt hier weiterhin die Sony VENICE 2, die mit Auslesezeiten zwischen 2,1 und 3,9 Millisekunden aufwarten kann. Bei rasanten Actionszenen können solche Unterschiede im Ausleseverhalten als durchaus relevant eingestuft werden.



Filmt man im 4K Crop mit 4096 x 2304 Senseln, so maßen wir hier eine Auslesezeit für dieses Fenster um die 7,7 Millisekunden, also mehr als eigentlich in Analogie zum, 4,6K Modus zu erwarten wäre. Wahrscheinlich ist hier der Signalweg grundsätzlich geändert, um die 120 fps in diesem Modus zu ermöglichen.






Debayering 4K ARRI ALEXA 35

Das Debayering der ARRI ALEXA 35 fällt sehr nach unserem Geschmack aus. Im 4,6K Open Gate Modus sorgt ein geringes Downsampling nach 4K UHD für eine Unterdrückung der allerfeinsten 4K-Details - jedoch ohne sichtbare Artefakte zu erzeugen:



ARRI ALEXA 35 - Readout 4,6K (4608 x 2592),  24-75fps
ARRI ALEXA 35 - Readout 4,6K (4608 x 2592), 24-75fps


Um mit bis zu 120 fps aufzuzeichnen, bietet die ALEXA 35 auch noch einen Readout mit 4096 Horizontal-Senseln an, dessen Debayering ebenfalls noch erstaunlich gut aussieht:



ARRI ALEXA 35 - Readout 4K (4096 x 2304),  24-120fps
ARRI ALEXA 35 - Readout 4K (4096 x 2304), 24-120fps


Trotz eines (nahezu) 1:1 Readouts gibt es auch hier erstaunlich wenig Artefakte zu entdecken.




Dynamik ARRI ALEXA 35

Um einen vergleichbaren Eindruck von der Dynamik zu bekommen, haben wir auch mit der ARRI ALEXA 35 unseren "Augen-Test" gemacht. Hierfür richten wir unsere Testkasten-Szene mit festem Weißabgleich auf 3200K ein. Dann tasten wir uns mit Blende und Belichtungszeit an eine Einstellung heran, in der die Haut unseres Puppenkopfes nicht mehr clippt und definieren diese Einstellung als ETTR-0. Von dieser Einstellung aus blenden wir sukzessive in Schritten von ganzen Blendenstufen ab (primär über die Belichtungszeit und dann - falls anschließend noch weiter notwendig - über ND-Filter oder Blendenring.)



Die hierbei entstehenden Aufnahmen bilden eine Blendenreihe mit jeweils einer zusätzlichen Blendenstufe "Unterbelichtung". Diese Aufnahmen korrigieren wir in Blackmagic DaVinci Resolve wieder zurück auf die Helligkeitsverteilung der ETTR-0 Referenz und vergleichen diese Aufnahmen mit anderen Kameras.



So hatten wir es aus Gründen der Vergleichbarkeit zumindest immer gemacht, doch die ARRI ALEXA 35 hat schlichtweg unseren Messaufbau überfordert: Trotz offener Blende und 1/25 Belichtungszeit schafften wir es nicht die Kamera bei unserem Testmotiv in die Überbelichtung zu treiben. Deswegen konnten wir den ETTR-0 Startpunkt auch nur bestmöglich mit den Scopes schätzen. Diese konservative Schätzung könnte der Alexa sogar im schlechtesten Fall noch einen "Start-Nachteil" von bis zu einer halben Blendenstufe auf den Weg gegeben haben - jedoch konnten wir aus Zeitmangel unseren Test nicht kurzfristig erweitern.



Doch selbst vor diesem suboptimalen Hintergrund fielen die Ergebnisse der ARRI ALEXA 35 beeindruckend aus. Im folgenden Clip sieht man die ALEXA 35 im Vergleich mit den bisher besten Dynamik-Kandidaten aus unseren vergangenen Tests (ARRI ALEXA LF, Canon EOS C70 sowie Nikon Z8 mit Tico RAW):






Um den Abstand noch deutlicher zu zu machen, haben wir ein zweites Video erstellt, in dem wir die ALEXA 35 mit zwei Blendenstufen "später starten" lassen:








Hier kann man besonders eindrücklich sehen, wie die ALEXA 35 alle übrigen Kameras bei der Dynamik-Aufzeichnung deklassiert. Selbst wenn man den anderen Kameras zwei Blendenstufen Vorsprung gewährt, ist die ALEXA 35 noch mindestens "auf Augenhöhe" mit dem übrigen Testfeld. Die neue ARRI ist in diesem Test somit mindestens zwei Blendenstufen besser als alle anderen bisher von uns getesteten Kameras. Das ist schon ein sehr bemerkenswertes Ergebnis, welches ARRIs technische Vorherrschaft im professionellen Filmbereich sichtbar untermauert.




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