Offene, flexible Zukunft

Das Spannende an der Venice 2 ist somit, was hier in naher Zukunft noch alles (hinzu-)kommen kann. Die Venice 1 hielt sich die letzten 5 Jahre tapfer und wurde über die Zeit beispielsweise bei den Frameraten seit Erscheinen deutlich erweitert.



In ähnlicher weise kann und wird Sony bei der Venice 2 auch nachträglich das Zusammenspiel mit seltenen Cine-Objektiven (oder sogar neuen Objektiv-Protokollen) im Laufe des Produktlebens noch anpassen. Neue Codec-Varianten sind ebenso prinzipiell nachrüstbar.



Kameras wie die Venice dienen somit auch als Testplatz für zukünftige Codecs wie X-OCN, bevor diese IP Jahre später (und entsprechend in der Praxis ausgereift) fest in ASICs gegossen werden kann.



Erster Eindruck Sony Venice 2 - die Krone der FPGA-Kameraschöpfung? : mood1


Nebenbei auch erwähnenswert: Im Falle eines Rechtsstreits können Codecs auch aus der Firmware einer FPGA-Kamera restlos entfernt werden, um einer Auslieferungssperre aufgrund von potentiellen Patentstreitigkeiten vorzubeugen - wie mit CDNG bei Blackmagic geschehen.




Hoher Stromverbrauch - mächtiges Gewicht - robustes Gehäuse

Doch neben der größeren Flexibilität besitzen FPGAs auch einen Nachteil. Ihr Stromverbrauch ist bei vergleichbarer Logik-Komplexität gegenüber ASICs deutlich höher. Tatsächlich kann eine Venice 2 mit 8K-Sensor im Worst Case über 100W ziehen, was wiederum große Implikationen für das grundsätzliche Kameradesign mit sich bringt.



Die Venice 2 braucht deswegen ein verbessertes Lüftungskonzept mit größeren Lufteinlässen. Und eine große Kühlleistung robust zu verpacken macht die Kamera schwerer. Da Cinekameras primär für den Verleih gebaut werden und deswegen besonders robust und zuverlässig sein müssen, kommt hier eins zum anderen.



So fühlt sich die Venice 2 (sehr ähnlich einer ALEXA oder einer URSA) wie ein Panzer an und wiegt wie seine Konkurrenten auch entsprechend ordentlich: 4,2 kg (6K) bzw. 4,3 kg (8K) bringt nur das Gehäuse ohne Akku, Viewfinder oder sonstiges Zubehör auf die Waage. Und wer die 100W per Akku längere Zeit ohne Netzkabel anliefern muss, muss noch einige schwere Akkus für einen Drehtag einplanen.



Um eine Kamera wie die Venice 2 trotz ihres schweren Gewichtes dennoch für 50.000 Euro verkaufen zu können, muss diese bei der Bildqualität kompromisslose Qualität und absolute Zuverlässigkeit bieten. Sie muss die Kamera sein, die das beste Bild liefert, sofern der Mietpreis für die Kamera im Budget sowieso nur eine untergeordnete Rolle spielt.




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