Test DJI RS 3 Pro: LiDar Autofokus mit Cine-Prime und Active Track in der Praxis

DJI RS 3 Pro: LiDar Autofokus mit Cine-Prime und Active Track in der Praxis

Wir sind zurück mit jeder Menge Eindrücken vom Praxistest des neuen DJI RS 3 Pro Gimbals inkl. Lidar-System am Zeiss-Cine Prime. Wir haben in Kombination mit der Panasonic S1H den Lidar basierten AF und das Active Track System an manuellen Zeiss und Sigma Cine-Objektiven mit beeindruckenden Ergebnissen getestet.

// 16:18 Mo, 11. Jul 2022von

Wir sind zurück mit jeder Menge Eindrücken vom Praxistest des neuen DJI RS 3 Pro Gimbals inkl. Lidar-System am Zeiss-Cine Prime. Wir haben in Kombination mit der Panasonic S1H den Lidar basierten AF und das Active Track System an manuellen Zeiss Cine-Primes mit beeindruckenden Ergebnissen getestet.



DJI RS 3 Pro
DJI RS 3 Pro


Nach unserem ersten Vorab-Test mit dem DJI RS3 Pro folgt hier nun unser Praxistest mit dem neuen DJI Gimbal-System, bei dem wir den Fokus – im wahrsten Sinne des Wortes - vor allem auf die neuen DJI-LIDAR Funktionen legen.



Vorab hier unser Testclip mit Caro an einem Sommertag in Berlin, bei dem wir bei einigen Tracking und AF-Shots das iPhone haben mitlaufen lassen, um euch einen kleinen „Behind the Scene“ und Setup Eindruck zu ermöglich:






Zm Einsatz kam folgendes Equipment: Panasonic S1H, DJI RS3 Pro, DJI LiDAR RS, DJI Transmission inkl. High-Bright Monitor + Ronin 4D Handgriffe, Zeiss Cp 35, Zeiss Cp 85mm, Sigma Mount Converter MC-21 (EF-L), Sachtler Flowtech 100, Sachtler FSB 10, 8Sinn Cage für Panasonic S1H sowie als Speichermedium eine Panasonic V90 SDXCII 64 GB Karte.



Aufgenommen haben wir ausschließlich in Panasonic 10 Bit V-Log 50p. Schnitt und Farbkorrektur erfolgten auf dem Redaktions-MacBook Pro mit DaVinci Resolve 18 Beta.






Lidar-AF am Zeiss Cp 35mm, 85mm

Die Montage und die Kalibrierung des DJI Lidar-Systems im Verbund mit manuellen Cine-Objektiven hatten wir ja bereits beim unserem Vorab-Test des DJI RS 3 Pro beschrieben.


DJI RS 3 Pro: LiDar Autofokus mit Cine-Prime und Active Track in der Praxis : DJRS3ProSetup 1

Im Gegensatz zum Vorab-Test hatten wir diesmal jedoch das professionellere DJI (Video) Transmission Paket bestehend aus DJI Transmission Videosender und High-Bright Monitor im Einsatz. Der Sender wird - wie das Raven-Eye System - auf der Unterseite des Gimbal-Kamera-Arms montiert und strahlt beim ersten in die Hand Nehmen angenehm hohe Solidität aus. Hierzu tragen vor allem sein robustes Metalgehäuse inkl. „amtlicher“ SDI In/Outs, großem HDMI-In und gesichertem LEMO Stromkabel bei.


DJI RS 3 Pro: LiDar Autofokus mit Cine-Prime und Active Track in der Praxis : DJI-Transmission

Das Gewicht ist allerdings ebenfalls entsprechend „Pro“: Der Sender kommt inkl. Antennen (von uns gewogen) auf 526g. Mit DJI-Akku sind es dann knapp 700g, die zusätzlich unterhalb der Kamera m RS3 Pro hängen.



Dank insgesamt größeren Gimbalarmen funktioniert dies jedoch recht gut. Wir würden beim Betrieb des DJI Videosenders stets zum extra DJI Akku raten, da der Stromversorgung über den internen Gimbal-Handgriff-Akku zeitlich schnell Grenzen gezogen werden.



Für den Testdreh mit Caro in Berlin haben wir diverse Cine-Profile am RS3Pro LiDar System mit entsprechenden Fokus-Distanzen und Lensmotor-Stops eingerichtet. Hierbei haben wir das recht saubere 1080p Videosignal via DJI Transmission zum 7“ DJI High-Bright Monitor zu schätzen gelernt, mit dem sich Dank Fokus-Peaking recht akkurat die 1m und 4m LiDar AF-Objektiv-Kalibrierung durchführen liess. Vor dem Einsatz der jeweiligen Optik haben wir dann nur nochmal eine Motorkalibrierung durchgeführt.


DJI RS 3 Pro: LiDar Autofokus mit Cine-Prime und Active Track in der Praxis : DJI-Transmission 2

Bei der Blende sind wir mit einer ca. T2.5 fast komplett offenblendig unterwegs gewesen, um dem LiDar-System etwas zum Arbeiten zu geben. Und das DJI LiDAR im Verbund mit den DJI Fokusmotoren und dem RS3 Pro hat hier tatsächlich einen recht beeindruckenden Job gemacht – allerdings mit leichten Schwankungen beim Autofokus.



Die verlässlichste Schärfe hatten wir bei der Eröffnungssequenz, bei der wir den Gimbal handgeführt haben bei aktiviertem Active Track und Autofokus auf Caros Kopf.


DJI RS 3 Pro Active Track, Zeiss Cp 35 mm, LiDAR AF, handgehalten
DJI RS 3 Pro Active Track, Zeiss Cp 35 mm, LiDAR AF, handgehalten

Bemerkenswert war hierbei vor allem die Intelligenz des Fokus-Trackings, das sich auch nicht durch unsere Halbkreisbewegung um Caro herum aus dem Tritt bringen liess.





Hierbei haben wir das Tracking auf Caros Hinterkopf gestartet und haben dann langsam Caro überholt bis hin zu einem fast frontalen Shot. Bei all diesen Bewegungen haben sich sowohl ständig die Motiventfernung als auch das Tracking-Motiv selbst verändert.


DJI RS 3 Pro Active Track, Zeiss Cp 35 mm, LiDAR AF, handgehalten
DJI RS 3 Pro Active Track, Zeiss Cp 35 mm, LiDAR AF, handgehalten

Ziemlich beeindruckend, was DJI hier an AF-Tracking in unserem Setup mit der manuellen Cine Optik Zeiss CP 35mm abliefert. Das AF-Tracking-Niveau kann sich hier durchaus mit modernen Tracking-Systemen von AF-DSLM-Systemen messen.



Beim zweiten AF-Tracking Test haben wir das DJI RS3 Pro System auf ein Stativ montiert und gleichzeitig das Tracking mit dem Handy gefilmt. Hierbei legt Caro jetzt größere Distanzen deutlich schneller zurück. Für das AF System bedeutet das deutlich mehr Stress. Insgesamt liefert das DJI-Tracking auch hierbei im Verbund mit dem manuellen Zeiss eine ziemlich beachtliche Leistung ab.


 DJI RS 3 Pro Active Track, Zeiss Cp 35 mm, LiDAR AF, auf Stativ
DJI RS 3 Pro Active Track, Zeiss Cp 35 mm, LiDAR AF, auf Stativ

Wenn man genauer hinschaut, sieht man hier und da allerdings kleine Unschärfen, bei denen das System nicht schnell genug arbeitet oder bei der Distanz nicht ganz 100% liegt. Allerdings ist dies bei dem Take in unseren Augen kein „Dealbreaker“.



Mit dem Wechsel auf das Zeiss 85mm (bei ca. T 3.5) generiert der S35 Crop der Panasonic S1H bei 10 Bit 4K 50p einen sehr engen Ausschnitt der auf Vollformat gerechnet fast bei 130mm landet: Nicht unbedingt eine Brennweite, die man häufig auf einem Gimbal nutzen würde. Auch bei diesem stark telelastigen Setup macht das LiDAR AF-System einen erstaunlich guten Job.


DJI RS 3 Pro Active Track, Zeiss Cp 85 mm, LiDAR AF, auf Stativ
DJI RS 3 Pro Active Track, Zeiss Cp 85 mm, LiDAR AF, auf Stativ

Da die Schärfeebene hier sehr gering ausfällt, müssen die LiDAR gesteuerten Fokusmotoren hierbei deutlich schneller arbeiten. Bei Bewegungen von Caro auf die Kamera zu haben bei einigen Szenen die Default-Einstellungen der AF-Geschwindigkeit nicht mehr ausgereicht. Hier tut sich ein weites Feld für zukünftiges Experimentieren mit der Fokusgeschwindigkeit auf.



Zudem hatten wir bei dem Tele-Setup gelegentlich mit leichten Rucklern im System zu kämpfen, die durchaus auch mit dem auffrischenden Wind in Verbindung stehen könnten.





Im Hinterkopf sollte man bei Setups mit stärkeren Tele-Brennweiten haben, dass das Lidar-AF-System hier deutlich mehr Arbeit verrichten muss und der Gimbal störanfälliger für Einfüsse von Außen wird. Bei unserem Testdreh mit dem 85er Zeiss Cp bedeutete dies, dass man sich eher darauf einstellen sollte, kürzere Sequenzen aus dem Take zu nehmen. Insbesondere die Stativ-Befestigung sollte entsprechend bedacht werden. Wir empfehlen hier in einen Ronin Universal-Mount mit entsprechender, externer Energieversorgung zu investieren, der auf Stativ oder Kransystemen eine deutlich höhere Stabilität gewährleistet als der hier genutzte Akku-Handgriff.



Und apropos Stabilität: Gut gefallen hat uns diesem Zusammenhang der Sigma Mount Converter MC-21 (EF-L). Mit den vergleichsweise schweren, von uns genutzten Cine-Objektive mit Gewichten zwischen ca. 900 – 1.500 g hatte der Sigma Mount Converter während des gesamten Drehs keine Probleme: Wir konnten weder Spiel noch Flex am Adapter feststellen: Chapeau an Sigma für die hier gezeigte, hohe mechanische Qualität.



Unter dem Strich hat uns DJIs LiDar basierte AF-System im Verbund mit manuellen Cine-Objektiven ziemlich beeindruckt. Ein Fokuspuller dürfte in vielen Fällen zwar immer noch die besser Wahl sein aber für Solo-Shooter, die die Möglichkeit haben, ein zweites System automatisch mitlaufen zu lassen, ergibt sich hier eine recht hochwertige, zweite (Cine)-Kamera-Perspektive.




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