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Infoseite // ASC Award für "Dune"



Frage von ruessel:


Neben der US-Produzenten- und Autorengilde hat auch die amerikanische Kameravereinigung ihre jährlichen Preise am Wochenende verliehen. Der Australier Greig Fraser erhielt für seine Arbeit an "Dune" - seiner ersten Zusammenarbeit mit Denis Villeneuve - den Hauptpreis. Damit hat er nach "Lion" von 2017 den zweiten ASC Award in der Tasche und bringt sich für die Oscars in Stellung. https://beta.blickpunktfilm.de/details/469627


Müssen ja großartige Bilder sein..... unbedingt sehen.
Ebenfalls bei den ASC Awards ausgezeichnet wurden Pat Scola und Jessica Beshir. Erstgenannter wurde für "Pig" mit dem "Spotlight Award" gefeiert, Kollegin Beshir wurde für den Dokumentarfilm "Faya Dayi" geehrt, bei dem sie nicht nur das Licht setzte, sondern auch als Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin auftritt.

Im Fernsehbereich holte sich Kameramann James Laxton für seine Arbeit an der Miniserie The Underground Railroad" in der Regie von Barry Jenkins die Auszeichnung der ASC. Bei den halbstündigen Formaten gewann Michael Berlucchi für die Apple TV+-Serie "Mythic Quest.


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Antwort von 7River:

Na ja, das dürfte dem User @iasi missfallen ;-)

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Antwort von ruessel:

Naja, vielleicht ist es auch schwer zu verstehen, was preiswürdig ist. Bei der Doku Faya Dayi habe ich mich (nach Trailer) auch ein wenig gewundert, optisch so herausragend?..... irgendwas muss ich übersehen. Noch nicht mal dronenbilder oder sogar Gimbel..... was schreibt Slashcam denn immer nur...... nur ohne den ganzen Kram gibt es Auszeichnungen. ;-)



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Antwort von pillepalle:

@ ruessel

Sind doch schöne Bilder. Grafisches Schwarzweiß ist zeitlos.

Hab' aber wieder mal kein Wort von den Dialogen verstanden :D

VG

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Antwort von markusG:

...und noch ein Kommentar zum Editing:
https://www.youtube.com/watch?v=7_z-BwZeuQs

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Antwort von iasi:

7River hat geschrieben:
Na ja, das dürfte dem User @iasi missfallen ;-)
Weshalb?

Das Dune Hochglanzbilder bietet, hab ich ja nicht angezweifelt.
Sind aber eben öde, da der Film nichts daraus macht.

Da vermitteln die - technisch nicht perfekten - SW-Aufnahmen der Doku hier schon mehr Atmosphäre und sind stimmiger.

Übrigens:
"... schließlich drückte er (Coppola) auch im Interview mit Variety noch einmal sein Bedauern darüber aus, dass selbst so „wundervolle Filmemacher“ wie Denis Villeneuve („Dune“) ... nicht die Chance bekommen, die „Filme in ihren Herzen“ zu machen."

https://www.filmstarts.de/nachrichten/18540528.html

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Antwort von 7River:

@iasi

Du hast dem Film Anfangs kaum Erfolg an der Kinokasse vorhergesagt. Nicht mal die Produktionskosten. Später wurde die Produktion von Teil 2 bekanntgegeben. Jetzt eine Auszeichnung. Du der größte Kritiker des Films...

War ja auch nicht ganz ernst gemeint.

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Antwort von iasi:

7River hat geschrieben:
@iasi

Du hast dem Film Anfangs kaum Erfolg an der Kinokasse vorhergesagt. Nicht mal die Produktionskosten. Später wurde die Produktion von Teil 2 bekanntgegeben. Jetzt eine Auszeichnung. Du der größte Kritiker des Films...

War ja auch nicht ganz ernst gemeint.
Der Film war eben auch kaum ein Erfolg an der Kinokasse.
Eternals galt auch nicht als Erfolg und liegt dennoch vor Dune.

Dune ist ein typischer Blockbuster nach bekannten Rezepten.
Was diesen Blockbustern nach Coppola fehlt:
eine Erleuchtung, ein Wissensgewinn, eine Inspiration.

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Antwort von 7River:

Hat die Corona-Pandemie zu dem Zeitpunkt nicht starken Einfluss genommen? Kann man da überhaupt von aussagekräftige Zahlen sprechen? Eher nicht, behaupte ich mal.

Also ich weiß nicht, aber „Dune“ ist doch wesentlich besser als „Eternals“, meiner Meinung nach. Auch wenn sich „Dune“ wie ein Auftakt anfühlt.

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Antwort von iasi:

7River hat geschrieben:
Hat die Corona-Pandemie zu dem Zeitpunkt nicht starken Einfluss genommen? Kann man da überhaupt von aussagekräftige Zahlen sprechen? Eher nicht, behaupte ich mal.

Also ich weiß nicht, aber „Dune“ ist doch wesentlich besser als „Eternals“, meiner Meinung nach. Auch wenn sich „Dune“ wie ein Auftakt anfühlt.
Eternals hatte mich immerhin ab und zu überrascht. Zudem waren die Emotionen glaubwürdiger, als bei Dune.
Bei Dune hakte ich letztlich nur die Liste mit Bekanntem ab. Obwohl in derart vielen Minuten nur die halbe Story des Lynch-Dune erzählt wurde, war da keinerlei Neues oder Bereicherndes zu entdecken.
Das war bei Arrival und den anderen V-Filmen nicht so.
Daher ist Vs-Dune eine große Enttäuschung.

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Antwort von 7River:

iasi hat geschrieben:

Eternals hatte mich immerhin ab und zu überrascht. Zudem waren die Emotionen glaubwürdiger, als bei Dune.
Das kann ich kaum glauben. Aber das zeigt, dass jemand wie Du, der sehr versiert ist, was Filme betrifft, seinen eigenen Geschmack hat. „Eternals“ fand ich persönlich sehr schwach. Da war selbst „Fantastic Four“, der zum Teil zu unrecht niedergemacht wurde, um Welten besser. Was Humor und Geschichte betrifft.

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Antwort von iasi:

7River hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:

Eternals hatte mich immerhin ab und zu überrascht. Zudem waren die Emotionen glaubwürdiger, als bei Dune.
Das kann ich kaum glauben. Aber das zeigt, dass jemand wie Du, der sehr versiert ist, was Filme betrifft, seinen eigenen Geschmack hat. „Eternals“ fand ich persönlich sehr schwach. Da war selbst „Fantastic Four“, der zum Teil zu unrecht niedergemacht wurde, um Welten besser. Was Humor und Geschichte betrifft.
So eigen scheint mein Geschmack nicht zu sein, denn Eternals war bei Disney+ sehr erfolgreich.
Immerhin geht Eternals auf die inneren Konflikte der Figuren ein und versucht nicht nur witzig zu sein.
Dune hat eigentlich eine recht banale Story, könnte aber dadurch Punkten, dass er in unterschiedlichen Kulturen, Welten und Zeiten spielt. Aber was da geboten wird, ist ja in manchen Momenten fast schon peinlich plump und schlicht kitschig.

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Antwort von 7River:

iasi hat geschrieben:
Aber was da geboten wird, ist ja in manchen Momenten fast schon peinlich plump und schlicht kitschig.
Verwechselst Du da was mit Eternals? Also peinlich plump und kitschig fand ich an Dune nichts.

Ich werde mir Dune aber noch mal in Ruhe zuhause anschauen.

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Antwort von Saint.Manuel:

iasi hat geschrieben:
So eigen scheint mein Geschmack nicht zu sein, denn Eternals war bei Disney+ sehr erfolgreich.
Immerhin geht Eternals auf die inneren Konflikte der Figuren ein und versucht nicht nur witzig zu sein.
Dune hat eigentlich eine recht banale Story, könnte aber dadurch Punkten, dass er in unterschiedlichen Kulturen, Welten und Zeiten spielt. Aber was da geboten wird, ist ja in manchen Momenten fast schon peinlich plump und schlicht kitschig.
Obwohl ich die Marvel-Filme wirklich gerne schaue und ihnen trotz des häufig ähnlichen Aufbaus viel abgewinnen kann, nicht nur bzgl. Entertainment, fand ich Eternals sehr träge, langweilig und wenig mitreißend.
Dune hingegen hat mich von Beginn an gepackt, fasziniert und über die gesamte Zeit unterhalten.

Direkt vergleichbar sind die beiden Filme nicht.
Klar, die Veröffentlichung auf Disney+ wird die Views hochgetrieben haben, das war es aber auch.
Dune wird aber zweifellos wesentlich länger relevant bleiben, als das bei Eternals der Fall sein wird.

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Antwort von iasi:

7River hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Aber was da geboten wird, ist ja in manchen Momenten fast schon peinlich plump und schlicht kitschig.
Verwechselst Du da was mit Eternals? Also peinlich plump und kitschig fand ich an Dune nichts.

Ich werde mir Dune aber noch mal in Ruhe zuhause anschauen.
Na ja - Militärparaden,
fliegende Herrscher in Strampelhosen,
panisch durch die Gegend rennende Soldaten vor Explosionskulisse,
Ansammlungen von ehrfürchtigen Weibern mit Kopftüchern, während der Adel vorbeischreitet
Fliegende Betonwohnblöcke
...

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Antwort von markusG:

Kann es sein dass du einfach mit dem Franchise Dune nix anfangen kannst? Lynchs Dune hatte doch genau die gleichen Tropes. Die dürften dann sicher auch die Bücher nicht gefallen, und auch Star Wars ist dir dann sicher ein Graus ("Space Opera").

Das ist ja auch okay dass das nix für dich ist. Hat aber nix mit der Aussage über die filmische Qualität zu tun.

Genauso könnte man behaupten dass die ganzen Marvel Filme total unrealistisch sind. Kann man halt finden und die Filme deswegen verschmähen. Spielt aber eben überhaupt keine Rolle, wenn die Filme aus filmischer Sicht eben gut oder schlecht sind.

Die Hauptkritik die ich ausnahmslos von allen gehört habe ggü Düne, ist dessen Unabgeschlossenheit. Das war wohl nicht jedem Kinogänger bewusst.

Daraus resultiert vermutlich auch deine Kritik der mangelnden Charakterentwicklung : die geht quasi erst nach dem ersten Teil so richtig los. Davor ist alles eine einzige Exposition. Und aus der Sicht kann ich deinen Frust verstehen.

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Antwort von Axel:

markusG hat geschrieben:
Das ist ja auch okay dass das nix für dich ist. Hat aber nix mit der Aussage über die filmische Qualität zu tun.
Das ist mE der Punkt. iasis Kritiken sind deswegen nicht sinnvoll für eine Debatte, weil er behauptet, quasi objektive Maßstäbe zu besitzen, was er natürlich nicht tut. Er merkt nicht, wie er sich selbst in eine argumentative Ecke stellt. Er wiederholt immer dieselben Phrasen. Man kann sagen, mir hat ein Film aus dem und dem Grunde nicht gefallen. Dann kann (und muss!) ein anderer das akzeptieren, vor allem aber kann dieser andere sagen, und mir hat er aus anderen Gründen eben gefallen. Wir müssen uns nicht darauf einigen, dass ein Film gut oder schlecht ist, aber wir können uns darauf einigen, dass wir ihn unterschiedlich bewerten. Das geht nur, wenn man den eigenen Erwartungshorizont und fehlerbehafteten Maßstab (bias) offenlegt.

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
Kann es sein dass du einfach mit dem Franchise Dune nix anfangen kannst? Lynchs Dune hatte doch genau die gleichen Tropes. Die dürften dann sicher auch die Bücher nicht gefallen, und auch Star Wars ist dir dann sicher ein Graus ("Space Opera").

Das ist ja auch okay dass das nix für dich ist. Hat aber nix mit der Aussage über die filmische Qualität zu tun.

Genauso könnte man behaupten dass die ganzen Marvel Filme total unrealistisch sind. Kann man halt finden und die Filme deswegen verschmähen. Spielt aber eben überhaupt keine Rolle, wenn die Filme aus filmischer Sicht eben gut oder schlecht sind.

Die Hauptkritik die ich ausnahmslos von allen gehört habe ggü Düne, ist dessen Unabgeschlossenheit. Das war wohl nicht jedem Kinogänger bewusst.

Daraus resultiert vermutlich auch deine Kritik der mangelnden Charakterentwicklung : die geht quasi erst nach dem ersten Teil so richtig los. Davor ist alles eine einzige Exposition. Und aus der Sicht kann ich deinen Frust verstehen.
Lynchs Dune blieb auch hinter den Möglichkeiten zurück, zeigte aber eben doch mehr Inspiration.

Die Handlung ist bekannt und wird im neuen Dune genau so abgehandelt, wie schon in der Lynch-Version.
Und wo Lynchs-Dune noch dreckig und abstoßend war, ist Vs-Version einfach nur sauber und geleckt.
Da ist wirklich nichts zu finden, in der neuen Dune-Version, das man nicht schon kannte. Und die Umsetzung entspricht den bekannten Blockbuster-Mustern.
Alles wirkt beliebig.
Gerade, weil auch Lynchs Umsetzung noch weit davon entfernt war, perfekt zu sein, hatte ich große Erwartungen in Vs-Version - aber die bot eben nur einen herben Rückschritt.
V. hätte sich mehr von Jodorowsky inspirieren lassen sollen.

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
markusG hat geschrieben:
Das ist ja auch okay dass das nix für dich ist. Hat aber nix mit der Aussage über die filmische Qualität zu tun.
Das ist mE der Punkt. iasis Kritiken sind deswegen nicht sinnvoll für eine Debatte, weil er behauptet, quasi objektive Maßstäbe zu besitzen, was er natürlich nicht tut. Er merkt nicht, wie er sich selbst in eine argumentative Ecke stellt. Er wiederholt immer dieselben Phrasen. Man kann sagen, mir hat ein Film aus dem und dem Grunde nicht gefallen. Dann kann (und muss!) ein anderer das akzeptieren, vor allem aber kann dieser andere sagen, und mir hat er aus anderen Gründen eben gefallen. Wir müssen uns nicht darauf einigen, dass ein Film gut oder schlecht ist, aber wir können uns darauf einigen, dass wir ihn unterschiedlich bewerten. Das geht nur, wenn man den eigenen Erwartungshorizont und fehlerbehafteten Maßstab (bias) offenlegt.
Wer sich auf reines "Gefallen" zurückzieht, der vermeidet Argumentation und Analyse.

Axel redet auch nur wieder völlig abgehoben daher und lässt jeglichen Bezug zum Film vermissen.

Und es gibt eben durchaus objektive Bewertungsmaßstäbe, die einen guten von einem schlechten Film unterscheiden helfen. Filmanalyse nennt sich so etwas.

Vs-Dune ist reines Blockbusterkino. Da ist nichts innovativ an dieser Version. Sie ist nur technisch und inhaltlich auf Mainstream getrimmt.

Axel hat noch keinerlei Beispiel aus dem neuen Dune genannt, anhand dem man eine Inspiration erkennen kann.
Er könnte ja mal an der Analyse einer Szene verdeutlichen, was denn Vs Dune so besonders gut macht. Eine gute Basis dafür ist ein detailiertes Protokoll dieser Szene.
6:40 bis 10:20 bietet sich hier z.B. an.

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Antwort von andieymi:

iasi hat geschrieben:
Und wo Lynchs-Dune noch dreckig und abstoßend war, ist Vs-Version einfach nur sauber und geleckt.
Das ist in etwa so wie zu sagen ein modernes Auto mit aktuellem Motor ist nur sauber & geleckt weil Du nicht auf alle 1000km die gleiche Menge Öl beim Sprit auffüllen dazugeben musst und nicht mehr per Handkurbel anlässt.

Irgendwie gibt es das Medium Film halt schon so lange, dass man durchaus hinterfragen kann ob ästhetische Vergleiche ALLEIN Sinn machen. Natürlich kann man das machen, ich kann auch sagen ein modernes Auto ist komfortabler zu starten & fahren als ein Kurbelstarter ohne Servolenkung und wo dieser Vergleich richtig ist, was hilft er dem Leser?

Vergleicht man den neuen Dune mit anderen aktuellen SciFi-Filmen ist die Machart großartig. Ich hab lang keine so organischen VFX mehr gesehen als dort, die Kamera-Arbeit war insgesamt großartig und meines Empfindens nach auch handwerklich einfach um Welten besser als beim alten Dune. Die inhaltlichen Schwäche zu kritisieren finde ich vor allem berechtigt, wenn man die Anlage als Teil 1, in dem zugegebenermaßen wenig passiert und der vmtl. nur eine Vorlage für ein weiteres Franchise werden soll, kritisiert - aber nicht weil der alte um das "dreckiger" war oder halt handwerklich schlechter gemacht.

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Antwort von iasi:

andieymi hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Und wo Lynchs-Dune noch dreckig und abstoßend war, ist Vs-Version einfach nur sauber und geleckt.
Das ist in etwa so wie zu sagen ein modernes Auto mit aktuellem Motor ist nur sauber & geleckt weil Du nicht auf alle 1000km die gleiche Menge Öl beim Sprit auffüllen dazugeben musst und nicht mehr per Handkurbel anlässt.

Irgendwie gibt es das Medium Film halt schon so lange, dass man durchaus hinterfragen kann ob ästhetische Vergleiche ALLEIN Sinn machen. Natürlich kann man das machen, ich kann auch sagen ein modernes Auto ist komfortabler zu starten & fahren als ein Kurbelstarter ohne Servolenkung und wo dieser Vergleich richtig ist, was hilft er dem Leser?

Vergleicht man den neuen Dune mit anderen aktuellen SciFi-Filmen ist die Machart großartig. Ich hab lang keine so organischen VFX mehr gesehen als dort, die Kamera-Arbeit war insgesamt großartig und meines Empfindens nach auch handwerklich einfach um Welten besser als beim alten Dune. Die inhaltlichen Schwäche zu kritisieren finde ich vor allem berechtigt, wenn man die Anlage als Teil 1, in dem zugegebenermaßen wenig passiert und der vmtl. nur eine Vorlage für ein weiteres Franchise werden soll, kritisiert - aber nicht weil der alte um das "dreckiger" war oder halt handwerklich schlechter gemacht.
Wie oben schon gesagt:
Schau dir mal z.B. die Szene von 6:40 bis 10:20 intensiv an.
Zwei Figuren werden hier z.B. mal nebenbei mit aufgesetzen und albernen Dialogen charakteresiert.
An dieser Szene lassen sich auch viele andere Schwächen des gesamten Films erkennen.

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Antwort von Funless:

iasi hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:


Das ist mE der Punkt. iasis Kritiken sind deswegen nicht sinnvoll für eine Debatte, weil er behauptet, quasi objektive Maßstäbe zu besitzen, was er natürlich nicht tut. Er merkt nicht, wie er sich selbst in eine argumentative Ecke stellt. Er wiederholt immer dieselben Phrasen. Man kann sagen, mir hat ein Film aus dem und dem Grunde nicht gefallen. Dann kann (und muss!) ein anderer das akzeptieren, vor allem aber kann dieser andere sagen, und mir hat er aus anderen Gründen eben gefallen. Wir müssen uns nicht darauf einigen, dass ein Film gut oder schlecht ist, aber wir können uns darauf einigen, dass wir ihn unterschiedlich bewerten. Das geht nur, wenn man den eigenen Erwartungshorizont und fehlerbehafteten Maßstab (bias) offenlegt.
Wer sich auf reines "Gefallen" zurückzieht, der vermeidet Argumentation und Analyse.

Axel redet auch nur wieder völlig abgehoben daher und lässt jeglichen Bezug zum Film vermissen.

Und es gibt eben durchaus objektive Bewertungsmaßstäbe, die einen guten von einem schlechten Film unterscheiden helfen. Filmanalyse nennt sich so etwas.

Vs-Dune ist reines Blockbusterkino. Da ist nichts innovativ an dieser Version. Sie ist nur technisch und inhaltlich auf Mainstream getrimmt.

Axel hat noch keinerlei Beispiel aus dem neuen Dune genannt, anhand dem man eine Inspiration erkennen kann.
Er könnte ja mal an der Analyse einer Szene verdeutlichen, was denn Vs Dune so besonders gut macht. Eine gute Basis dafür ist ein detailiertes Protokoll dieser Szene.
Ich sehe da eher, dass du ein Problem mit deinem Erwartungsmanagement hast.

Einerseits beanspruchst du für dich "objektive Bewertungsmaßstäbe für eine Fimanalyse" und benutzt andererseits sehr subjektive Begriffe wie "Innovation" und "Inspiration", denn ab wann ist denn ein Film objektiv betrachtet innovativ und inspirierend? Welche Messwerte gibt es dafür?

Letztendlich würde bei so einer Argumenation ausschließlich angeführt werden können, dass dieser Film aus deiner persönlichen Sicht weder innovativ, noch inspirativ ist, nur bist du allerdings nicht der Maßstab (nur dein eigener), ebensowenig ich oder irgendein anderer hier.

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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Lynchs Dune blieb auch hinter den Möglichkeiten zurück, zeigte aber eben doch mehr Inspiration.

V. hätte sich mehr von Jodorowsky inspirieren lassen sollen.
Ich glaube Quinn hat es mal treffend beschrieben: es hätte dann halt nur nichts mit Dune zu tun. V hat in der Hinsicht eben eine originalgetreue Umsetzung der Vorlage umgesetzt, um die Stimmung möglichst 1:1 einzufangen die das Buch vermittelt.

Das kann man langweilig finden, aber dann finde ich dass man auch gleich einen ganz anderen Weg eingehen kann ohne das Franchise Dune zu bedienen. So sind ja West Side Story oder Avatar ganz offensichtlich Neuinterpretation von Romeo und Julia, ohne letztereres nachbilden zu wollen. V Dune wäre dann eben die Nachbildung* von Romeo und Julia, und nicht die "Ausschlachtung" dessen Tropes wie bei Lynch oder Jodorowski.

Aber wie oben beschrieben hat das nix mit filmischer Qualität zu tun, sondern mit Geschmack und Vorlieben. Wenn du möglichst experimentelle Filme magst bist du dann halt bei Lynch & co vielleicht besser aufgehoben. Was ich dann aber nicht verstehe ist wieso du dann so auf Marvel stehst - das ist doch der Inbegriff von glattgelecktem, gegnerischen Mainstreamkino. Was wie gesagt nicht schlecht ist, sondern Geschmackssache, aber da widersprichst du dir halt fundamental.


*man könnte auch von konsequent reden, da es im Gegensatz zu bspw Lynch keine finanziellen noch gestalterischen Zwänge (angesprochene Schallwaffen) gibt.

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
Axel redet auch nur wieder völlig abgehoben daher und lässt jeglichen Bezug zum Film vermissen.
Weil es in dem von dir zitierten Posting nicht um Dune ging, sondern um die Grundlage einer Erörterung. Du urteilst sehr kategorisch und behauptest, es durch eine nachvollziehbare Methode zu tun:
iasi hat geschrieben:
Und es gibt eben durchaus objektive Bewertungsmaßstäbe, die einen guten von einem schlechten Film unterscheiden helfen. Filmanalyse nennt sich so etwas.
... aber du wirfst nur mit ausgelutschten Schlagwörtern um dich.
iasi hat geschrieben:
Vs-Dune ist reines Blockbusterkino. Da ist nichts innovativ an dieser Version. Sie ist nur technisch und inhaltlich auf Mainstream getrimmt.
Dafür, dass du behauptest, dich analytisch auseinandergesetzt zu haben, ist das sehr dünn. Im Laufe der mehreren Threads zu Dune haben ich und andere in mehreren Kategorien aufgeführt, wo und wie der Film innovativ ist, durch die Ästhetik (Ausstattung, Kamera - siehe ASC-Preis - , Ton -Richtung ASMR- , Farbgebung, Special FX und VFX), durch die Figurenentwicklung und Schauspielführung. Du magst das Kostüm des Baron Harkonnen nicht? Findest es lächerlich? Die ganze Figur eine Knallcharge? Okay, damit kann ich was anfangen. Mich hat das auch nicht besonders beeindruckt. Ist das Analyse? Kann ich aufgrund Siegfried Kracauer oder Rudolf Arnheim nun bescheiden, dass der Film verkackt hat?
iasi hat geschrieben:
Axel hat noch keinerlei Beispiel aus dem neuen Dune genannt, anhand dem man eine Inspiration erkennen kann.
"man" ist natürlich iasi. Siehst du da ein Muster?

"Blockbusterkino; ... inhaltlich auf Mainstream getrimmt"

Worthülsen mit der Wirkungsabsicht, das letzte Wort zu haben. Natürlich muss ein so teurer Film das tun.

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Antwort von iasi:

Funless hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:


Wer sich auf reines "Gefallen" zurückzieht, der vermeidet Argumentation und Analyse.

Axel redet auch nur wieder völlig abgehoben daher und lässt jeglichen Bezug zum Film vermissen.

Und es gibt eben durchaus objektive Bewertungsmaßstäbe, die einen guten von einem schlechten Film unterscheiden helfen. Filmanalyse nennt sich so etwas.

Vs-Dune ist reines Blockbusterkino. Da ist nichts innovativ an dieser Version. Sie ist nur technisch und inhaltlich auf Mainstream getrimmt.

Axel hat noch keinerlei Beispiel aus dem neuen Dune genannt, anhand dem man eine Inspiration erkennen kann.
Er könnte ja mal an der Analyse einer Szene verdeutlichen, was denn Vs Dune so besonders gut macht. Eine gute Basis dafür ist ein detailiertes Protokoll dieser Szene.
Ich sehe da eher, dass du ein Problem mit deinem Erwartungsmanagement hast.

Einerseits beanspruchst du für dich "objektive Bewertungsmaßstäbe für eine Fimanalyse" und benutzt andererseits sehr subjektive Begriffe wie "Innovation" und "Inspiration", denn ab wann ist denn ein Film objektiv betrachtet innovativ und inspirierend? Welche Messwerte gibt es dafür?

Letztendlich würde bei so einer Argumenation ausschließlich angeführt werden können, dass dieser Film aus deiner persönlichen Sicht weder innovativ, noch inspirativ ist, nur bist du allerdings nicht der Maßstab (nur dein eigener), ebensowenig ich oder irgendein anderer hier.
Wenn du die genannte Szene ein wenig genauer betrachtest und vielleicht sogar ein Protokoll anfertigst, dann wird dir auch auffallen, dass hier zwar viel visueller Pomp betrieben wird, aber filmsprachlich nicht viel geboten wird.
"Lächle." - "Ich lächle doch."
oder
"Was das wohl gekostet hat?" - Augen verdrehen und Zahlenaufsagen, wie in der Schule.

Es beginnt mit einer Raumschiffröhre, aus der ein kleines Raumschiff fliegt, das dann auf dem Planeten landet, das an 2001 erinnert
Die Landefüße fahren aus, von denen wir noch mehrere Versionen den Film über zu sehen bekommen.
Dann wird ein Teppich "ausgerollt".
Soldaten stehen stramm.
Was da an Figuren aussteigt, sieht aus, wie aus den 60ern.
Eine lange Rede.
Eine weitere Rede.
Jubel der Menge, die man nicht erkennt - eine statische Totale.

Die Bildsprache beschränkt sich auf Blickkontakte von Papa, Sohnemann und Mama.

Fast 4 Minuten dauert das alles, in denen der Musikteppich uns erklären muss, dass sich da etwas Dramatisches ereignet.

Man könnte hier noch viel weiter ins Detail gehen.
Diese Szene ist jedenfalls Stangenware und völlig uninspiriert.

Schau dir mal z.B. Ein Mann zu jeder Jahreszeit an - die Szene, in der Heinrich VIII bei Thomas Morus erscheint.
Diese Szene hat eine ähnliche Funktion, wie die bei Dune.

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Antwort von Darth Schneider:

Funfact:
Dune und The Batman hatten den gleichen DoP.
Das wusste ich bis vor kurzem nicht mal..
Gruss Boris

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Antwort von Funless:

iasi hat geschrieben:
Funless hat geschrieben:


Ich sehe da eher, dass du ein Problem mit deinem Erwartungsmanagement hast.

Einerseits beanspruchst du für dich "objektive Bewertungsmaßstäbe für eine Fimanalyse" und benutzt andererseits sehr subjektive Begriffe wie "Innovation" und "Inspiration", denn ab wann ist denn ein Film objektiv betrachtet innovativ und inspirierend? Welche Messwerte gibt es dafür?

Letztendlich würde bei so einer Argumenation ausschließlich angeführt werden können, dass dieser Film aus deiner persönlichen Sicht weder innovativ, noch inspirativ ist, nur bist du allerdings nicht der Maßstab (nur dein eigener), ebensowenig ich oder irgendein anderer hier.
Wenn du die genannte Szene ein wenig genauer betrachtest und vielleicht sogar ein Protokoll anfertigst, dann wird dir auch auffallen, dass hier zwar viel visueller Pomp betrieben wird, aber filmsprachlich nicht viel geboten wird.
"Lächle." - "Ich lächle doch."
oder
"Was das wohl gekostet hat?" - Augen verdrehen und Zahlenaufsagen, wie in der Schule.

Es beginnt mit einer Raumschiffröhre, aus der ein kleines Raumschiff fliegt, das dann auf dem Planeten landet, das an 2001 erinnert
Die Landefüße fahren aus, von denen wir noch mehrere Versionen den Film über zu sehen bekommen.
Dann wird ein Teppich "ausgerollt".
Soldaten stehen stramm.
Was da an Figuren aussteigt, sieht aus, wie aus den 60ern.
Eine lange Rede.
Eine weitere Rede.
Jubel der Menge, die man nicht erkennt - eine statische Totale.

Die Bildsprache beschränkt sich auf Blickkontakte von Papa, Sohnemann und Mama.

Fast 4 Minuten dauert das alles, in denen der Musikteppich uns erklären muss, dass sich da etwas Dramatisches ereignet.

Man könnte hier noch viel weiter ins Detail gehen.
Diese Szene ist jedenfalls Stangenware und völlig uninspiriert.
Ich habe mir die von dir genannte Szene extra nochmal angeschaut (der Film ist ja gerade bei SKY auf Abruf verfügbar) und deine Ausführungen untermauern sogar sehr deutlich, dass deine Kritik aus deinem Erwartungsmanagement resultiert.

Denn diese Sequenz soll eben nicht den Monumentalismus des Rituals der Übergabe von Arrakis zeigen, sondern soll die Anspannung der Familie Atreides aufgrund all der daraus zu erwartenden Konsequenzen aus der Übergabe in den Vordergrund stellen.

Und genau diese Anspannung wird filmsprachlich sogar sehr gut umgesetzt, eben mit den Umschnitten des Blickkontakts zwischen Leto, seiner Frau und Paul. Zudem wird der ganze Aufmarsch als entrückt dargestellt und soll so betonen, dass der ganze pompöse Bombast nichts weiter ist als ein albernes Beiwerk eines feudalgesellschaftlichen Rituals. Unterstrichen wird dies durch den von dir kritisierten Dialog bezgl. der Kosten für einen eigentlich nur bürokratischen Vorgang. Auch der Verzicht eines Shots den Aufmarsch in einer imposanten Totalen als Machtdemonstration zu zeigen (wie es bspw. Kubrick in Spartacus beim Aufmarsch der Römer vor der letzten Schacht getan hatte) unterstreicht ja auch, dass es nicht um das geht was du in dieser Sequenz erwartet hast.

Man muss übrigens auch kein ausgebildeter Filmanalytiker sein um die Message dieser Sequenz zu sehen, respektive zu erfassen.

Und abschließend noch was zu Jodorowski, der von dir ja in dieser Diskussion desöfteren angeführt wird. Man sollte bedenken, dass keine einzige Sekunde Bewegtbild von seiner Version existiert. Das was allgemein kursiert sind frühe Kozeptzeichnungen und -skizzen nicht mehr. Und wenn man sich die frühen Konzeptzeichnungen bspw. von Star Wars oder Matrix anschaut dann erkennt man schnell, dass sich das fertige visuelle Ergebnis sehr stark von den Konzeptionen unterscheidet.

So sehr ich Jodorowski auch für seine Arbeit in John Difool schätze wage ich allerdings sehr stark zu bezweifeln, dass seine fertige Version tatsächlich das "innovative" und "inspirierende" gehabt hätte wie von dir postuliert.

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Antwort von 7River:

Mal schauen, ob der neue „Dune“ noch einen Goldjungen bekommt. Hans Zimmer (Filmmusik) und Gerd Nefzer (Spezialeffekte) wurden im Fernsehen schon erwähnt...

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Antwort von iasi:

Funless hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:


Wenn du die genannte Szene ein wenig genauer betrachtest und vielleicht sogar ein Protokoll anfertigst, dann wird dir auch auffallen, dass hier zwar viel visueller Pomp betrieben wird, aber filmsprachlich nicht viel geboten wird.
"Lächle." - "Ich lächle doch."
oder
"Was das wohl gekostet hat?" - Augen verdrehen und Zahlenaufsagen, wie in der Schule.

Es beginnt mit einer Raumschiffröhre, aus der ein kleines Raumschiff fliegt, das dann auf dem Planeten landet, das an 2001 erinnert
Die Landefüße fahren aus, von denen wir noch mehrere Versionen den Film über zu sehen bekommen.
Dann wird ein Teppich "ausgerollt".
Soldaten stehen stramm.
Was da an Figuren aussteigt, sieht aus, wie aus den 60ern.
Eine lange Rede.
Eine weitere Rede.
Jubel der Menge, die man nicht erkennt - eine statische Totale.

Die Bildsprache beschränkt sich auf Blickkontakte von Papa, Sohnemann und Mama.

Fast 4 Minuten dauert das alles, in denen der Musikteppich uns erklären muss, dass sich da etwas Dramatisches ereignet.

Man könnte hier noch viel weiter ins Detail gehen.
Diese Szene ist jedenfalls Stangenware und völlig uninspiriert.
Ich habe mir die von dir genannte Szene extra nochmal angeschaut (der Film ist ja gerade bei SKY auf Abruf verfügbar) und deine Ausführungen untermauern sogar sehr deutlich, dass deine Kritik aus deinem Erwartungsmanagement resultiert.

Denn diese Sequenz soll eben nicht den Monumentalismus des Rituals der Übergabe von Arrakis zeigen, sondern soll die Anspannung der Familie Atreides aufgrund all der daraus zu erwartenden Konsequenzen aus der Übergabe in den Vordergrund stellen.

Und genau diese Anspannung wird filmsprachlich sogar sehr gut umgesetzt, eben mit den Umschnitten des Blickkontakts zwischen Leto, seiner Frau und Paul. Zudem wird der ganze Aufmarsch als entrückt dargestellt und soll so betonen, dass der ganze pompöse Bombast nichts weiter ist als ein albernes Beiwerk eines feudalgesellschaftlichen Rituals. Unterstrichen wird dies durch den von dir kritisierten Dialog bezgl. der Kosten für einen eigentlich nur bürokratischen Vorgang. Auch der Verzicht eines Shots den Aufmarsch in einer imposanten Totalen als Machtdemonstration zu zeigen (wie es bspw. Kubrick in Spartacus beim Aufmarsch der Römer vor der letzten Schacht getan hatte) unterstreicht ja auch, dass es nicht um das geht was du in dieser Sequenz erwartet hast.

Man muss übrigens auch kein ausgebildeter Filmanalytiker sein um die Message dieser Sequenz zu sehen, respektive zu erfassen.

Und abschließend noch was zu Jodorowski, der von dir ja in dieser Diskussion desöfteren angeführt wird. Man sollte bedenken, dass keine einzige Sekunde Bewegtbild von seiner Version existiert. Das was allgemein kursiert sind frühe Kozeptzeichnungen und -skizzen nicht mehr. Und wenn man sich die frühen Konzeptzeichnungen bspw. von Star Wars oder Matrix anschaut dann erkennt man schnell, dass sich das fertige visuelle Ergebnis sehr stark von den Konzeptionen unterscheidet.

So sehr ich Jodorowski auch für seine Arbeit in John Difool schätze wage ich allerdings sehr stark zu bezweifeln, dass seine fertige Version tatsächlich das "innovative" und "inspirierende" gehabt hätte wie von dir postuliert.
Es geht nicht darum, was ich in dieser Szene erwarte, sondern darum, was diese Szene an Handlungselementen und Chrakterisierungen bietet sowie eben auch, wie dies dann auch umgesetzt wird.

Dieser Schnitt auf die Gesichter und die sich dadurch verbindenen Blicke sind nun wahrlich keine große Kunst.
Ansonsten läuft fast alles auf der Ton- und vor allem der Dialogeben ab.

Die Bildsprache vermittelt ansonsten nur: Die Raumschiffe sind groß.

Der wirklich unpassende und aufgesetzte Dialog wegen der Kosten soll doch vor allem unseren menschlichen Taschenrechner zeigen. Diese "Hui- wie teuer" ist dabei nur Mittel zum Zweck.

Totale mit aufgereihten Soldaten und Raumschiffen hat man in dieser Dune-Szene eben gerade zur Genüge. Nur entfalten sie eben in keinster Weise die Dramatik, Dynamik und Handlungsbedeutung wie in Spartakus.

Auch die Einstellungen wirken uninspiriert und beliebig. Da wird zwischen Totalen, Nah und Detailaufnahmen hin und her geschnitten. Wenn die Kamera sich mal bewegt, fragt man sich nach dem Grund dafür.
Richtig schlimm ist die Totale mit den bewegungslosen Soldaten, die man im Chor hört.

Schauspiel wird auch nicht geboten. Das ist wirklich nur Text aufsagen, in die Gegend blicken und auch mal angedeutet nicken.

Die Dialoge sind - wie schon erwähnt - überaus platt und eindimensional.

Bei Ein Mann zu jeder Jahreszeit braucht es kein riesiges Raumschiff, sondern nur ein kleines Schiff mit Rudern, um ein Füllhorn an Handlungselementen, Charakterisierungen, Dramatik und Geist über dem Zuschauer auszugießen.

4 Minuten verwendet Dune hingegen auf so gut wie nichts.


Ob Jodorowski-Version etwas getaugt hätte, kann man natürlich nicht sagen, aber sein Ansatz war jedenfalls richtig. Er passte das Design der Raumschiffe, der Kleidung, der Räume an die jeweiligen Kulturen an.
Lnych hatte dies im Ansatz auch getan.
Bei Vs-Version hat man nur Lagerhallen- und Sitzungssaal-Design - da sieht es bei den Harkonen so aus wie bei Paul zuhause. Das gesamte Design ist so leer wie die Räume, die man zu sehen bekommt.

Die Sardaukar stehen übrigens genauso dumm herum, wie die A.-Truppen. Wieder ist es nur der Dialog und die Musik, die krampfhaft versuchen, etwas zum Ausdruck zu bringen - hier eben Kehlkopfgesang.
Es ist eine große Schwäche, wenn im Dialog etwas über die Stärke behauptet werden muss.

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Antwort von Funless:

iasi hat geschrieben:
Es geht nicht darum, was ich in dieser Szene erwarte ...
Doch darum geht es in deiner "Kritik" und dies noch deutlicher zu bestätigen wie in deinen darauffolgenden Anmerkungen geht nicht.

Darüber hinaus zeigt sich auch, dass Filme in denen der Zuschauer beim zuschauen aufgefordert wird seinen Denkapparat mit einzubeziehen einfach nicht dein Geschmack sind.

Du steht eher auf plakative Bilder und möchtest, bzw. erwartest, dass dir die Handlung und die Motivation der Protagonisten, etc. in (ich nenne es mal) erklärenden Bildern gezeigt wird. Diffiziles Schauspiel ist einfach nicht dein Ding, du magst sowas einfach nicht und deswegen entgehen dir die eigentlichen Aussagen einzelner Szenen oder sogar des kompletten Films. Wie nachfolgend von dir auch zu lesen.
iasi hat geschrieben:
... sondern darum, was diese Szene an Handlungselementen und Chrakterisierungen bietet sowie eben auch, wie dies dann auch umgesetzt wird.

Dieser Schnitt auf die Gesichter und die sich dadurch verbindenen Blicke sind nun wahrlich keine große Kunst.
Ansonsten läuft fast alles auf der Ton- und vor allem der Dialogeben ab.

Die Bildsprache vermittelt ansonsten nur: Die Raumschiffe sind groß.
Tatsächlich hast du bedauerlicherweise überhaupt nicht erfasst worum es in dieser Sequenz eigentlich geht. Wie ich oben bereits schrieb geht es ausschließlich um die Anspannungen die Leto, Gurney, Paul und Jessica während dieser Übergabe Zeremonie empfinden. Leto fühlt sich unwohl aufgrund der Tatsache, dass er eigentlich nur ein politischer Spielball ist. In Gurney kommen unangenehme Erinnerungen aus seiner Vergangenheit hoch. Jessica als ehemalige Bene Gesserit weiß beim Anblick der Mutter Oberin was sie und Paul in Kürze erwartet und Paul ist fasziniert und gleichzeitig erstaunt über das ganze Pampam was da gerade passiert.

Dies wird (wie ebenfalls oben bereits von mir geschrieben) Filmsprachlich sehr gut umgesetzt, sowohl mit dem diffizilen Schauspiel, als auch mit der Schnittfolge. Und so war es dann für die meisten Menschen die den Film gesehen haben sofort klar worum es da geht und was transportiert werden soll.

Hätte man bei Leto flashbacks zwischen geschnitten wie er beispielsweise des Nachts schweißgebadet aufwacht, bei Gurney flashbacks aus seiner unschönen Vergangenheit mit dem Königshaus, bei Jessica flashbacks ihrer Bene Gesserit Ausbildung und bei Paul auf dem Off seine Gedanken während der Zeremonie eingesprochen, dann hättest auch du die Message dieser Szene erfasst. Du brauchst halt diese erklärenden Bilder und bekommst du diese nicht ist die Szene aus deiner persönlichen Sicht schlecht gemacht. Zeigt auch deine nächste Ausführung äußerst deutlich ..
iasi hat geschrieben:
Der wirklich unpassende und aufgesetzte Dialog wegen der Kosten soll doch vor allem unseren menschlichen Taschenrechner zeigen. Diese "Hui- wie teuer" ist dabei nur Mittel zum Zweck.
Und auch hier liegst du bedauerlicherweise wieder komplett daneben, denn genau darum geht es eben nicht, sondern um die abfällige Verachtung Letos über diese Zeremonie, die seiner Meinung nach überhaupt nicht so pompös nötig gewesen wäre. Und ich wage sogar zu behaupten, dass so gut wie jeder erfasst hat, dass es nicht darum geht einen "menschlichen Taschenrechner" zu feiern.
iasi hat geschrieben:
Totale mit aufgereihten Soldaten und Raumschiffen hat man in dieser Dune-Szene eben gerade zur Genüge. Nur entfalten sie eben in keinster Weise die Dramatik, Dynamik und Handlungsbedeutung wie in Spartakus.
Auch hier ein weiterer Beleg dafür, dass es bei deiner "Kritik" ausschließlich um dein Erwartungsmanagement und um deinen persönlichen Geschmack geht, denn die Shots der aufgereihten Soldaten und Raumschiffen sollen überhaupt nicht irgendeine "Dramatik, Dynamik und Handlungsbedeutung wie in Spartakus" entfalten. Dir ist völlig entgangen, dass die Ankunft des Raumschiffs mitsamt des Beamten und die aufgereihte Atreides Armee aus der Sicht von Paul gezeigt wird und deswegen so entrückt und nicht dramaturgisch dominant inszeniert wurde. Wie gesagt, hätte man Pauls Gedanken aus dem off eingespielt, dann hättest du es wohl mitbekommen. Ich würde mich ehrlich gesagt nicht wundern wenn du die erste Kinofassung von Scotts Blade Runner als die beste Fassung bezeichnen würdest.
iasi hat geschrieben:
Auch die Einstellungen wirken uninspiriert und beliebig. Da wird zwischen Totalen, Nah und Detailaufnahmen hin und her geschnitten. Wenn die Kamera sich mal bewegt, fragt man sich nach dem Grund dafür.
Richtig schlimm ist die Totale mit den bewegungslosen Soldaten, die man im Chor hört.

Schauspiel wird auch nicht geboten. Das ist wirklich nur Text aufsagen, in die Gegend blicken und auch mal angedeutet nicken.

Die Dialoge sind - wie schon erwähnt - überaus platt und eindimensional.
Verständlich, dass wenn man das vorherige nicht erfasst hat, dass man das dann nachfolgende auch nicht erfasst.
iasi hat geschrieben:
Bei Ein Mann zu jeder Jahreszeit braucht es kein riesiges Raumschiff, sondern nur ein kleines Schiff mit Rudern, um ein Füllhorn an Handlungselementen, Charakterisierungen, Dramatik und Geist über dem Zuschauer auszugießen.

4 Minuten verwendet Dune hingegen auf so gut wie nichts.
Wie gesagt, Filme die das Vorstellungsvermögen des Zuschauern fordern sind einfach nicht dein Ding.

Du brauchst plakative, erklärende Bilder wie bspw. ..

- jemand der an ein Kreuz gebunden wurde in einen Wasserfall geworfen wird ..

- eine Beduinen Karawane die mit der perfekten Fluchtpunktperspektivenkadrage dem Wüstenhorizont entgegen wandert ..

- ein Abendessen einer Barockgesellschaft das nur mit Kerzen ausgeleuchtet wurde ...

- ein Thanos der zufrieden auf eine Wiese schaut ...

... etc. pp. damit du einen Film gemäß deines persönlichen Geschmacks und deines Erwartungsmanagements als Film- und Bildsprachlich gelungen bezeichnen kannst.

Und wie gesagt (sowohl von mir, als auch von anderen Mitforisten dieser Diskussion), ist das auch völlig in Ordnung. Jeder hat einen anderen Geschmack und Filme wie Dune treffen deinen eben nicht.

Space


Antwort von Axel:

V-Dune arbeitet viel mit Subtext, und den trotz des großen Aufwands wahrzunehmen ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Im Buch gibt es wohl szenenweise keinen allwissenden Erzähler, sondern subjektive innere Monologe, das sieht man verstärkt bei Lynch. Ich *fand* das richtig gut umgesetzt, aber einem Freund war der Film zu wenig trippig, gewissermaßen zu wenig von Spice getränkt, nicht filmsurreal (Buñuel, Dali) genug, mir schon. Die Stelle mit dem menschlichen Kalkulator verspricht (und hält für mich), dass der Hintergrund (den ich freilich kannte) mit dem Butler‘s Dschihad noch thematisiert wird. Die Dialogstelle „smile!“ „I am smiling!“ (schlecht übersetzt mit „ich geb mir Mühe“ oder so) ist - für mich - ein tolles Foreshadowing.
Diese Beobachtungen sind nachträglich. Entweder bewirkt der Film beim Ansehen etwas für einen. Oder nicht. Wenn „nicht“ häufiger passiert: vielleicht besser Steuerberater werden.

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Antwort von iasi:

Funless hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Es geht nicht darum, was ich in dieser Szene erwarte ...
Doch darum geht es in deiner "Kritik" und dies noch deutlicher zu bestätigen wie in deinen darauffolgenden Anmerkungen geht nicht.

Darüber hinaus zeigt sich auch, dass Filme in denen der Zuschauer beim zuschauen aufgefordert wird seinen Denkapparat mit einzubeziehen einfach nicht dein Geschmack sind.

Du steht eher auf plakative Bilder und möchtest, bzw. erwartest, dass dir die Handlung und die Motivation der Protagonisten, etc. in (ich nenne es mal) erklärenden Bildern gezeigt wird. Diffiziles Schauspiel ist einfach nicht dein Ding, du magst sowas einfach nicht und deswegen entgehen dir die eigentlichen Aussagen einzelner Szenen oder sogar des kompletten Films. Wie nachfolgend von dir auch zu lesen.
iasi hat geschrieben:
... sondern darum, was diese Szene an Handlungselementen und Chrakterisierungen bietet sowie eben auch, wie dies dann auch umgesetzt wird.

Dieser Schnitt auf die Gesichter und die sich dadurch verbindenen Blicke sind nun wahrlich keine große Kunst.
Ansonsten läuft fast alles auf der Ton- und vor allem der Dialogeben ab.

Die Bildsprache vermittelt ansonsten nur: Die Raumschiffe sind groß.
Tatsächlich hast du bedauerlicherweise überhaupt nicht erfasst worum es in dieser Sequenz eigentlich geht. Wie ich oben bereits schrieb geht es ausschließlich um die Anspannungen die Leto, Gurney, Paul und Jessica während dieser Übergabe Zeremonie empfinden. Leto fühlt sich unwohl aufgrund der Tatsache, dass er eigentlich nur ein politischer Spielball ist. In Gurney kommen unangenehme Erinnerungen aus seiner Vergangenheit hoch. Jessica als ehemalige Bene Gesserit weiß beim Anblick der Mutter Oberin was sie und Paul in Kürze erwartet und Paul ist fasziniert und gleichzeitig erstaunt über das ganze Pampam was da gerade passiert.

Dies wird (wie ebenfalls oben bereits von mir geschrieben) Filmsprachlich sehr gut umgesetzt, sowohl mit dem diffizilen Schauspiel, als auch mit der Schnittfolge. Und so war es dann für die meisten Menschen die den Film gesehen haben sofort klar worum es da geht und was transportiert werden soll.

Hätte man bei Leto flashbacks zwischen geschnitten wie er beispielsweise des Nachts schweißgebadet aufwacht, bei Gurney flashbacks aus seiner unschönen Vergangenheit mit dem Königshaus, bei Jessica flashbacks ihrer Bene Gesserit Ausbildung und bei Paul auf dem Off seine Gedanken während der Zeremonie eingesprochen, dann hättest auch du die Message dieser Szene erfasst. Du brauchst halt diese erklärenden Bilder und bekommst du diese nicht ist die Szene aus deiner persönlichen Sicht schlecht gemacht. Zeigt auch deine nächste Ausführung äußerst deutlich ..
iasi hat geschrieben:
Der wirklich unpassende und aufgesetzte Dialog wegen der Kosten soll doch vor allem unseren menschlichen Taschenrechner zeigen. Diese "Hui- wie teuer" ist dabei nur Mittel zum Zweck.
Und auch hier liegst du bedauerlicherweise wieder komplett daneben, denn genau darum geht es eben nicht, sondern um die abfällige Verachtung Letos über diese Zeremonie, die seiner Meinung nach überhaupt nicht so pompös nötig gewesen wäre. Und ich wage sogar zu behaupten, dass so gut wie jeder erfasst hat, dass es nicht darum geht einen "menschlichen Taschenrechner" zu feiern.
iasi hat geschrieben:
Totale mit aufgereihten Soldaten und Raumschiffen hat man in dieser Dune-Szene eben gerade zur Genüge. Nur entfalten sie eben in keinster Weise die Dramatik, Dynamik und Handlungsbedeutung wie in Spartakus.
Auch hier ein weiterer Beleg dafür, dass es bei deiner "Kritik" ausschließlich um dein Erwartungsmanagement und um deinen persönlichen Geschmack geht, denn die Shots der aufgereihten Soldaten und Raumschiffen sollen überhaupt nicht irgendeine "Dramatik, Dynamik und Handlungsbedeutung wie in Spartakus" entfalten. Dir ist völlig entgangen, dass die Ankunft des Raumschiffs mitsamt des Beamten und die aufgereihte Atreides Armee aus der Sicht von Paul gezeigt wird und deswegen so entrückt und nicht dramaturgisch dominant inszeniert wurde. Wie gesagt, hätte man Pauls Gedanken aus dem off eingespielt, dann hättest du es wohl mitbekommen. Ich würde mich ehrlich gesagt nicht wundern wenn du die erste Kinofassung von Scotts Blade Runner als die beste Fassung bezeichnen würdest.
iasi hat geschrieben:
Auch die Einstellungen wirken uninspiriert und beliebig. Da wird zwischen Totalen, Nah und Detailaufnahmen hin und her geschnitten. Wenn die Kamera sich mal bewegt, fragt man sich nach dem Grund dafür.
Richtig schlimm ist die Totale mit den bewegungslosen Soldaten, die man im Chor hört.

Schauspiel wird auch nicht geboten. Das ist wirklich nur Text aufsagen, in die Gegend blicken und auch mal angedeutet nicken.

Die Dialoge sind - wie schon erwähnt - überaus platt und eindimensional.
Verständlich, dass wenn man das vorherige nicht erfasst hat, dass man das dann nachfolgende auch nicht erfasst.
iasi hat geschrieben:
Bei Ein Mann zu jeder Jahreszeit braucht es kein riesiges Raumschiff, sondern nur ein kleines Schiff mit Rudern, um ein Füllhorn an Handlungselementen, Charakterisierungen, Dramatik und Geist über dem Zuschauer auszugießen.

4 Minuten verwendet Dune hingegen auf so gut wie nichts.
Wie gesagt, Filme die das Vorstellungsvermögen des Zuschauern fordern sind einfach nicht dein Ding.

Du brauchst plakative, erklärende Bilder wie bspw. ..

- jemand der an ein Kreuz gebunden wurde in einen Wasserfall geworfen wird ..

- eine Beduinen Karawane die mit der perfekten Fluchtpunktperspektivenkadrage dem Wüstenhorizont entgegen wandert ..

- ein Abendessen einer Barockgesellschaft das nur mit Kerzen ausgeleuchtet wurde ...

- ein Thanos der zufrieden auf eine Wiese schaut ...

... etc. pp. damit du einen Film gemäß deines persönlichen Geschmacks und deines Erwartungsmanagements als Film- und Bildsprachlich gelungen bezeichnen kannst.

Und wie gesagt (sowohl von mir, als auch von anderen Mitforisten dieser Diskussion), ist das auch völlig in Ordnung. Jeder hat einen anderen Geschmack und Filme wie Dune treffen deinen eben nicht.
Statt einmal wirklich eine Szene zu analysieren, redst du immer nur weitschweifig daher.

Mach dir eben auch mal die Mühe und protokolliere die Szene so detailiert, wie z.B. Fassbinder sein Drehbuch zu "Berlin Alexanderplatz" verfasst hatte.
Ich habe mir die Szene Einstellung für Einstellung angesehen und Bild- und Tonebene beschrieben.
Und dann wird vielleicht auch dir mal klar werden, wie banal die Inszinierung ist.

Es hat eben nun einmal nichts mit Geschmack zu tun, wenn man ein Gedicht analysiert und z.B. die Wortwahl im Hinblick auf die Aussage betrachtet.
Manch einer reimt eben Maus auf Haus.
Ein anderer nutzt eben auch die Konnotation eines Wortes.

In dieser Dune-Szene wechselt V. zwischen den Einstellungsgrößen und den Brennweiten hin und her.
Mal sind es statische Aufnahmen, mal bewegt sich die Kamera.

Wenn man eine Szene genauer betrachtet, kann man die Qualität erkennen:
https://youtu.be/doaQC-S8de8?t=261

Der nächste Schritt wäre die beabsichtigte Wirkung oder Aussage genauer zu untersuchen.

Bei der Dune-Szene z.B.:
Die ersten Einstellungen machen deutlich, wie groß die Raumschiffe sind - ergo wie mächtig der Imperator doch sein muss.
Da schwebt die Röhre (aus Stark Trek "Planetenkiller") vor den blauen Planeten
- ein winziges Kugelraumschiff (aus 2001) fliegt heraus
- Kugel kommt durch die Wolken
- Leichte Aufsicht auf Paul, der dadurch klein wirkt, während er nach oben blickt.
- Die angeschnittene Kugel füllt 2/3 des Bildes aus, Bergpanorama Hintergrund.
...
Das kann man so machen, ist aber doch recht banal insziniert. Zumal die Landefüße dann keinen Millimeter in den Boden einsinken und die gewünschte Wirkung konterkarieren.
Wohl gemerkt: Es geht um die Wirkung und nicht um rationale Erklärungen, die man nachliefern könnten.

Wenn Kurosawa mit T.Mifune mitschwenkt, erzeugt er beim Zuschauer u.a. die Fragen: Wohin will er? Was hat er vor?

Was V. nach der Landung der Kugel folgen lässt, erscheint unreflektiert und aus dem Bauch heraus insziniert.
Da schwenkt die Kamera vom Teppich auf eine Person, nachdem man zuvor starre Halbnahe und Nahe gezeigt bekam.
Es hilft auch wenig, wenn nach einem Schwenk über die Besucher auf die Bene G. dann auf Lady J. geschnitten wird, um deren Verbindung und J.s Unruhe anzudeuten. Denn ansonsten sind Schnitte und Einstellungen beliebig aneinandergereiht.
Es ist eine 08/15-Inszinierung, die versucht, mit schönen Bildern zu überwältigen.
Dabei ist aber nicht zu erkennen, warum die Kamera mal starr ist und mal schwenkt.
Warum zwischen den Einstellungsgrößen gewechselt wird.
Warum die Schärfentiefe variiert.
Warum die Brennweite wechselt und der Raum mal gedehnt, mal komprimiert wird.

Hätte V. sich mit Nahen und geringer Schärfentiefe auf die A.Familie konzentriert - gut. Aber da ist dann eben der Herold in gleicher Weise ins Bild gesetzt und negiert diesen Ansatz.

In einer der letzten Einstellungen von "Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte" steht die Hauptfigur vor dem Fenster an dem Regentropfen herunterlaufen und das Licht einer Straßenlampe fällt. Die Schatten der Regentopfen scheinen über das Gesicht herunterzulaufen.
Die Frage wird impliziert: Weint er? Ist er doch berührt und fühlt sich schuldig?"
Dies ist ein Einsatz von Licht, der eine Wirkung erzeugt oder verstärkt.
Man hätte ihn schließlich auch nur vor das Fenster stellen und in die Nacht hinausblicken lassen können.

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Antwort von Funless:

Danke für deine Mühe.

Auch wenn du es wieder als "weitschweifig" bezeichnen wirst, bewerte ich grundsätzlich Filme für mich immer danach ob sie mich als Zuschauer abgeholt haben oder nicht, quite simple.

Mir gefällt Dune und dir gefällt er eben nicht (aus welchen Gründen auch immer) und das ist die Quintessenz die ich aus dieser Diskussion ziehe.

Und sicherlich schaue ich mir auch die eine oder andere Szene eines Films für meine persönliche Lernkurve auch etwas genauer an. Aber Filmanalysen mit Einstellung für Einstellung sezierten Bild- und Tonebenen mache ich nie weil ich u.a. auch überhaupt keinen Bedarf dazu habe.

Und deswegen bin ich da wohl leider nicht der richtige Diskussionspartner für dich.

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Antwort von iasi:

Funless hat geschrieben:
Danke für deine Mühe.

Auch wenn du es wieder als "weitschweifig" bezeichnen wirst, bewerte ich grundsätzlich Filme für mich immer danach ob sie mich als Zuschauer abgeholt haben oder nicht, quite simple.

Mir gefällt Dune und dir gefällt er eben nicht (aus welchen Gründen auch immer) und das ist die Quintessenz die ich aus dieser Diskussion ziehe.

Und sicherlich schaue ich mir auch die eine oder andere Szene eines Films für meine persönliche Lernkurve auch etwas genauer an. Aber Filmanalysen mit Einstellung für Einstellung sezierten Bild- und Tonebenen mache ich nie weil ich u.a. auch überhaupt keinen Bedarf dazu habe.

Und deswegen bin ich da wohl leider nicht der richtige Diskussionspartner für dich.
Gefallen oder nicht gefallen.
Mir gefällt auch "Avengers", aber deshalb ist er doch nicht auf einer Stufe mit "Die sieben Samurai".

"Dune" mag ja solide gemacht sein, das bestreite ich ja gar nicht, aber er fügt eben im Vergleich zur Lynch-Version nichts hinzu und bleibt in einigen Bereichen sogar zurück.
Ich hab mir die letzten Tage "Pig" und "The Green Knight" angesehen - auch gut - durchaus inspiriert - aber eben doch auch verloren im eigenen Stil und im Handlungsgestrüpp. Die Filme haben mir gefallen. Mehr aber auch nicht.

Bei Vs "Dune" hatte ich vielleicht zu hohe Erwartungen, die dann nicht erfüllt wurden. Aber auch Lynchs "Dune" ist eben kein Meisterwerk und zumindest einen Schritt weiter hätte V. doch auch allein angesichts der doppelten Laufzeit gehen können.
Bessere Effekte allein genügen mir nun einmal nicht.

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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Bei der Dune-Szene z.B.:
Die ersten Einstellungen machen deutlich, wie groß die Raumschiffe sind - ergo wie mächtig der Imperator doch sein muss.
Da schwebt die Röhre (aus Stark Trek "Planetenkiller") vor den blauen Planeten
- ein winziges Kugelraumschiff (aus 2001) fliegt heraus
- Kugel kommt durch die Wolken
- Leichte Aufsicht auf Paul, der dadurch klein wirkt, während er nach oben blickt.
- Die angeschnittene Kugel füllt 2/3 des Bildes aus, Bergpanorama Hintergrund.
...
Das kann man so machen, ist aber doch recht banal insziniert. Zumal die Landefüße dann keinen Millimeter in den Boden einsinken und die gewünschte Wirkung konterkarieren.
Ähhh ich glaub du solltest dir die Szene nochmal anschauen. Die LandeFüße ächtzen unter dem Gewicht, auch wenn die Einstellung nur sehr kurz ist und es daher nur andeutet. Ich denke mal der normale Zuschauer versteht es auch so.

Alleine der Größenvergleich zwischen dem Gildenschiff (oder Sprungtor? Spielt für die Aussage keine Rolle) und den transportierten Schiffen zeigt doch welch Stellenwert die Gilde ggü dem Imperator hat. Am deutlichsten finde ich die Einstellung, als Haus Atreides komplett "umzieht" und die aus der "Röhre" ausschwärmenden Schiffe wie Pollen aus einer Blüte austreten. Ein Hinweis auf die Gilde als "Bestäuber der Galaxie".

Und die Spannung zwischen Imperium und Atreides wird halt gezeigt, eben durch die zwei "Parteien" - auf der einen Seite den Zwist innerhalb der Familie, mit dem angedeuteten Schicksal Pauls das erst später aufgefaltet wird, und der Position bzw Zwickmühle innerhalb des Imperiums auf der anderen Seite.

Alleine dass solchen Szenen endlich auch mal genügend Zeit zum "ausspielen" bekommen ist doch schon die Umsetzung durch V wert.

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Antwort von Jott:

Ihr verkennt, dass Iasi nicht nur genau weiß, welche Kameras und Codecs den Erfolg eines Filmes bedingen, er ist zudem auch ein begnadeter Regisseur, dem ein Wicht wie Villeneuve nicht das Wasser reichen kann.

Der internationale Durchbruch naht: Rumänien hat schon eine Stadt nach ihm benannt.

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Bei der Dune-Szene z.B.:
Die ersten Einstellungen machen deutlich, wie groß die Raumschiffe sind - ergo wie mächtig der Imperator doch sein muss.
Da schwebt die Röhre (aus Stark Trek "Planetenkiller") vor den blauen Planeten
- ein winziges Kugelraumschiff (aus 2001) fliegt heraus
- Kugel kommt durch die Wolken
- Leichte Aufsicht auf Paul, der dadurch klein wirkt, während er nach oben blickt.
- Die angeschnittene Kugel füllt 2/3 des Bildes aus, Bergpanorama Hintergrund.
...
Das kann man so machen, ist aber doch recht banal insziniert. Zumal die Landefüße dann keinen Millimeter in den Boden einsinken und die gewünschte Wirkung konterkarieren.
Ähhh ich glaub du solltest dir die Szene nochmal anschauen. Die LandeFüße ächtzen unter dem Gewicht, auch wenn die Einstellung nur sehr kurz ist und es daher nur andeutet. Ich denke mal der normale Zuschauer versteht es auch so.
Ich hab mir die Szene genau angesehen. Die Landefüße sinken nicht ein - da hilft auch die Toneben nicht viel.
markusG hat geschrieben:
Alleine der Größenvergleich zwischen dem Gildenschiff (oder Sprungtor? Spielt für die Aussage keine Rolle) und den transportierten Schiffen zeigt doch welch Stellenwert die Gilde ggü dem Imperator hat. Am deutlichsten finde ich die Einstellung, als Haus Atreides komplett "umzieht" und die aus der "Röhre" ausschwärmenden Schiffe wie Pollen aus einer Blüte austreten. Ein Hinweis auf die Gilde als "Bestäuber der Galaxie".
Die Szene sagt uns natürlich:
Schau dieses Röhrenraumschiff im Vergleich zum Planeten.
Und sieh dir das kleine Ding an, das da herausschwebt.
Jetzt staune, wie groß was für ein großes Raumschiff dieses kleine Ding ist.
So: Jetzt weißt du wie riesig die Raumschiffe sind.

Nur: Das ist ziemlich banal und eben auch schnell abgehakt.
Da finde ich z.B. die Navigatoren in Lynchs Version schon beeindruckender.
markusG hat geschrieben:
Und die Spannung zwischen Imperium und Atreides wird halt gezeigt, eben durch die zwei "Parteien" - auf der einen Seite den Zwist innerhalb der Familie, mit dem angedeuteten Schicksal Pauls das erst später aufgefaltet wird, und der Position bzw Zwickmühle innerhalb des Imperiums auf der anderen Seite.

Alleine dass solchen Szenen endlich auch mal genügend Zeit zum "ausspielen" bekommen ist doch schon die Umsetzung durch V wert.
Diese Handlungselemente bekomme ich doch aber auch in Lynchs Version geboten.
Und trotz doppelter Zeit, die zur Verfügung steht, bekomme ich in Vs Dune doch nicht wirklich eine Vertiefung oder mehr "geboten".

Eigentlich fast schon im Gegenteil, denn Set-Design, Kostüme etc. sind bei Vs.Dune leerer und steriler.
Zuhause bei den Harkonen sieht es auch kaum anders aus, als bei den A.s.


zum Bild


Jodor. hatte sich da auch tiefere Gedanken gemacht:


zum Bild


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Antwort von pillepalle:

Jott hat geschrieben:
Ihr verkennt, dass Iasi nicht nur genau weiß, welche Kameras und Codecs den Erfolg eines Filmes bedingen, er ist zudem auch ein begnadeter Regisseur, dem ein Wicht wie Villeneuve nicht das Wasser reichen kann.

Der internationale Durchbruch naht: Rumänien hat schon eine Stadt nach ihm benannt.
Das versteht sich doch von selbst, dass den Film jeder hier im Forum praktisch besser hin bekommen hätte. Ich muss den Deppen bei Warner demnächst mal erklären, dass sie den Film mit der Z6 in ProRes RAW viel günstiger hätten drehen können... 🤓

VG

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Antwort von iasi:

Jott hat geschrieben:
Ihr verkennt, dass Iasi nicht nur genau weiß, welche Kameras und Codecs den Erfolg eines Filmes bedingen, er ist zudem auch ein begnadeter Regisseur, dem ein Wicht wie Villeneuve nicht das Wasser reichen kann.

Der internationale Durchbruch naht: Rumänien hat schon eine Stadt nach ihm benannt.
Ja - und unser Jott nimmt sich nicht mal heraus, Cats von 2020 mit Ran zu vergleichen, da er ja noch nie solch einen Film selbst inziniert hat.
Unser Jott fühlt sich daher natürlich überfordert mit einem solchen Vergleich.
Jott würde sich auch nie herausnehmen, einen Film von Tom Hooper zu kritiseren - das macht man einfach nicht - in Jotts Augen.

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Antwort von iasi:

pillepalle hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:
Ihr verkennt, dass Iasi nicht nur genau weiß, welche Kameras und Codecs den Erfolg eines Filmes bedingen, er ist zudem auch ein begnadeter Regisseur, dem ein Wicht wie Villeneuve nicht das Wasser reichen kann.

Der internationale Durchbruch naht: Rumänien hat schon eine Stadt nach ihm benannt.
Das versteht sich doch von selbst, dass den Film jeder hier im Forum praktisch besser hin bekommen hätte. Ich muss den Deppen bei Warner demnächst mal erklären, dass sie den Film mit der Z6 in ProRes RAW viel günstiger hätten drehen können... 🤓

VG
Richtig.
Und weil pillepalle und Jott einen Film wie Cats nicht hinbekommen hätten, muss er natürlich toll sein. :)

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Antwort von pillepalle:

@ iasi

Es geht ja nicht um toll oder nicht toll. Man kann alles kritisieren, aber das ist nicht mehr als 'Gelaber' und Zeitvertreib. Das einzige was hilft ist es besser zu machen. Sonst muss die Filmwelt eben mit den missratenen Filmen von Villeneuve und Co leben ;)

VG

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Antwort von iasi:

pillepalle hat geschrieben:
@ iasi

Es geht ja nicht um toll oder nicht toll. Man kann alles kritisieren, aber das ist nicht mehr als 'Gelaber' und Zeitvertreib. Das einzige was hilft ist es besser zu machen. Sonst muss die Filmwelt eben mit den missratenen Filmen von Villeneuve und Co leben ;)

VG
Gelaber ist letztlich dieses "Gefällt mir." oder "Gefällt mir nicht."

Wenn man etwas bewerten möchte, dann muss man es schon auch genauer betrachten und analysieren.

Und man muss einzelne Filme bewerten und darf sich nicht einem Personenkult hingeben.

Tom Hooper hatte zwar Elizabeth I und The King’s Speech gemacht, aber dadurch wird doch Cats nicht besser.

Und auch wenn ein Roger Ebert selbst keine Filme gedreht hatte, nahm man seine Einschätzung zu Filmen durchaus wichtig.

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Antwort von pillepalle:

iasi hat geschrieben:
Gelaber ist letztlich dieses "Gefällt mir." oder "Gefällt mir nicht."
Nein. Das ist Geschmack ;) Laberig wird's eher bei der Analyse. Und was nutzt einem die ausführlichste Analyse, wenn man nichts daraus macht?

In einem Filmerforum ist es gut auch mal über Dinge zu sprechen, aber es muss irgendwann auch mal um's Machen gehen. Also immer und endlos über Dinge zu sprechen bringt einen auch nicht weiter. Vielleicht als Kritiker, aber sicher nicht als Filmemacher.

VG

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Antwort von iasi:

pillepalle hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Gelaber ist letztlich dieses "Gefällt mir." oder "Gefällt mir nicht."
Nein. Das ist Geschmack ;) Laberig wird's eher bei der Analyse. Und was nutzt einem die ausführlichste Analyse, wenn man nichts daraus macht?

In einem Filmerforum ist es gut auch mal über Dinge zu sprechen, aber es muss irgendwann auch mal um's Machen gehen. Also immer und endlos über Dinge zu sprechen bringt einen auch nicht weiter. Vielleicht als Kritiker, aber sicher nicht als Filmemacher.

VG
In einem Forum macht man keine Filme.
Man spricht über Filme und was zum Filmemachen gehört.

Geschmack bringt einen nicht weiter.
Nur weil dir etwas schmeckt, wirst du nicht selbst etwas kochen können.
Wenn du besser kochen willst, dann musst du dich mit Zutaten und Zubereitung auseinandersetzen.

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Antwort von pillepalle:

iasi hat geschrieben:

In einem Forum macht man keine Filme.
Man spricht über Filme und was zum Filmemachen gehört.
Das ist vielleicht Dein Verständnis eines Filmerforums. Meines ist es sich über praktische Dinge auszutauschen und über Werke von Forenmitgliedern zu reden, oder eigene zu präsentieren. Mit Blockbusterkino haben die meisten hier soviel zu tun wie mit Brieftaubenzüchten. Kann man mal drüber reden, aber wirklich weiter bringt es einen nicht.
iasi hat geschrieben:
Geschmack bringt einen nicht weiter.
Nur weil dir etwas schmeckt, wirst du nicht selbst etwas kochen können.
Wenn du besser kochen willst, dann musst du dich mit Zutaten und Zubereitung auseinandersetzen.
Geschmack soll einen ja auch nicht weiter bringen. Wenn mich Science-Fiction Filme nicht so interessieren und ich keinen drehen möchte, brauche ich auch nicht stundenlang über Dune philosophieren bzw ihn analysieren. Ich schaue ihn mir an und nehme die Dinge mit die mir gefallen, oder die ich interessant finde. Den Rest vergesse ich wieder. Man muss sich auf bestimmte Dinge fokussieren und kann sich nicht mit allem beschäftigen.

VG

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Antwort von Axel:

iasi gibt hier gerne den belesenen Filmtheoretiker, der Szenen semiotisch und filmhistorisch bewertet, aber, falls ihr euch nie mit diesen Dingen beschäftigen musstet/wolltet, ihr solltet wissen, dass er sehr oberflächlich dabei ist. Erstens kann man alles mögliche miteinander vergleichen Ly-Dune, Vi-Dune und (um des reizvollen Gedankenspiels willen) Jo-Dune, den Mann für jede Jahreszeit, Ran und Spartakus, bloß sind diese Vergleiche so lange die sprichwörtlichen zwischen Äpfel und Birnen, bis sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit oder eindeutig belegbar aufeinander beziehen. Und so ist es hier.

Wir können nach einem halben Jahr noch nicht wissen, welchen Stellenwert Vi-Dune in der Geschichte der Bewegtbilderzählung ("Film"-Geschichte speziell scheint langsam dem Ende zuzugehen) haben wird. Wie die Geschichte der Kriege der Völker, wie die Geschichte der Entwicklung der Kulturen und wie speziell die Geschichte der Künste innerhalb dieser Kulturen eigentlich bloß interessant sind unter einem anthropologischen Aspekt - was sagt das über uns Menschen? - so ist die Filmhistorie als solche ebenfalls nur für wenige Freaks interessant, aber sie erzählt von uns selbst, ist also politisch, soziologisch, psychologisch und philosophisch bedeutsam.

Außerdem unterliegt die Filmgeschichte wie die Weltgeschichte der Deutung durch den Historiker. 9-11 ist passiert, aber was es bedeutet, darüber wusste man vor 21 Jahren nichts Sicheres und heute umso weniger. Welche Bedeutung hatte, sagen wir, Citizen Kane, von der braven Anerkennung der vielen Innovationen (nicht viele neu und darum streng genommen nicht innovativ) abgesehen?

Keine sehr große, wette ich.

Eine andere Kategorie ist die Filmsprache, das Zeichensystem des Films, die Semiotik, das Zusammenspiel der Filmkünste/-handwerke, die Wirkmechanismen (Vertov und Godard als die auch praktischen Vertreter). Hier kann der Kritiker nur eine informierte Vermutung anstellen.
iasi hat geschrieben:
Geschmack bringt einen nicht weiter.
Nur weil dir etwas schmeckt, wirst du nicht selbst etwas kochen können.
Wenn du besser kochen willst, dann musst du dich mit Zutaten und Zubereitung auseinandersetzen.
iasi scheint hier anzudeuten, dass Vi-Dune vergleichbar mit einer schlecht gekochten Mahlzeit ist. Dass hier der Mehrheit der Mitdiskutanten (darunter einschlägig Interessierte, Aktive und Studierte) der Film gefallen hat, heißt im Umkehrschluss, dass iasi sie - uns! - für Konsumenten mit schlechtem Geschmack hält.

Völlig zu Unrecht. Denn wir können anhand der Wirkung, die der Film auf uns hatte, bestimmte Wirkmechanismen genau benennen. Das einzige, was iasi kann ist, zu erklären, dass der Film bei ihm nicht gewirkt hat. Aber er tut dies mit unerschütterlicher Überzeugung, "im Recht" zu sein ...

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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Ich hab mir die Szene genau angesehen. Die Landefüße sinken nicht ein - da hilft auch die Toneben nicht viel.

Dann hast du in den Moment wohl geblinzelt bzw auch meinen Text nicht verstanden. Nicht die Füße sinken ein (wieso auch - es ist ne Landebahn eines Adelshauses und nicht eine provisorische Piste in Kambodscha im Vietnamkrieg). Die Beine selbst geben nach bzw federn nach - ist ja auch logisch, die gehören zum Raumschiff und sind darauf entwickelt worden das Schiff zu halten.

Was du dir herbei wünschst ist Slapstick oder Comichaftigkeit. Ist halt kein Marvel, sorry.
Nur: Das ist ziemlich banal und eben auch schnell abgehakt.
Wieder keine Erklärung von dir : warum ist es banal? Es wird etwas gezeigt. Du willst hier stundenlanges Herumgehampel um die Schiffsgrößen? Es ist wie gesagt keine Comicverfilmung.
Da finde ich z.B. die Navigatoren in Lynchs Version schon beeindruckender.
Tja die wurden mal so richtig unbeholfen dargestellt, gerade in der Sprungszene. "Seht her, ich kotze euch durch das Weltall". So richtig erklärbar, mit heftiger Portion cringe (erst recht aus heutiger Sicht). Und die übrige Inszenierung ist eher ein Kammerspiel, das will sich heute keiner mehr anschauen und ist eigentlich das Paradebeispiel von platt. Gelaber statt Bilder, gepaart mit eher nicht so tollem Schauspiel (trotz einem Cast das mir gut gefallen hat).

Dann doch lieber das Tamtam auf offenem Feld mit Gewährung der "Schwere" dieser Konstellation.

Man kann es nach wie vor zusammenfassen, dass dir schlicht das Art Design nicht verrückt genug war und du lieber einen Comic draus gemacht hättest. Da das aber offenbar nicht die Absicht von V ist der Film nun eben eher naturalistich geworden. Das hat aber nix mit dem filmischen Handwerk zu tun, was du aber immer und immer wieder in einen Topf schmeißt.

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Antwort von iasi:

pillepalle hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:

In einem Forum macht man keine Filme.
Man spricht über Filme und was zum Filmemachen gehört.
Das ist vielleicht Dein Verständnis eines Filmerforums. Meines ist es sich über praktische Dinge auszutauschen und über Werke von Forenmitgliedern zu reden, oder eigene zu präsentieren. Mit Blockbusterkino haben die meisten hier soviel zu tun wie mit Brieftaubenzüchten. Kann man mal drüber reden, aber wirklich weiter bringt es einen nicht.
iasi hat geschrieben:
Geschmack bringt einen nicht weiter.
Nur weil dir etwas schmeckt, wirst du nicht selbst etwas kochen können.
Wenn du besser kochen willst, dann musst du dich mit Zutaten und Zubereitung auseinandersetzen.
Geschmack soll einen ja auch nicht weiter bringen. Wenn mich Science-Fiction Filme nicht so interessieren und ich keinen drehen möchte, brauche ich auch nicht stundenlang über Dune philosophieren bzw ihn analysieren. Ich schaue ihn mir an und nehme die Dinge mit die mir gefallen, oder die ich interessant finde. Den Rest vergesse ich wieder. Man muss sich auf bestimmte Dinge fokussieren und kann sich nicht mit allem beschäftigen.

VG
Was hat denn das Filmgenre mit der Qualität eines Filmes zu tun?

Was hat denn zudem das Filmbudget mit der Filmsprache zu tun?
Bewegen sich Schauspieler denn in einem Blockbuster anders, als in einem No-Budget-Film?
Ist denn eine Naheinstellung in einem Werk eines Forenmitgliedes anders, als eine Naheinstellung in Dune?

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Antwort von pillepalle:

@ iasi

Das Genre hat wenig mit der Qualität zu tun. Das Budget schon eher ;) Es macht einfach einen Unterschied ob gute oder schlechte Leute an einem Film werkeln. Und die Erfahrung spielt dabei nun mal auch eine wesentliche Rolle. Die bekommt man nicht in einem Forum, sondern nur durch's Filmemachen. Aber das möchtest Du ja nicht wahrhaben. Wir können 10 Mal über etwas reden, aber erst wenn Du es selber machst wirst Du merken wo konkret die Schwierigkeiten liegen.

VG

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Ich hab mir die Szene genau angesehen. Die Landefüße sinken nicht ein - da hilft auch die Toneben nicht viel.

Dann hast du in den Moment wohl geblinzelt bzw auch meinen Text nicht verstanden. Nicht die Füße sinken ein (wieso auch - es ist ne Landebahn eines Adelshauses und nicht eine provisorische Piste in Kambodscha im Vietnamkrieg). Die Beine selbst geben nach bzw federn nach - ist ja auch logisch, die gehören zum Raumschiff und sind darauf entwickelt worden das Schiff zu halten.

Was du dir herbei wünschst ist Slapstick oder Comichaftigkeit. Ist halt kein Marvel, sorry.

markusG hat geschrieben:

Wieder keine Erklärung von dir : warum ist es banal? Es wird etwas gezeigt. Du willst hier stundenlanges Herumgehampel um die Schiffsgrößen? Es ist wie gesagt keine Comicverfilmung.
Was ich mir wünsche, ist eine konsequente Inszinierung.
Wenn man schon Größe zeigen will, dann gehört es eben dazu, dass ein großes Raumschiff nicht wie ein Spielzeug aufsetzt, sondern eben auch das entsprechende Gewicht visualisiert wird.
Da finde ich z.B. die Navigatoren in Lynchs Version schon beeindruckender.
Tja die wurden mal so richtig unbeholfen dargestellt, gerade in der Sprungszene. "Seht her, ich kotze euch durch das Weltall". So richtig erklärbar, mit heftiger Portion cringe (erst recht aus heutiger Sicht). Und die übrige Inszenierung ist eher ein Kammerspiel, das will sich heute keiner mehr anschauen und ist eigentlich das Paradebeispiel von platt. Gelaber statt Bilder, gepaart mit eher nicht so tollem Schauspiel (trotz einem Cast das mir gut gefallen hat).

Dann doch lieber das Tamtam auf offenem Feld mit Gewährung der "Schwere" dieser Konstellation.

Man kann es nach wie vor zusammenfassen, dass dir schlicht das Art Design nicht verrückt genug war und du lieber einen Comic draus gemacht hättest. Da das aber offenbar nicht die Absicht von V ist der Film nun eben eher naturalistich geworden. Das hat aber nix mit dem filmischen Handwerk zu tun, was du aber immer und immer wieder in einen Topf schmeißt.
Ein Comic ist es doch geworden. Und zwar ein Kinder-Comic, bei dem alle in zweckfremden, großen und kahlen Räumen herumsitzen, ganz egal wessen Kultur sie nun angehören.
Wenn sich religöse Gebäude auf dem kleinen blauen Planeten sehr deutlich voneinander unterscheiden, warum bekommt man dann in Dune nichts geboten, das die auf verschiedenen Planten lebenden Rassen wirklich unterscheidbar macht.

Da stehen die Sardaukar genauso blöd herum, wie die Atreides-Legionen.
Alles gehorcht hier nur einem Mantra: Es muss schick und cool aussehen.

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Antwort von iasi:

pillepalle hat geschrieben:
@ iasi

Das Genre hat wenig mit der Qualität zu tun. Das Budget schon eher ;) Es macht einfach einen Unterschied ob gute oder schlechte Leute an einem Film werkeln. Und die Erfahrung spielt dabei nun mal auch eine wesentliche Rolle. Die bekommt man nicht in einem Forum, sondern nur durch's Filmemachen. Aber das möchtest Du ja nicht wahrhaben. Wir können 10 Mal über etwas reden, aber erst wenn Du es selber machst wirst Du merken wo konkret die Schwierigkeiten liegen.

VG
Jemand der beim Burgerbrater Pommes abfüllt und salzt, wird dadurch noch lange kein Koch.

Man macht auch nicht dadurch einen guten Film, indem man rausgeht und drauflosfilmt.
Gerade bei guten Filmen hat man eine lange Vorproduktionsphase.
Ein Hitchcock hatte den Film im Kopf, den er noch drehen musste.
Fassbinder schrieb für Berlin Alexanderplatz ein äußerst detailiertes Drehbuch, in dem er alle Einstellungen festhielt.
Storyboard ...

Will man einen guten Film drehen, muss man 100 Mal darüber reden.

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Antwort von pillepalle:

@ iasi

von Drauflosfilmen hat ja auch niemand, außer Dir, gesprochen. Man kann sich auch gut vorbereiten. Es geht darum, dass man nur durch die Praxis besser wird und Erfahrung sammelt. Ein guter Autofahrer wird man nur wenn man auch Auto fährt, ein Weinkenner nur wenn man auch Wein trinkt. Und ein guter Filmer nur wenn man viel drüber redet ;)

VG

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Antwort von Funless:

Mal wieder zurück zum Thema (naja mehr oder weniger) …

Gestern hörte ich auf rbb INFOradio ein interessantes Interview mit Gerd Nefzer (SFX in Dune) in dem er sowohl erklärt welcher Spezialeffekt in Dune bei ihm besonders in Erinnerung geblieben ist (seine Antwort überraschte mich, zeigt aber auch wie aufwändig so manche practical effects sind die man im Film nur beiläufig wahrnimmt), als auch interessante insights über SFX an sich sowie seine Erfahrungen bzgl. der gefühlt immer mehr eingesetzten CGI VFX.

Wer sich das sieben minütige Interview anhören möchte, das ist hier abrufbar.

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Antwort von Axel:

Ich hätte während des Ansehens nicht fassen können, was mich genau an den Bildern besonders beeindruckt hat. Denn erstens war im Groben die Bildwelt bekannt, schon aus Trailern und Produktionsfotos; und zweitens: gibt es irgendwas, was wir noch nicht gesehen haben im Kino? Oder irgendwas, was wir uns gerade vorstellen und von dem wir nicht schon ganz genau wissen, wie die einschlägigen VFX-Schmieden ganz genau das umsetzen? Der Mond kollidiert mit der Erde? Hab den Film nicht gesehen, bin mir aber sicher, dass jedes dritte Katzenvideo auf Youtube mich mehr interessiert.

Und die Avengers und die ganzen anderen Marvel-Figuren! Zweifacher, dreifacher Salto mit Punktlandung im luftleeren, nichtsdestotrotz mit Volumen vortäuschendem Partikelstuss gefüllten Raum! Im Vergleich dazu wirken die olympischen KunstturnerInnen geradezu linkisch. Uns hier ist klar, ist alles MoCap und Raytracing, aber es ist jedem klar, denn man kennt ja aus den Fanzines die Schauspieler in den giftgrünen Studios.

Dune: beiges Keying, dort, wo nötig. Voll dreidimensional und 1:1 gebaute Sets, wo möglich. Analoger Look, ästhetisch sehr unmittelbar, sehr physisch. Physisch kommt von Physik, und die ganzen Mainstream-CGI nehmen die Physik allenfalls als Referenz.

Ein paar Filmtrick - Fans wie ich lieben die Unvollkommenheit von Stopmotion, von Modellwelten mit einem kleinen Hauch Tiltshift-Unperfektheit. Aber da kann man gegenwärtig nicht mit kommen. Die Gischtkrone des zeitgenössischen Produktionsdesigns wird bald in Richtung Hyperrealismus gehen. Und gleichzeitig Minimalismus. Wenn man die Konzeptzeichnungen für Jodorowskis Dune sieht und mit Stills aus ViDune vergleicht, ist das eine Alice im Wunderland, das andere fast so streng wie "Warten auf Godot".

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Antwort von Jott:

„ Auch die beste Kamera (Greig Fraser), das beste Szenenbild (u.a. Patrice Vermette) und der beste Schnitt (Joe Walker) gingen an das Sci-Fiction Wüsten-Epos.“

Irgendwas lief da schief bei den Oscars. Kamera, Szenenbild und Schnitt sind doch völlig unmotiviert und beliebig, wie wir gelernt haben. Wenigstens der Regisseur ging leer aus, der Wicht.

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Antwort von nachtaktiv:

der film hat 6 oscars abgeräumt und damit die dummschwätzer lügen gestraft, die direkt schon am ersten wochenende das "flop" etikett drauf kleben wollten. ich freue mich schon auf den 2. teil der genialen geschichte. und ich denke, ich werd mir den ersten noch einige male ansehen. der alte kinofilm war kernschrott vom allerschlimmsten. da gibts keine diskussion drüber. der spiegel titelte : schaulaufen der rohrkrepierer:

"Im Rückblick wünschte sich der Regisseur, er hätte den Film niemals gedreht."

https://www.spiegel.de/geschichte/irrst ... 48210.html

ich bin echt froh, daß dune endlich aus der versenkung aufgetaucht ist und der erste film war genau so, wie er vom heutigen zeitgeist gewünscht ist.

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Antwort von markusG:



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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Bei Vs-Version hat man nur Lagerhallen- und Sitzungssaal-Design - da sieht es bei den Harkonen so aus wie bei Paul zuhause. Das gesamte Design ist so leer wie die Räume, die man zu sehen bekommt.
Ja sieht alles gleich aus in Dune - WENN MAN BLIND IST :D

https://www.youtube.com/watch?v=Vo2ndVuX2G0

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Antwort von Axel:

Tatsache! Der Baron Harkonnen hieß Vladimir. Schade dass der Giftzahn, auf den Schröder beißen wollte, nicht aufging. So musste er unverrichteter Dinge zurück nach Hannover.

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