T1.5: Raum und Lowlight

Für uns stellt die T1.5 maximale Blendenöffnung der Zeiss Nano Primes mit das wichtigste Entscheidungskriterium bei der Wahl für oder wider Zeiss neuer Cine Objetkivserie dar. Die Motivation zur einer T1.5 Anfangssöffnung zu greifen, kann hingegen durchaus unterschiedlich sein.


 Zeiss Nano Primes mit hohem Freistellungspotential bei T1.5
Zeiss Nano Primes mit hohem Freistellungspotential bei T1.5

Am naheliegendsten dürfte die gegenüber dem Wettbewerb deutlich bessere Eignung für Lowlight-Szenarios sein. Wer viel Indoor mit schwachem Licht, in der Dämmerung oder wie wir bei unseren Testaufnahmen auch Nachts dreht, dürfte in dieser Preis und Qualitätsklasse kaum eine lichtstärkere Alternative finden.



Bei allen Tageslichtaufnahmen hatten wir die 800er Base-ISO Stufe der Burano aktiviert – bei den Nachtaufnahmen kam die höhere Base-ISO (3.200 ISO) zum Einsatz (alle Aufnahme wurden in S-Gamut3.Cine/S-Log3 aufgezeichnet). Nahezu alle Nachtaufnahmen haben wir mit komplett geöffneter T1.5 gedreht. Zusammen mit der 3.200er Base ISO ergibt dies eine sehr effektive Lowlight-Kombination – und dies bei bemerkenswert hoher Auflösung bei T1.5.



Ebenfalls recht naheliegend dürfte das allgemein hohe Freistellungspotential einer T1.5 Blendenöffnung sein. Wer also ein größtmögliches Freistellungspotential benötigt, ist ebenfalls bei einer T1.5 optimal aufgestellt (- auch wenn wir persönlich bei manuellem Fokussieren bei Personen eher eine T2.1 nutzen würden). Was uns hingegen bei den Nano Primes wirklich fasziniert hat, ist die Kombination von Vollformat-Weitwinkel und einer T1.5.



Man sieht die Wirkung am besten bei unserer Aufnahmeserie am Schluß bei der wir die einzelnen Brennweiten bei Tageslicht bei einer T1.5 nochmal durchwechseln (leider bei ebenfalls stark wechselnder Tageslichtfarbtemperatur / Sonnenlöcher in den Wolken), die wir versucht haben, bestmöglich in der Post auszugleichen). Bemerkenswert finden wir hier vor allem den Bildeindruck, den das 18 und 24mm komplett offen generiert.


24mm Weitwinkel @ T1.5 bei Tageslicht mit spannender Bildwirkung
24mm Weitwinkel @ T1.5 bei Tageslicht mit spannender Bildwirkung

Weitwinkel und Freistellung kommen selten so zueinander und kreieren hier einen ganz eigenen, filmischen Eindruck. Caro setzt sich hierbei klar vom Hintergrund ab, der in einer sehr gleichmäßigen Unschärfe bleibt. Für uns ein Gestaltungsmittel mit viel Potential – bei dem die durch die offene Blende in der Regel verminderte Auflösungsleistung sowie Vignettierung am Rand den Bildeindruck eher verstärken, so lange sich das Hauptmotiv zentral in der Schärfeebene befindet. Mit weniger lichtstarken Weitwinkeln sind solche Bilder nicht möglich.



Wie man bei den Eingangssequenzen sowohl beim Tageslichtshot (100mm @ T1.5) als auch beim Nachtshot (75mm @ T1.5) ganz gut sehen kann, ist Focus-Breathing sichtbar, wenn man über längere Fokussierdistanzen in nahe Bereiche geht – allerdings hält sich das Breathing im Vergleich zum Wettbewerb in noch moderaten Grenzen (und agiert damit eher ähnlich den Zeiss Supremes).


 Zeiss Nano Prime 75mm @ T1.5
Zeiss Nano Prime 75mm @ T1.5



Wir hatten die elektronische Breathing Compensation in der Burano deaktiviert. Wer einen leichten Crop akzeptiert, kann diese bei Bedarf dazunehmen (allerdings haben wir diese nicht mit den Nano Primes getestet). Persönlich gehören wir nicht zum Lager, das Focusbreathing verteufelt – ganz im Gegenteil: Wenn sich ein Focusbreathing von fern auf nah mit einem leichten Zoomeffekt – so wie hier – paart, schätzen wir das durchaus als Effekt für die Leitung der Aufmerksamkeit des Zuschauers. Doch das fällt in den persönlichen Bereich und ist auch von der jeweilig intendierten Bildaussage abhängig.




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