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Infoseite // Dune - neuer Trailer



Frage von iasi:


Das sieht uninspiriert aus.

Da hatte ja selbst die Lynch-Version mehr Stil.

Von Jodorowskys Visionen fehlt eigentlich jede Spur.

https://www.youtube.com/watch?v=8g18jFHCLXk

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Antwort von roki100:

ich finde es toll

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Antwort von MrMeeseeks:

Natürlich. Alles was Iasi sagt man einfach gegenteilig betrachten, dann stimmt es garantiert.

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Antwort von Axel:

Villeneuve nimmt seine Themen ernst. Das resultierte in der Vergangenheit in guten Filmen (häh? Was’n dat? Fake news!). Die aber keine Blockbuster waren.

Man kann nicht alles haben?

Nun, ich finde es interessant, dass es jemand probiert. Ich bin in einer guten Position, von dem Film begeistert zu werden, besonders weil ich kein Dune-Fan bin. Man sagt mir, es liegt daran, dass ich die Bücher nicht gelesen habe.

Villeneuve hat sie gelesen. Und er meint, dass ein neuer Versuch Not tut. Ich hoffe, den Film mal wieder in einem Kino sehen zu können.

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Antwort von 7River:

Hier der deutsche Trailer:

https://m.youtube.com/watch?v=MaioSpzS3vU

Den werde ich mir im Kino ansehen. Die Chancen stehen ja gut.

Ich glaube was iasi meint ist, dass dem Film das Intellektuelle fehlt. Er scheint sehr Actionlastig zu sein. Auch die Dialoge und Sprüche haben da was von.

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Antwort von Bluboy:

Mal schaun was man für 165 Millionen heutzutage bekommt

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Antwort von iasi:

Bei ziemlich allen Einstellungen im Trailer hat man das Gefühl, es schon mal gesehen zu haben - und meist besser, denn es ist doch letztlich nur stilloser hochglanz.
Ganz so, als ob die Crew gerade mit dem letzten Star Wars-Schinken fertig geworden wäre und gleich mit Dune weitergemacht hätte.

Das war schon bei Blade Runner 2049 so.

Wirklich gelungen ist Lynchs Dune nicht, aber sein Film sah zumindest nach etwas besonderm aus.

https://beta.flim.ai/movie/0c30ba25-b2b ... 86332388da

Jodorowsky wiederum hatte die visuelle Entsprechnung für jedes Detail und jeden Charakter gesucht. Davon ist bei Villeneuves Dune-Trailer nichts zu sehen.


zum Bild


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Antwort von Funless:

1984 schaute ich David Lynchs Dune im Kino und fand den einfach nur von vorne bis hinten scheiße.

20 Jahre später las ich alle Dune Romane hintereinander weg, also quasi binged gelesen und kam zum Schluß, dass Dune unverfilmbar ist, denn keine einzige visuelle Umsetzung wäre in der Lage die eigentliche erzählerische Essenz der Geschichte zu transportieren, nicht einmal Jodorowskys Ansatz auch wenn er mit John Difool zeigen konnte welches Potenzial in ihm steckt. Der Meinung bin ich eigentlich immer noch.

Nichtsdestotrotz werde ich Villeneuves Version eine (hoffentlich unvoreingenommene) Chance geben, eben weil er bisher alle Themen denen er sich widmete Ernst nahm.

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Antwort von Darth Schneider:

Kommt jetzt, iasi hat recht.
Schon nach 10 Sekunden hab ich das Bedürfnis auszuschalten…
Dem Trailer fehlt ganz einfach die Magie, die Essenz von Dune, und die Charaktere wirken jetzt schon langweilig, genau so wie die Sets, die Kostüme die Action und die Musik…
Das war doch beim alten Dune ganz, ganz anders.
Solche Remakes sind eigentlich für absolut nix…nur um die Kassen zu füllen.
Aber ich schaue ihn dann trotzdem, erwarten tu ich aber gar nix besonderes.
Gruss Boris

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Antwort von Kevin Reimann:

Ich habe nach ca. 30 Jahren mal letztens wieder "Dune 2" gespielt. Kann man gratis runterladen und läuft unter Win 10 (Dos-Box integriert). "Mähdrescher bereit" wird einem sein Leben lang verfolgen.

https://www.youtube.com/watch?v=AZdSi1lQESo

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Antwort von Darth Schneider:

@funnless
Eine Verfilmung von John Difool, Der Incal, wäre doch schon sehr sehr cool, was für tolle Ideen und Storys sind das doch.;)
Da hast du aber wahrscheinlich recht, solche Bücher sind wie Dune wohl schlussendlich unverfilmbar.
Mir hat der alte Dune zwar schon sehr gefallen, aber an die Bücher kam er nicht annähernd heran….

Dasselbe ist mit Valerian et Laureline ( Wie die Bücher in Original heissen)

https://en.wikipedia.org/wiki/Val%C3%A9 ... _Laureline

Der Film Valerian war zwar gut, auch die beiden Schauspieler/in, aber wirklich verglichen mit den tollen Büchern…Oje….;(
Nun gut, den Namen der weiblichen Hauptfigur, haben diese Deppen schon damals in der ersten deutschen Übersetzung der Comics einfach geändert.
Das hat mich schon immer genervt..
Gruss Boris

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Antwort von Axel:

@iasi
@Darth
@Funless

Zwischen dem mindestens stilistisch ungewöhnlichen Lynch-Film, der 5th-Element-Schrillheit von Jodorowski (was Tieferes würde ich da nicht erwarten) und der nahtlos phantasielosen Abrams-Star-Wars-Ästhetik von Villeneuve würde man sich gegen alle entscheiden.

Es kann so passieren. Dasselbe Schicksal wird - nach den bisherigen Trailern zu urteilen - auch die Foundation-Serie ereilen.

Was sagt uns der Suicide Squad - Thread über die Chancen des Kinos, jemals wieder gute Filme hervorzubringen?

Dass wir seit knapp drei Dekaden in der Ollie-Overwhelmed-Falle (Paul Schrader) sitzen. Dass die Erwartungshaltung des Publikums auf Effekt-Overkill hin trainiert wurde. Der einzige mögliche Ausweg für das große Kommerzkino mit seiner Blockbuster-Verpflichtung ist es, die Erwartungshaltung langsam und kontrolliert runterzukühlen und die Inhalte durchscheinen zu lassen. Das sehe ich so beim kühlen Villeneuve.

Kino ist aber Sensation. Wenn ich Bescheidenheit und Besinnung suche, gehe ich in die Kirche und unterwerfe mich einem unbescheidenen und rachsüchtigen Gott. Im Kino will ich mich auf ein Abenteuer einlassen.

Aber die oberflächlichen Reize funktionieren kaum noch (Suicide Squad). Rien ne va plus. Das Arthouse-Kino funktionierte immer schon mehr über die Inhalte, und das muss Hollywood erst entdecken. Ich könnte schreiben: wieder entdecken, aber das wäre falsch. Der Hollywood-Mainstream war immer strunzdoof, die großen Klassiker entstanden immer am Rande Hollywoods, wurden dem System mühselig abgetrotzt.

Thematisch hat Dune eigentlich gewaltiges Potenzial. Das der Film und die TV-Serien seltsamerweise scheuten. Wikipedia: Die gesellschaftlich relevanten Themen seiner Zeit spiegeln sich direkt oder metaphorisch im Roman wider: Der wachsende Einsatz der EDV (Butlers Djihad), die Abhängigkeit vom Erdöl und Erfahrungen mit bewusstseinsverändernden Drogen (beides in Gestalt des "Gewürzes"), die feministische Bewegung (Bene Gesserit), Fragen der Ökologie (Leben unter Wüstenbedingungen, Option der Begrünung von Arrakis), die Bedrohung durch Atomwaffen u. a. Die schnelle wissenschaftlich-technische Entwicklung, besonders der elektronischen Rechentechnik, rief irrationale Ängste vor der Machtübernahme durch Maschinen und Computer hervor. Damit einher gingen die umfassende Verschiebung und das Wegbrechen traditioneller Werte und religiöser Grundlagen. Vor dem Hintergrund der permanenten Drohung einer globalen Vernichtung durch die Atomwaffen des Kalten Krieges suchte die Jugendkultur Alternativen in östlichen Philosophien und Heilslehren, begleitet vom Konsum psychotroper Drogen. Man begann, die ökologischen Auswirkungen der raschen und extensiven Industrialisierung zu hinterfragen. Feminismus, Gleichberechtigung und die neu zu definierende Rolle der Frau wurden zu heftig diskutierten Themen. Nicht zuletzt finden die der Quantentheorie innewohnenden tiefgreifend philosophischen Grundsatzfragen ihren Widerhall.

Laut Parkerson ist Macht eines der Themen des Buches Dune. Für ihn war Herbert überzeugt davon, dass Krieg die logische Folge von politischen und ökonomischen Machtkämpfen sei. Diese Entwicklung unterstütze das Auftreten von Führern oder Superhelden. Verbindende Grundlage für die Ausübung von militärischer, politischer und ökonomischer Macht sei, wie in Dune dargestellt, die Semantik. Dies sei besonders sichtbar bei den Bene Gesserit. Anhand des Zusammentreffens von Paul Atreides mit deren "Mutter Oberin" zeige Herbert auf, wie viel durch Gesten ausgedrückt werden könne und welche Macht die Sprache habe.
Klingt in meinen Ohren nicht nach einer actionlastigen Star-Wars-Verhunzung. Und ich glaube nicht, dass Villeneuve nicht bewusst war, dass das erfolgreichste Kino-Franchise aller Zeiten ein Plan B von einer Dune-Verfilmung war. In Star Wars Epidode IV (Denis, ich bin dein Vater!) trafen sich das neue, mega-effekthascherische Blockbusterkino unserer Tage mit einer ausufernden, mythischen Idee. Der Beginn war zugleich der Höhepunkt, und in ihm war, verkapselt, das Ende enthalten. Klingt wie nerviges Orakel-Geschwafel, erwies sich rückblickend als wahr. Hinterher weiß man immer mehr.

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Antwort von Funless:

Die Dune Bücher sind wahrlich keine actionlastigen Geschichten und auch zum Lesen keine leichte Kost, sprich mal eben wie bei einem Harry Potter Roman durchflitzen ist nicht. Volle Konzentration aufs Niedergeschriebene ist oberste Vorrausetzung (meine Meinung). Der Wiki Artikel gibt das schon gut wieder, obgleich meine These der Unverfilmbarkeit von Dune sich nicht nur auf die umfangreiche Komplexität der gesamten Plots basiert, denn diese Komplexität inkl. der enormen Zeitspanne von mehreren tausend Jahren die die Romane umfasst könnte man in einer gut gemachten HBO Serie schon umsetzen, entsprechend talentierte Drehbuchautoren und Showrunner vorausgesetzt.

Meine eigentliche These der Unverfilmbarkeit von Dune basiert auf dem was einem beim lesen der Bücher in der eigenen Phantasie passiert, also das als allgemein bezeichnete "Kopf-Kino" eben ausgelöst durch Herberts Stil der Erzählung. Da hilft dann auch kein 8K oder selbstgerechte fancy creative shots (um mal den Bogen zum Suicide Squad Thread zu schlagen).

Erst nachdem ich die Bücher gelesen hatte, verstand ich Lynchs Ansatz der Verfilmung und auch sein scheitern und realisierte auch, dass Lynch (genauso wie diese strange Dune Serie mit Ochsenknecht) nur scheitern konnte.

Es gibt halt einige Bücher die zur Kategorie "unverfilmbar" gehören und bei denen eine Verfilmung einfach nur scheitern kann. Neben Dune gehört zu dieser Kategorie beispielsweise auch Brett Easton Ellis' American Psycho und das filmische Ergebnis dessen bestätigt es ja auch.

Aber wie gesagt, deswegen Villeneuves Version boykottieren werde ich nicht. Vielleicht schau ich mir den sogar tatsächlich im Kino an.

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Antwort von 7River:

Wer war denn schon wieder im Kino? Voraussetzung ist ja ein Negativ-Test. Ich muss gestehen, dass es sich gut angefühlt hat ;-)

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Antwort von Darth Schneider:

@Funnless
Wegen dem genau gleichen Kopfkino Syndrom denke ich scheint das auch eher schwierig zu sein, mit Asimovs Fundations Trilogie, Serie, Film, oder was die auch immer daraus dann gemacht haben.
Oh Gott, eine düstere, mehr oder weniger, dumme Action Serie, was ja die Asimov Bücher eben in meinem Kopfkino überhaupt nicht sind und auch nie waren…


Pfui !

Wo ist Flash ?
Jemand muss die Welt doch retten….



Damals haben sie es noch geschafft, SF Comics/Bücher wirklich cool zu verfilmen.D
Wo bleibt der zweite Teil, oder ein Reemake ?
Ich warte schon seit 40 Jahren darauf…D
Gruss Boris

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Antwort von Jott:

Für mich ist der Lynch-Dune ein Klassiker. Großartiger Soundtrack. Dieser Nachschlag interessiert mich irgendwie gar nicht.

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Antwort von Funless:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Funnless
Wegen dem genau gleichen Kopfkino Syndrom denke ich scheint das auch eher schwierig zu sein, mit Asimovs Fundations Trilogie, Serie, Film, oder was die auch immer daraus dann gemacht haben.
Oh Gott, eine düstere, mehr oder weniger, dumme Action Serie, was ja die Asimov Bücher eben in meinem Kopfkino überhaupt nicht sind und auch nie waren…


Pfui !
Hmmm ... weiß man denn schon wann genau das verfügbar sein wird? Bis Feb. 2022 hab ich ja Apple TV+ for free. Könnte ich also dann mal reinschauen, aber skeptisch bin ich schon, da bin ich ganz bei dir.

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Antwort von Axel:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
@Funnless
Wegen dem genau gleichen Kopfkino Syndrom denke ich scheint das auch eher schwierig zu sein, mit Asimovs Fundations Trilogie, Serie, Film, oder was die auch immer daraus dann gemacht haben.
Das ist ein uraltes Dilemma, aber es gibt eine Antwort. Das Dilemma besteht darin, dass der Zuschauer, also der Kunde, etwas für sein Geld erwartet. Nun gibt es drei Ergebnisse für diese Ausgangssituation. Die Erwartungen können enttäuscht, erfüllt oder übertroffen werden.

Sie zu erfüllen bedeutet eigentlich, sie zu enttäuschen. Ich muss das glaube ich nicht gesondert ausführen, oder? Sie zu übertreffen ist unmöglich, sofern man nicht bereit ist, ihnen zu widersprechen, also sie zu enttäuschen. Filmquiz: "My name is Standard." - "Where is the deluxe version?"

Das Kopfkino eines Lesers von Fiktion wird von Phantasie getrieben. Es ist umso luxuriöser ausgestattet, je mehr er selbst dazu leisten muss, sprich: je größer die Lücken sind, die seine Einbildungskraft füllen muss. Das Kopfkino gedeiht auf subtilen Beschwörungen und nicht auf den tollsten detaillierten (8k!) Beschreibungen.

Im Kino ist es dasselbe. Wer nicht riskiert, die Erwartungen zu enttäuschen, muss sie enttäuschen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Das Kopfkino, die Vorstellungskraft, muss zum Komplizen gemacht werden, nicht zum Konkurrenten. Die besten Filme drängen sich nicht auf, sondern lassen dem Zuschauer Zeit, sich der Welt des Films zu nähern und erzeugen bestenfalls einen leichten Schmerz, eine Sehnsucht, dass dies eine weit, weit entfernte Galaxis ist oder dass in Vergessenheit geriet, was nicht in Vergessenheit hätte geraten durfte.

Ein Irrtum dabei ist, sich das berühmte Kopfkino ("der Roman war aber besser!") als individueller vorzustellen. Die Menschen, die sehr stark in Bildern denken, denken auch sehr stark in Archetypen.

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Antwort von Darth Schneider:

@Jott
Ich hörte den Soundtrack viele Male viel zu laut auf dem Walkman, damals…Einfach nur grossartig.
Und Dune ist bleibt für mich ein sehr SF Kult Klassiker, schon alleine wegen den bombastischen Sets, Raumschiffen,/Fahrzeugen/Waffen, Kostümen.
Auch wegen diesem genialen, vollkranken Harkonnen Chef, dem Captain von „Das Boot“, Patrick Steward, den sehr coolen Würmen, der wunderschönen Fremen Prinzessin, dem ebensolchen Sound ganz allgemein, und natürlich nicht zuletzt auch schon alleine wegen Sting, einfach nur genial besetzt.
Gruss Boris

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Antwort von Darth Schneider:

@Axel
Ich weiss, wir Menschen leben doch die meisten, in unserem ganz eigenen Kopfkino ( nicht nur was Filme und Bücher betrifft) und wir sind dabei Alle, ziemlich egoistisch.
Weil wir haben die Angewohnheit ständig zu versuchen unsere Meinungen und unser Geschmack irgend schon fast automatisch, in andere Menschen herein zu projizieren…
Aber ich denke, ich habe schon mit genug Leuten über Asimov und seine Visionen, diskutiert um zu wissen, das ich nicht der einzige bin, der sehr wahrscheinlich, schon nach dem Trailer so denkt, wie ich.
So reime ich mir das in meinem Kino im Kopf wenigstens zusammen.;)
Faszinierendes Thema.

P.S:
Tooles, sehr interessantes Making Of



Gruss Boris

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Antwort von Axel:

@Boris:
Wenn man nicht zu viel erwartet, dann werden diese geringen Erwartungen leichter übertroffen. Das war bis jetzt bei allen Filmen, die mich umgehauen haben, so. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, das musst du sehen, das wird dich umhauen, wäre dieser Teil (Was musst du tun? Mich überraschen! - ist das von Cocteau?) nicht mehr so überraschend, also im positiven Sinne enttäuschend gewesen.

Ich treffe mich jetzt alle 14 Tage mit meinem Schulfreund, mit dem zusammen ich damals in einer Super-8-Film-Gruppe war. Er zeigt mir filmische Zumutungen aus aller Herren Länder, und er versucht, meinen Geschmack nicht zu treffen. Es gibt nichts Besseres.

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Antwort von Funless:

Letztendlich kann man das tatsächlich so zusammenfassen, dass man sich einen Film oder auch eine Serie mit der möglichst geringsten Erwartungshaltung anschauen sollte.

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Antwort von Darth Schneider:

Das ist manchmal eher schwierig wenn man die Bücher zuerst gelesen und geliebt hat.
Gruss Boris

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Antwort von heathcliff:

Villeneuve ist ein begabter Regisseur, aber wie auch bei Blade Runner ist er einfach der Falsche für diese Art von Science Fiction. Er kann sehr gut mit ernsten, existenziellen Stoffen umgehen wie man bei Sicario oder Arrival sieht. Aber ihm fehlt der visionäre Antagonismus eines David Lynch oder auch George Lucas, den Mut Welten zu erschaffen die aktuelle Trends ignorieren aber in sich stimmig sind und der Buchvorlage gerecht werden. Und nicht diese klinische Tristesse, mit der er das Blade Runner Universum in eine langweilige Zukunftsstudie verwandelt hat.

Schade. Für die die Herberts Roman nicht kennen wird es wahrscheinlich reichen, aber ich bereite mich schonmal auf eine Enttäuschung vor.

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Antwort von Darth Schneider:

Manche können das noch heute.
Bei Sin City, bei Watchmen und bei 300 hat es auch funktioniert….
Die Bücher und die Filme sind gut.
Den neuen Blade Runner fand ich auch sehr, sehr gut, das ist aber auch ein ganz neues Buch, nicht die alte Kurzgeschichte.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:

Dass wir seit knapp drei Dekaden in der Ollie-Overwhelmed-Falle (Paul Schrader) sitzen. Dass die Erwartungshaltung des Publikums auf Effekt-Overkill hin trainiert wurde. Der einzige mögliche Ausweg für das große Kommerzkino mit seiner Blockbuster-Verpflichtung ist es, die Erwartungshaltung langsam und kontrolliert runterzukühlen und die Inhalte durchscheinen zu lassen. Das sehe ich so beim kühlen Villeneuve.

Kino ist aber Sensation. Wenn ich Bescheidenheit und Besinnung suche, gehe ich in die Kirche und unterwerfe mich einem unbescheidenen und rachsüchtigen Gott. Im Kino will ich mich auf ein Abenteuer einlassen.

Aber die oberflächlichen Reize funktionieren kaum noch (Suicide Squad). Rien ne va plus. Das Arthouse-Kino funktionierte immer schon mehr über die Inhalte, und das muss Hollywood erst entdecken. Ich könnte schreiben: wieder entdecken, aber das wäre falsch. Der Hollywood-Mainstream war immer strunzdoof, die großen Klassiker entstanden immer am Rande Hollywoods, wurden dem System mühselig abgetrotzt.
Ach was - selbst unter den vielen Superhelden-Filmen finden sich herausragende Exemplare - eben ganz so, wie früher bei den Western. Eben aus dem Hollywood-System heraus.

"Joker", "Logan" ... Die bieten mehr als nur Effekt-Overkill.

Und auch im Arthouse-Kino läuft schließlich oft öder Mist.

Man sollte nicht immer alles über einen Kamm scheren.

Von "Dune" hätte ich mir jedenfalls weit mehr erwartet, denn inhaltlich und auch was die bisherige Verfilmungsgeschichte angeht, wäre hier viel Potential.

Interessant könnte das hier durchaus werden, denn der Trailer zur Serie zeigt schon einmal etwas mehr Stilwillen:

https://www.youtube.com/watch?v=wvOAA1U0li8

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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Interessant könnte das hier durchaus werden, denn der Trailer zur Serie zeigt schon einmal etwas mehr Stilwillen:
Überhaupt nicht! Du bist nur den eigenen Erwartungen auf den Leim gegangen, weil Dune schon ein paar mal filmisch aufgearbeitet wurde, ggü. Foundation. Genauso könntest du die Foundation-Serie als "stilloser hochglanz" bezeichnen...liegt vielleicht auch etwas am Genre.

Dune hat in der Buchvorlage einen bestimmten Flair, den Villeneuve mMn ziemlich konsequent umgesetzt hat; Lynch eigentlich auch, ist nur nicht gut gealtert (Sardaukar *sic*). Und es gab einige zweifelhafte Entscheidungen. Dramaturgisch war aber selbst die Lynchversion relativ akurat; wenn auch nicht komplett - der größte "Nachteil" wenn man so will. Man muss aber heutzutage gestehen, dass der erste Band der Reihe (auf dem Lynchs Film basiert) literarisch nicht gerade ein Highlight ist. Da spielt viel Romantik und Nostalgie mit.


Jodorowskys "Vision" war einfach nicht Dune, sondern was völig anderes. Hätte ich auch gerne gesehen, hat aber mit "dem" Dune nichts mehr zu tun.

p.s.: auch Der Dunkle Turm gilt ja als unfilmbar, und ich hätte mir was anderes gewünscht als den halbherzigen Einteiler. Dennoch finde ich ihn alleinstehend für sich nicht schlecht, hat nur nichts mit der Buchserie zu tun außer bissl "based upon".

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Interessant könnte das hier durchaus werden, denn der Trailer zur Serie zeigt schon einmal etwas mehr Stilwillen:
Überhaupt nicht! Du bist nur den eigenen Erwartungen auf den Leim gegangen, weil Dune schon ein paar mal filmisch aufgearbeitet wurde, ggü. Foundation. Genauso könntest du die Foundation-Serie als "stilloser hochglanz" bezeichnen...liegt vielleicht auch etwas am Genre.

Dune hat in der Buchvorlage einen bestimmten Flair, den Villeneuve mMn ziemlich konsequent umgesetzt hat; Lynch eigentlich auch, ist nur nicht gut gealtert (Sardaukar *sic*). Und es gab einige zweifelhafte Entscheidungen. Dramaturgisch war aber selbst die Lynchversion relativ akurat; wenn auch nicht komplett - der größte "Nachteil" wenn man so will. Man muss aber heutzutage gestehen, dass der erste Band der Reihe (auf dem Lynchs Film basiert) literarisch nicht gerade ein Highlight ist. Da spielt viel Romantik und Nostalgie mit.


Jodorowskys "Vision" war einfach nicht Dune, sondern was völig anderes. Hätte ich auch gerne gesehen, hat aber mit "dem" Dune nichts mehr zu tun.

p.s.: auch Der Dunkle Turm gilt ja als unfilmbar, und ich hätte mir was anderes gewünscht als den halbherzigen Einteiler. Dennoch finde ich ihn alleinstehend für sich nicht schlecht, hat nur nichts mit der Buchserie zu tun außer bissl "based upon".
Goyer: “...with Foundation we can tell the story, hopefully, over the course of eighty episodes; eighty hours, as opposed to trying to condense it all into two or three hours for a single film

https://www.hollywoodreporter.com/live- ... ma-1203219

Jodorowsky hätte heute mit seinen Visionen vielleicht bei einem Streamingkanal ankommen können - er war eben einige Jahrzehnte zu früh dran.

Ich bin sowieso der Meinung, dass man einen Roman nicht (Kino-) verfilmen kann. Den generellen Grundgedanken und das Handlungsgerüst kann man in 120 Min. packen, aber mehr geht nicht.

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Antwort von markusG:

Irgendwie finde ich dein Zitat nicht unter dem Link?

Dune (Villeneuves Film) behandelt als Zweiteiler ja auch "nur" das erste Buch der Dune-Saga; keine Ahnung wie es bei Apples Foundation Version ist - ob es sich auf die Foundation Serie bezieht oder auf ein einziges Buch?

Ich freu mich auf beides, egal wie aalglatt usw. beides werden könnte. Hat mich auch bei His Dark Materials nicht gestört^^ Der goldene Kompass dagegen war auch als Aussenstehender einfach unzureichend (auch filmisch).

Dune - aber auch Der dunkle Turm - hätte ich lieber als Serie a la Game of Thrones gesehen :/ Aber gerade letzteres wäre produktionstechnisch völlig abwegig, aus verschiedensten Gründen.

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
Irgendwie finde ich dein Zitat nicht unter dem Link?

Das Zitat hab ich von Wikipedia und dann eben deren Link genutzt - war vielleicht der falsche.

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Antwort von markusG:

Also Apple selbst schreibt von "preisgekrönten Romanen von Issac Asimov", macwelt.de schreibt von "Foundation-Trilogie"

Tja ich bin jedenfalls mal gespannt. Aber wie gesagt auf beides. Besonders ob/wie es bei Dune dann weitergeht, ist ja als Zweiteiler konzipiert...

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Antwort von roki100:

Also ich bin nicht einer der gerne ins Kino geht, (nur selten bei bestimmte Filme, wie 2012 oder Avatar) aber Dune werde ich mir auf jeden Fall in Kino anschauen. Doch so wie es momentan mit Corona Fallzahlen aussieht, wahrscheinlich erst irgendwann nächstes Jahr.

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Antwort von Axel:

roki100 hat geschrieben:
Also ich bin nicht einer der gerne ins Kino geht, (nur selten bei bestimmte Filme, wie 2012 oder Avatar) aber Dune werde ich mir auf jeden Fall in Kino anschauen. Doch so wie es momentan mit Corona Fallzahlen aussieht, wahrscheinlich erst irgendwann nächstes Jahr.
Wenn, dann wird es wohl eher gestreamt.So, wie kluster wohl aus gegebenem Anlass Valerian noch mal geschaut hat, habe ich gerade nochmals Blade Runner 2049 gesehen. Ehrlich gesagt ist iasis Behauptung, der Film habe keinen Stilwillen, einfach nur total trollig. Der Film ist hammermäßig gut fotografiert, ausgestattet und gespielt. Und er ist mit Ernsthaftigkeit und Intelligenz inszeniert. Er ist viel näher dran am Geiste P.K. Dicks als es Ridley Scott war. Das Original ist aus heutiger Sicht viel grobschlächtiger. Nur in seiner Zeit war es radikal neu, ein großer Wurf, genial. Schätze, Dune ist eher wieder chic und unterkühlt gemacht, hat aber Tiefe und Seele, nicht so wie die Rumtata Avenger und Wolverine-Streifen, die iasi (im Nachbarthread? Ich verliere den Überblick) als Sternstunden Hollywoods preist.

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Antwort von Bluboy:

Da haben wir ein kleines Problen

Bladrunner 2049 mag super fotografiert sein
vorige Woche auf SyFy konnte er trotzdem nicht punkten.

Also worum geht jetzt, um gute Fotografie oder um Zuschauerzahlen ?

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
Ehrlich gesagt ist iasis Behauptung, der Film habe keinen Stilwillen, einfach nur total trollig.

Der Film ist hammermäßig gut fotografiert, ausgestattet und gespielt. Und er ist mit Ernsthaftigkeit und Intelligenz inszeniert. Er ist viel näher dran am Geiste P.K. *** als es Ridley Scott war. Das Original ist aus heutiger Sicht viel grobschlächtiger. Nur in seiner Zeit war es radikal neu, ein großer Wurf, genial. Schätze, Dune ist eher wieder chic und unterkühlt gemacht, hat aber Tiefe und Seele, nicht so wie die Rumtata Avenger und Wolverine-Streifen, die iasi (im Nachbarthread? Ich verliere den Überblick) als Sternstunden Hollywoods preist.
Trollig ist ja wohl vor allem, dass du Filme nicht auseinanderhalten kannst.

Blade Runner 2049 ist Hochglanz - sonst nichts - gesehen und auch schon wieder vergessen.
Bei Scotts Balde Runner haben sich hingegen Szenen eingebrannt und bleiben in Erinnerung.

Und inhaltlich bietet die erste Stunde von Logan weit mehr als an Schauspielkunst, Emotionen, Aussagen und intelligentem Setting, als der eigentlich belanglose, weil auch nicht auf den Punkt inszinierte Blade Runner 2049.

Wahrscheinlich hast du Logan ja noch nicht einmal gesehen.
Und wohl auch nicht einmal Joker.

Du redest eh immer von Arthaus und den furchbaren Blockbustern, kommst dann aber nur mit Fortsetzungen und Neuverfilmungen von Blockbustern.

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Antwort von iasi:

Bluboy hat geschrieben:
Da haben wir ein kleines Problen

Bladrunner 2049 mag super fotografiert sein
vorige Woche auf SyFy konnte er trotzdem nicht punkten.

Also worum geht jetzt, um gute Fotografie oder um Zuschauerzahlen ?
Es reicht eben nicht, wenn man Deakins Lastwagenladungen an Arri-Beleuchtungstechnik ins Studio fahren lässt.
Schöne Bilder allein machen noch keinen guten Film.

Wo ist denn die Szene in Blade Runner 2049, die mit der Szene von Rudger Hauer am Ende von Blade Runner mithalten kann?
Oder das Spiel von Jackman und Stewart in Logan?

Bei Blade Runner 2049 ist doch nichts, das hängen bleibt - eben auch nicht die Hochglanzbilder von Deakins.

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Antwort von roki100:

also Dune (zumindest das was ich gesehen habe / Trailer), hat schöne Bilder (also tollen Look, fast jede Szene so woow) und wird bestimmt ein toller Film.

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Antwort von nachtaktiv:

dune war der erste SF roman, den mir mein vater, seinerseits mit bücherwänden an SF literatur ausgestattet, geschenkt hat. ich bin ein sehr großer fan.

der lynch dune war endscheiße. zu allen überfluss stand er damals auch noch im schatten von star wars und sah bildlich einfach nur arm aus.

jodorowskis dune war eine dermaßen abgefahrene idee, daß die schon von anfang an zum scheitern verurteilt war.

ich warte nun seit über 30 jahren auf eine verfilmung dieses stoffs. in der zwischenzeit gab es so viele Xte fortsetzungen anderer SF welten - und mit dune wurde nicht mal ansatzweise richtig angefangen. den armselige dreiteiler aus 2000 mal milde ignoriert. dune ist vor allem eines: kopflastig und sehr sehr viel dialog und vor allem auch noch dialog IM dialog - man möge sich die verschlüsselte sprache der bene gesserit in erinnerung rufen. man muß sich wirklich zeit nehmen. und das gilt sowohl für die bücher von frank herbert, als auch für die neuen schinken. wenngleich die neuen bücher mir manchmal ein wenig künstlich aufgeblasen vorkommen, um diese schinkengröße zu erreichen, die seit harry potter pflicht im SF/fantasy genre zu sein scheint. vorbei die zeiten der 300 seiten taschenbücher, die man früher einfach mal so in bus und bahn weggelesen hat.

für mich gibt es einen guten grund, warum dune bis heute nie richtig verfilmt wurde. zum einen aufgrund der schwere. das is kein material für popcornfressendes marvel und DC publikum. und zum anderen: es is sehr, SEHR orientalisch angehaucht. sobald paul in die wüste geht, bekommt er es mit einer quasi-arabischen gesellschaft und ihren werten zu tun. das geht mit den fremen los und setzt sich dann im ganzen roman fort. dabei stellt sich heraus, daß die fremen richtig coole typen sind, die es mit allem, auch dem imperium aufnehmen können.

so. nun is hollywood aber nicht nur ne filmschmiede, sondern auch propagandaschleuder.

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Anleihe

eine arabisch angehauchte SF wüstenwelt, und irgendwelche zerlumpten einheimischen, die dem imperator das fürchten lehren - klingt verdächtig nach einem mischmasch aus amerikanischen kriegstraumata aus vietnam und irak.

arabisch und heldenlike - das darfs so auf keinen fall geben. araabisch und SF, das muss aussehen wie in "zurück in die zukunft" irgendwelche depperten terroristen mit nem MG auf nem bulli montiert. kann man prima auslachen. aber als cool dargestellt? niemals.

und so sehen die bilder für mich auch dementsprechend ent-orientalisiert aus. eher wie star wars, was hier schon erwähnt wurde. und wenn ich pauls fremenanzug sehe (vorausgesetzt, es IST einer), mit dem automatischen visier, weiß ich nicht, ich lachen oder weinen soll.

denn die fremenanzüge, die fast die komplette körpereigene flüssigkeit wieder in trinkwasser verwandeln, sind in den romanen handwerkliche meisterwerke, die ihresgleichen suchen. keine hitech dinger, die durch ein bißchen feinen wüstensand schon blockieren könnten.
Funless hat geschrieben:

20 Jahre später las ich alle Dune Romane hintereinander weg,
und kannst jetzt weiterlesen. denn in der zwischenzeit sind vom sohn frank herberts, brian herbert und dem star wars autor kevin j anderson, neue bücher erschienen, die aus dem nachlass von frank herbert weiter gesponnen wurden. kann ich nur empfehlen.

ich werde mir den film natürlich ansehen. müssen. schon allein weil ich fan bin. ich weiß zwar, daß ich nicht das bekommen werde, was dem film würdig erscheint. aber es muss ja mal ein zeichen an der kinokasse gesetzt werden. je mehr kohle rein kommt, desto besser für die zukunft. denn von allen SF universen, die ich bis jetzt auf der leinwand sehen durfte, hat dune es am meisten verdient - hat es doch das zeug, alles andere in den schatten zu stellen. dies wird aber dann wahrscheinlich nicht im kino passieren. da muss eine serie mit zehn staffeln her. mindestens.

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Antwort von iasi:

nachtaktiv hat geschrieben:

ich werde mir den film natürlich ansehen. müssen. schon allein weil ich fan bin. ich weiß zwar, daß ich nicht das bekommen werde, was dem film würdig erscheint. aber es muss ja mal ein zeichen an der kinokasse gesetzt werden. je mehr kohle rein kommt, desto besser für die zukunft. denn von allen SF universen, die ich bis jetzt auf der leinwand sehen durfte, hat dune es am meisten verdient - hat es doch das zeug, alles andere in den schatten zu stellen. dies wird aber dann wahrscheinlich nicht im kino passieren. da muss eine serie mit zehn staffeln her. mindestens.
Sollte der Film an der Kinokasse ein Erfolg werden, dann packen die Macher das nächste Buch in Dune 2.
Mal abgesehen davon, dass Film anderes kommuniziert als Bücher, hat er gerade mal 2 Stunden Zeit eine Geschichte zu erzählen, während du wie lange an einem Roman sitzt, um ihn zu lesen?

Eine Serie soll übrigens kommen:
Dune: The Sisterhood

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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Bei Scotts Balde Runner haben sich hingegen Szenen eingebrannt und bleiben in Erinnerung.
Mit Verlaub - das ist pure Nostalgie. Frag doch mal jemanden, der beide Filme noch nie gesehen hat, nach beiden Filmen was sich mehr eingebrannt hat. Der erste Blade Runner ist nach heutigen Maßstäben eigentlich total flach und besteht eigentlich mehr aus schönen Kulissen und tollem Cast*. Der Rest ist verklärte Nostalgie. (*aber auch das Schauspiel ist eigentlich nichts dolles heutzutage und wirkt mitunter aus der Zeit gefallen. Und es wurde zurecht neu geschnitten und das unsägliche Voiceover rausgeworfen).

nachtaktiv hat geschrieben:
und zum anderen: es is sehr, SEHR orientalisch angehaucht.
arabisch und heldenlikeund so sehen die bilder für mich auch dementsprechend ent-orientalisiert aus.
Jain. Stimmt schon, Herbert hatte ja entsprechende Einflüsse. Aber es ist eben auch Scifi, und Villeneuve interpretiert es auf seine Art - wie vor ihm halt u.a. Lynch und Jodorowsky. Einiges an Einfluss lässt sich im Trailer erahnen, aber es ist eben keine Kopie unserer Gegegenwart. Davon abgesehen ist Paul ja auch kein Held, sondern führt einen Kreuzzug - einen Dschihad - was mit den Entwicklungen seit Entstehung der Romanvorlage nunmal äußerst problematisch ist. Das wurde aber iirc in Lynchs Version auch schon irgendwie unter den Teppich gekehrt (okay war ja auch nur der 1. Roman).
nachtaktiv hat geschrieben:
und wenn ich pauls fremenanzug sehe (vorausgesetzt, es IST einer), mit dem automatischen visier, weiß ich nicht, ich lachen oder weinen soll.
Das ist kein Fremenanzug; die gibt es auch zu sehen, die sind wie man sie erwartet - obwohl sie mMn eher wie ein Motorradanzug ausschauen; da gefielen mir die aus Lynchs Film besser. Das was du meinst sind die Rüstungen der Atreides (zumindest werden sie auf den bisherigen Bildern nur von ihnen getragen).

iasi hat geschrieben:
Sollte der Film an der Kinokasse ein Erfolg werden, dann packen die Macher das nächste Buch in Dune 2.
Die ersten beiden Filme behandeln zusammen nur das erste Buch...und es sind 2 1/2h, hoffentlich noch mit einer nachträglichen ausführlicheren (sinnvollen) Schnittfassung.

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Bei Scotts Balde Runner haben sich hingegen Szenen eingebrannt und bleiben in Erinnerung.
Mit Verlaub - das ist pure Nostalgie. Frag doch mal jemanden, der beide Filme noch nie gesehen hat, nach beiden Filmen was sich mehr eingebrannt hat.
Das kann ja wohl nur ironisch gemeint sein.
markusG hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Sollte der Film an der Kinokasse ein Erfolg werden, dann packen die Macher das nächste Buch in Dune 2.
Die ersten beiden Filme behandeln zusammen nur das erste Buch...und es sind 2 1/2h, hoffentlich noch mit einer nachträglichen ausführlicheren (sinnvollen) Schnittfassung.
Und du denkst also, das 1/2h dann den großen Unterschied macht?

Warum eigentlich denken manche Leute, dass ein Film in 2 1/2h das erzählen kann, wofür ein Buch Tage an Lesezeit benötigt?

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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Das kann ja wohl nur ironisch gemeint sein.
Versteh mich nicht falsch. Ich bin mit dem Film groß geworden und finde ihn toll. Aber das was du behauptest ist einfach völlig verklärt. Das von dir ist einfach eine ziemlich egozentrische Sichtweise - die mag von dir aus passen, aber wie gesagt: frag jemanden Außenstehenden. Ich habe es zigfach gemacht, und es ist jedes mal ernüchternd. Wir haben nunmal nicht mehr 1982...
Und ich verrate dir was: das macht den Film für uns kein Deut schlechter.

iasi hat geschrieben:
Und du denkst also, das 1/2h dann den großen Unterschied macht?
Wer weiß, habe den Film noch nicht gesehen und kann es noch nicht beurteilen. Beim Dunklen Turm wurden 7 Bände in 95 Minuten gequetscht - und es hat in sich funktioniert, war halt nicht 1:1 das Buch. Beim Medicus fand ich den Film besser als das Buch, da viel unnötiges weggelassen wurde. Das gleiche bei Herr der Ringe von Peter Jackson - es hat trotzdem wunderbar funktioniert; im Gegensatz zum filmisch aufgeblasenen Hobbit...

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Das kann ja wohl nur ironisch gemeint sein.
Versteh mich nicht falsch. Ich bin mit dem Film groß geworden und finde ihn toll. Aber das was du behauptest ist einfach völlig verklärt. Das von dir ist einfach eine ziemlich egozentrische Sichtweise - die mag von dir aus passen, aber wie gesagt: frag jemanden Außenstehenden. Ich habe es zigfach gemacht, und es ist jedes mal ernüchternd. Wir haben nunmal nicht mehr 1982...
Und ich verrate dir was: das macht den Film für uns kein Deut schlechter.

iasi hat geschrieben:
Und du denkst also, das 1/2h dann den großen Unterschied macht?
Wer weiß, habe den Film noch nicht gesehen und kann es noch nicht beurteilen. Beim Dunklen Turm wurden 7 Bände in 95 Minuten gequetscht - und es hat in sich funktioniert, war halt nicht 1:1 das Buch. Beim Medicus fand ich den Film besser als das Buch, da viel unnötiges weggelassen wurde. Das gleiche bei Herr der Ringe von Peter Jackson - es hat trotzdem wunderbar funktioniert; im Gegensatz zum filmisch aufgeblasenen Hobbit...
Lies doch auch mal worauf sich dieses "ironisch" bezog.
Ich soll Leute fragen, was sich von Filmen bei ihnen eingebrannt hat, die sie gar nicht gesehen haben? ;)

Blade Runner hat Kultstatus erreicht - auch wenn"s dir nicht gefällt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Blade_Run ... _Final_Cut

Und frag dich doch mal:
Warum wohl hat "es" bei Herr der Ringe besser funktioniert als bei Hobbit?
Aber bitte ohne leere Phrasen wie "filmisch aufgeblasen".

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Antwort von Axel:

@nachtaktiv
Danke für den sehr interessanten, differenzierten Post von einem Dune-Kenner. nachtaktiv hat geschrieben:
dune ist vor allem eines: kopflastig
Dasselbe würde ich von Villeneuve sagen. nachtaktiv hat geschrieben:
... es muss ja mal ein zeichen an der kinokasse gesetzt werden. je mehr kohle rein kommt, desto besser für die zukunft. denn von allen SF universen, die ich bis jetzt auf der leinwand sehen durfte, hat dune es am meisten verdient - hat es doch das zeug, alles andere in den schatten zu stellen. dies wird aber dann wahrscheinlich nicht im kino passieren. da muss eine serie mit zehn staffeln her. mindestens.
Wenn Delta oder Epsilon dem Start im Oktober einen Strich durch die Rechnung machte und der Film online gestellt würde: was hieße das?

Machen wir uns eines klar: das ist das Prestigeprojekt des letzten und des kommenden Jahres. Irgendwelcher üblicher Hero-Quatsch ist "Content" (so, wie es Scorsese meinte: Montageschaum für Netflix, Prime und Konsorten, austauschbar). Wenn Covid den Kinostart killt, ist es nicht Villeneuve gewesen. Und trotzdem liegt da nur "Amazons Choice" in den Pipelines für die absehbare Zukunft, da wird es den Kinobetreibern so trocken im Mund wie auf Arrakis.

Das nächste Extrem-Szenario wäre, dass der Film startet, aber dann bei Kritik und an der Kasse floppt. Möglich (wenn auch nicht so wahrscheinlich, s.u.). Das wär's, das ist dann wohl allen klar oder? Armer Denis. Die Angst des Torwarts beim Elfmeter. Das Überleben einer ganzen Branche - verkackt! Heftigste Blamage in dieser Passage.

Variante drei: Dune geht durch die Decke. Jeder muss ihn gesehen haben, er übertrifft sämtliche Erwartungen. Ist es nicht das, was wir ihm alle wünschen?

Vermutlich wird es so kommen wie mit Blade Runner 2049. Ein solider Erfolg. Break even plus ein paar Gequetschte. Zwei verdiente Oscars (Kamera und Ausstattung) aber im Box-Office weit abgeschlagen hinter dem soundsovielten Spiderman-Aufguss und noch nicht einmal unter den ersten 10 des Jahres. Mäßig kontrovers. Fast eher ein Achtungserfolg. Herbert-Jünger sagen, okay, dafür, dass es eigentlich unverfilmbar war, war es echt gut, das junge Publikum kennt keinen der alten Filme/Serien, und natürlich liest keiner mehr Romane. Also ist es für sie etwas Neues. Und wirklich irgendwie mal was anderes.

Wäre das so schlimm?

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Antwort von nachtaktiv:

iasi hat geschrieben:


Sollte der Film an der Kinokasse ein Erfolg werden, dann packen die Macher das nächste Buch in Dune 2.
Mal abgesehen davon, dass Film anderes kommuniziert als Bücher, hat er gerade mal 2 Stunden Zeit eine Geschichte zu erzählen, während du wie lange an einem Roman sitzt, um ihn zu lesen?

Eine Serie soll übrigens kommen:
Dune: The Sisterhood
ich hab damals als junger mann ungefähr ne woche gebraucht für den ersten roman. hab den förmlich verschlungen :D.

und ja, es sind überall nachteile, aber ich bin erst mal froh, wenn es überhaupt mal langsam los geht mit dune.
markusG hat geschrieben:
nachtaktiv hat geschrieben:
und wenn ich pauls fremenanzug sehe (vorausgesetzt, es IST einer), mit dem automatischen visier, weiß ich nicht, ich lachen oder weinen soll.
Das was du meinst sind die Rüstungen der Atreides (zumindest werden sie auf den bisherigen Bildern nur von ihnen getragen)
danke für die aufklärung. das mit dem djihad hatte ich auch noch im kopf, wobei es ja nicht der erste ist in den dune romanen, genau wie die vereinigung von christentum und islam zum "chrislam", was ebenfalls in unserer zeit problematischt ist. das weglassen des djihads usw. meinte ich mit "entorientalisierung".
markusG hat geschrieben:
[
Versteh mich nicht falsch. Ich bin mit dem Film groß geworden und finde ihn toll. Aber das was du behauptest ist einfach völlig verklärt. Das von dir ist einfach eine ziemlich egozentrische Sichtweise - die mag von dir aus passen, aber wie gesagt: frag jemanden Außenstehenden. Ich habe es zigfach gemacht, und es ist jedes mal ernüchternd. Wir haben nunmal nicht mehr 1982...
Und ich verrate dir was: das macht den Film für uns kein Deut schlechter.
auch ich bin der meinung, daß der alte blade runner in der wiedervorlage nicht die wurst vom teller reißt. so richtig erlebt habe ich das allerdings erst 2016. da kam der film dann ins sommer-open-air kino meiner stadt. ich war mit meiner freundin und ihren cousinen dort. alle anfang bis mitte 20.

die gingen mehr oder weniger ratlos und enttäuscht aus dem film raus. ¯\_(?)_/¯

die können dir aber zu marvel, DC und game of thrones ne frikadelle ans ohr labern. und natürlich zu mangas und animes. übrigens alles akademikerinnen - es mangelt also nicht an der notwendigen bildung oder kunstverständnis.
Axel hat geschrieben:
Wäre das so schlimm?
für mich nicht. ich bin wie gesagt, schon froh, wenns überhaupt mal los geht. denn der letzte versuch musste noch mit einem mini budget auskommen und hatte nicht die CGI möglichkeiten der heutigen zeit.

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Antwort von Axel:

nachtaktiv hat geschrieben:
auch ich bin der meinung, daß der alte blade runner in der wiedervorlage nicht die wurst vom teller reißt. so richtig erlebt habe ich das allerdings erst 2016. da kam der film dann ins sommer-open-air kino meiner stadt. ich war mit meiner freundin und ihren cousinen dort. alle anfang bis mitte 20.

die gingen mehr oder weniger ratlos und enttäuscht aus dem film raus. ¯\_(?)_/¯
Das haben wir hier oft diskutiert, auch mit einem Ridley Scott-Film, nämlich Alien. Es besteht eine gute Chance, dass die Generation Z-Kids Camerons Aliens vor dem Original gesehen haben. Für einige gilt das heute als bester Alien-Film, für mich sind aber nur noch Prometheus und Covenant noch schlechter. Weil es kein "unbekanntes Wesen aus einer fremden Welt" war, sondern eine Art Riesenkakerlake, die als tausendfach von der Königin reproduzierte Plage im Highkey-Raumschiff Ärger machte. Ein Film reicht, um die Idee irrepatabel zu schädigen.

Heutige Jugendliche finden das Original "billig" und können nichts mehr damit anfangen.

Zudem gibt es, da wir bei Blade Runner auch den Autor Duck haben (mit "i" reagiert der Spamfilter), eine Tatsache mit Filmen, an der man nicht vorbeikommt. Jeder Film ist nolens volens eine Kritik des Films, den man nicht gemacht hat - nicht nur bezogen auf eine eventuelle Schnittfassung des senilen Studiobosses. Und umgekehrt, der nicht gedrehte Film verfolgt den veröffentlichten wie ein Banquo-Gespenst. Man macht einen Film, der Bezug auf einen älteren Film nimmt, und man ist gezwungen, sich dazu zu stellen. Will man die Erwartungen der Fans des Originals nicht enttäuschen? Dann ist man dazu verdammt, sie zu enttäuschen. Fans wollen immer gebauchpinselt werden. Das gilt auch für Hardcore-Dune-Fans, die vorab wissen, dass die Vorlage unverfilmbar ist und mit Sicherheit eine Million unerbetene Tips haben aus ihrem eigenen unfehlbaren Kopfkino.

Der nicht gedrehte Film, der Film, den man nicht zu machen praktisch genötigt wurde, ist ein Menetekel, das nur der Filmemacher sehen kann. Es ist wie der Roman (im Buch) und die Filmrollen (in der Serie) aus The Man In The High Castle, ein unperfektes Spiegeluniversum. Scotts Blade Runner hat Villeneuves Film das Leben genommen, das er hätte haben können. Ist eigentlich schonmal jemandem aufgefallen, dass es gar keine im neuen Film initiierte Motivation gibt?

Hat er das so erlebt? Ist ihm das Lob zu Kopf gestiegen oder hat er irgendwie gespürt, dass es Fleißkärtchen waren? Hat er jetzt gesagt zu einem Dune-Experten, schreib auf, was du zu sagen hast und dann Tschüss? Oder dachte er, dass er durch Loyalität zu Scott und Ford praktisch den Ritterschlag erhalten hat und gedenkt jetzt, es bei Dune genauso zu machen?

Hier nochmal ein begeisterndes Stück Vorfreude von einem seit Monaten begeisterten Fan:


Ich hoffe, er wird enttäuscht, um seinetwillen.

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Antwort von Funless:

Axel hat geschrieben:
Ich hoffe, er wird enttäuscht, um seinetwillen.
Ich hoffe, dass er nicht enttäuscht wird.

Denn lässt man mal die Kirche im Dorf, wird man feststellen, dass es immer eine Fanbase gibt die mit der Umsetzung, respektive Fortführung einer Vorlage, eines Originals stets unzufrieden sein werden.

Und letztendlich sind wir doch alle so. Ich glaube mich zu erinnern, dass du irgendwann in einem Thread erzähltest wie es für dich war als du Scotts Alien das erste Mal im Kino schautest und noch danach voller Begeisterung warst und wie groß dann deine Enttäuschung ausfiel bei Camerons Aliens.

Und weshalb war es so? Wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit, weil dich Scotts Film so stark prägte, dass du mit entsprechender Erwartungshaltung genau dieselbe Art der Immersion zu bekommen Camerons Fortsetzung angeschaut hast.

Ich muss gestehen, dass es bei mir (obgleich Scotts Alien mich ebenfalls sehr geprägt hat) genau anders herum war, was mit hoher Wahrscheinlichkeit daran lag, dass ich von vorne herein keinen zweiten Aufguss eines Space-Horror-Suspense-Thrillers erwartete, da mir bei Cameron eben wegen Terminator klar war, dass mich eine handwerklich perfekt inszenierte Materialschlacht erwarten wird. Und so kam es ja auch und für mich gehört Aliens neben dem Original zu den stärksten Filmen dieses Franchises, eben weil Cameron einen anderen Ansatz gewählt hat. Alle anderen Filme danach (selbst Finchers Debüt) empfinde ich persönlich allerdings als Schrott.

Was ich damit sagen will ist, dass es immer schwer sein wird einen Stoff filmisch anzugehen/fortzuführen der eine sehr starke Fanbase hat. Und nur weil ich und viele andere Fans der Buchvorlage meinen, dass Dune unverfilmbar wäre, heißt das noch lange nicht, dass Dune tatsächlich unverfilmbar ist.

Ich finde, dass nachaktiv da eigentlich sinnvoll heran geht. Erst mal einfach darauf freuen, dass eine neue Dune Verfilmung startet und sollte er doch scheiße sein, kann man ja immer noch genug motzen.

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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Lies doch auch mal worauf sich dieses "ironisch" bezog.
Ich soll Leute fragen, was sich von Filmen bei ihnen eingebrannt hat, die sie gar nicht gesehen haben? ;)
Hm hab ich mich so mißverständlich ausgedrückt? Diese Leute sollen dann natürlich vorher die Filme hintereinander geschaut haben. Halt ohne "Vorbildung", wo man den ersten vielleicht sogar noch in den 80ern geschaut hat.
iasi hat geschrieben:
Blade Runner hat Kultstatus erreicht - auch wenn"s dir nicht gefällt.
Wieso sollte es mir nicht gefallen? Ich liebe den ersten Film :) und finde sogar Lnynchs Dune irgendwie kultig. Blade Runner wurde ja auch von Kritikern und Publikum anfangs verschmäht und war ja eigentlich ein Flop im Kino (wo er mMn auch heute noch hingehört, versuche immer zu Screenings zu gehen - wenn es denn wieder geht -_-). Aber auch Plan 9 oder Sharknado sind Kultfilme, sagt halt null über die Qualität aus. Und so verhält es sich auch mit Blade Runner. Vorteilhaft war wohl der generelle Boom im Bereich Cyberpunk.
Aber bitte ohne leere Phrasen wie "filmisch aufgeblasen". Was ist daran leer? Hast du das Buch gelesen?

Übrigens - es gibt auch basierend auf Philip K Dicks "Electric Dreams" Kurzgeschichten eine Serie:
https://www.youtube.com/watch?v=RtX_LVwEJhA

Axel hat geschrieben:
Herbert-Jünger sagen, okay, dafür, dass es eigentlich unverfilmbar war, war es echt gut, das junge Publikum kennt keinen der alten Filme/Serien, und natürlich liest keiner mehr Romane. Also ist es für sie etwas Neues. Und wirklich irgendwie mal was anderes.

Wäre das so schlimm?
Hatte ja schon das Beispiel mit dem Dunklen Turm - wäre überhaupt nicht schlimm. Andererseits vielleicht auch eine vertane Chance. Dann wiederum wurde ja auch die parallel laufende Serie angekündigt, die ja dann sicher weniger Restriktionen haben wird.

Ich finde, dass Buchverfilmungen kein Ersatz für die Bücher sein müssen. Sie sollten mMn nur funktionieren. Das war beim Dunklen Turm der Fall, beim Goldenen Kompass nicht. The Expanse dagegen fand ich ziemlich akkurat übertragen, was mich auf der einen Seite sehr gefreut hat, auf der anderen Seite aber dazu veranlasst hat die Bücher nicht weiterzulesen. In der Serie wurde schon alles wichtige erzählt. Dune bietet mit seinem Universum so viel Potential - da kann man genug Stoff entwickeln, der nicht von den Büchern erzählt wird und trotzdem kohärent ist. Daher hoffe ich, dass Vvilleneuves Verfilmung erfolgreich wird und für das Dune-Universum endlich das verdiente Startsignal gibt. Darauf hatte ich auch bem Dunklen Turm gehofft, ist ja leider ausgeblieben^^
nachtaktiv hat geschrieben:
danke für die aufklärung.
Tja da hab ich mich wohl geirrt - in dem von dir verlinkten Video sagt er, dass es die Rüstung der Fedaykin ist...naja. Quinn war jedenfalls vom visuellen Stil begeistert, und er hat wohl noch nichts vergleichbares gesehen. Also definitiv kein Abklatsch von Star Wars & co.


Offtopic: gibt auch bereits ein neues Dune PnP RPG:
https://pnpnews.de/dune-adventures-in-t ... ng-laeuft/

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Antwort von nachtaktiv:

Axel hat geschrieben:


Heutige Jugendliche finden das Original "billig" und können nichts mehr damit anfangen.

das ist witzig, weil die gleiche klientel, von der ich weiter oben erzählte, neben manga figuren wie neon genesis auch das originale alien viech im regal stehen haben und den film großartig finden. diese dinger, handbemalt, 25cm hoch, 199€ oder so. da wird richtig kohle da gelassen.

trotzdem gibts filme, die in der wiedervorlage nicht besonders gut gealtert sind. und nicht nur filme. man kennt das aus allen bereichen des lebens. meckes ist plötzlich nicht mehr das geilste, was man wegfuttern will. das erste auto eine liebevolle erinnerung, aber man genießt dann heute doch das vollklimatisierte luxusgefährt mit hunderten PS, diversen fahrassistenten und einem leisen innenraum, auch bei tempo 180. die musik der jugend klingt auf einmal wie "was hab ich mir denn DA für einen mist damals angehört?"... und von mode & haarschnitten fangen wir gar nicht erst an.

nüchtern betrachtet, ist bladerunner heute eine wieder aufgekochte thematik der asimovschen romane, jedoch mit viel liebe zum detail bildlich aufbereitet, so daß er heute noch neben aktuellen filmen einigermaßen bestehen kann. für mich jedoch ein großartiger film, den ich mittlerweile in X ausführungen besitze.
markusG hat geschrieben:

Tja da hab ich mich wohl geirrt - in dem von dir verlinkten Video sagt er, dass es die Rüstung der Fedaykin ist...naja. Quinn war jedenfalls vom visuellen Stil begeistert, und er hat wohl noch nichts vergleichbares gesehen. Also definitiv kein Abklatsch von Star Wars & co.
aaach mistverdammtauch.

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Antwort von Axel:

Funless hat geschrieben:
Was ich damit sagen will ist, dass es immer schwer sein wird einen Stoff filmisch anzugehen/fortzuführen der eine sehr starke Fanbase hat. Und nur weil ich und viele andere Fans der Buchvorlage meinen, dass Dune unverfilmbar wäre, heißt das noch lange nicht, dass Dune tatsächlich unverfilmbar ist.
Du hast Recht. Dune ist schwer verfilmbar und schwerer dadurch, dass wir alle unsere Vorurteile und Wahrnehmungsfehler haben. Obwohl ich von mir selbst eigentlich immer dachte und sagte, ein sehr leicht entflammbarer Kinogänger zu sein, hast du auch Recht damit, dass ich manche Filme nicht mag, ohne das näher begründen zu können.

Ich habe das sehr starke Gefühl, dass Villeneuves Fähigkeit, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, wohl reichen wird bei diesem Sujet, um mich “meinen Unglauben hintantstellen zu lassen”. Ich werde bestimmt, wenn auch vielleicht nur für ein paar Tage, ein glühender Fan sein. Ich will es ja selbst so.

Quinn wurde von Warner abgestraft:


Was soll das? Ich vermute Rechtsanwälte. Die kriegen Geld für sowas und nicht dafür, gute Menschen zu sein.

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Antwort von nachtaktiv:

kapitalistischer copyrightscheiss halt.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Ähm, bin ich alleine mit dem Eindruck das der neue Dune dem alten nicht mal im Ansatz das Wasser reichen kann?
Der Trailer ist doch so ein Retortending wie jeder andere Film in diesem Genre, der hat doch null Seele.

Alleine schon die nervende Synchstimme des Mädels, die ging mir direkt nach 2 min auf die Nüsse.

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Antwort von iasi:

klusterdegenerierung hat geschrieben:
Ähm, bin ich alleine mit dem Eindruck das der neue Dune dem alten nicht mal im Ansatz das Wasser reichen kann?
Der Trailer ist doch so ein Retortending wie jeder andere Film in diesem Genre, der hat doch null Seele.

Alleine schon die nervende Synchstimme des Mädels, die ging mir direkt nach 2 min auf die Nüsse.
Einfach mal den Thread von Anfang an lesen.
Wir wären nicht bei 2 Seiten, wenn hier alle den Trailer toll gefunden hätten.

Lynchs Dune hat ja durchaus einen eigenen Stil, aber der große Wurf war er auch nicht.

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Antwort von Bluboy:

iasi hat geschrieben:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Ähm, bin ich alleine mit dem Eindruck das der neue Dune dem alten nicht mal im Ansatz das Wasser reichen kann?
Amazon Ramschkiste, DVD und Blu Ray für 5-6 Euro

Blade Runner 2049 ist schon da
und es ist noch Platz v0rhanden.

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Antwort von Axel:

Bluboy hat geschrieben:

Amazon Ramschkiste, DVD und Blu Ray für 5-6 Euro

Blade Runner 2049 ist schon da
und es ist noch Platz v0rhanden.
Obwohl du es wohl so meinst, betrifft das heute nicht mehr unbedingt die Wertigkeit eines Filmes. Filme sind für die Händler immer schon Ramsch gewesen, den man nur für eine kurze Zeit grotesk überteuert anbieten kann. Wie Kinobetreiber zu Recht bemerkt haben, gibt es beim Zeitfenster für die Umetikettierung als preisreduziertes Mängelexemplar eine Schwelle, die schon vor ca. 15 Jahren unterschritten wurde. Muss man gesehen haben? Na gut, aber die 6 Monate kann ich jetzt auch noch warten.

Es gibt und gab immer schon eine erfolgreiche Erstverwertung als Ramsch, und die Hemmungen, Filme bei geringeren Verlusten abgefedert floppen zu lassen, sinken permanent.

Das ist, nebenbei gesagt, der Grund, warum die Kinos nächstes Jahr abgerissen würden (sollte das passieren), nicht Covid. Covid ist wie bei den Kaufhäusern nur der Katalysator. Und Dune ist The Turn Of A Friendly Card (Alan Parsons). Oder nicht. Wenn eine Zocker-Bande, wie es die großen Filmfirmen heute sind, keine Ahnung hat, was Fans treu sein lässt, dann geht es ein um's andere Mal um's Ganze.

Nicht, dass Warner und Konsorten nicht lieber LOTR, Avatar oder sowas hätten, aber die Großvermarktung erhöht das Risiko, und leider gab es viele Fehleinschätzungen.

So oder so, es ist nur die Erstverwertung, die überhaupt noch mit dem Film in Verbindung gebracht wird, danach ist er Content. Nachhaltig recyclet, mit Aufkleber “ich war ein Blockbuster”.

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Antwort von Cinemator:

Die Poetisierung des Themas erscheint mir misslungen. Flache Dialoge, allgemein bekannte Sprüche und Handlungsmuster. Maßgeschneidert auf das heutige Zielpublikum. Aber trotzdem sehenswerte Bilder. Immerhin.

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Antwort von markusG:

Cinemator hat geschrieben:
Die Poetisierung des Themas
Das da wäre?

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Antwort von klusterdegenerierung:

Cinemator hat geschrieben:
Die Poetisierung des Themas erscheint mir misslungen. Flache Dialoge, allgemein bekannte Sprüche und Handlungsmuster. Maßgeschneidert auf das heutige Zielpublikum. Aber trotzdem sehenswerte Bilder. Immerhin.
Ich find nicht mal das, da sahen die Bilder aus "Riven" dem legänderen PC Spiel, besser aus.

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Antwort von Darth Schneider:

Ich finde den Trailer auch eher langweilig, Hochglanz Bilder, aber gleichzeitig langweilig wie ein Schluck Tee. Das mit den Dialogen sehe ich auch so, eher nervend.
Gruss Boris

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Antwort von Cinemator:

markusG hat geschrieben:
Cinemator hat geschrieben:
Die Poetisierung des Themas
Das da wäre?
Transformation/Metaphorisierung auf eine intelligentere Ebene...

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Antwort von Axel:

Cinemator hat geschrieben:
markusG hat geschrieben:

Das da wäre?
Transformation/Metaphorisierung auf eine intelligentere Ebene...
Würde ich anhand der Trailer noch nicht beurteilen wollen.

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Antwort von markusG:

Cinemator hat geschrieben:
Transformation/Metaphorisierung auf eine intelligentere Ebene...
Ziemlich schwammig. Kannst du das erläutern?

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Antwort von Frank Glencairn:

Das muß schwammig sein, sonst wärs ja nicht mehr Transmetaphoschwurblig :P

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Antwort von Cinemator:

Das Romanwerk gibt ja einiges her. Die Bilder halten da wohl mit. Ich finde nur die Dialoge und Sprache im Trailer recht dünn und abgegriffen, schon tausend Mal gehört: "Was soll nur aus unseren Welt werden?, "Du mußt dich deinen Ängsten stellen", "Nur gemeinsam haben wir eine Chance" etc. Das klingt alles nach Hausgebrauch, nach deutschem Sozialdrama.

Würde es so im Alten Testament stehen? Nein! Dune behandelt Planetengedanken und wirft ferne Schicksalsfragen der Menschheit auf. Mag ja sein, dass der neue Kino-Dune sprachlich damit noch rüberkommt. Bis dahin geht die Schwammigkeit wohl weiter.
Vielleicht aber weiß MarkusG schon mehr :-P

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Antwort von markusG:

Cinemator hat geschrieben:
Vielleicht aber weiß MarkusG schon mehr :-P
Nö aber du scheinst da ne Glaskugel zu haben ;)
Woher weißt du denn dass die Dialoge so im fertigen Film sind? Hab das schon oft gehabt, dass Dialoge im Trailer gar nicht im Film waren.

Und das was du beschreibst - Schicksalsfragen der Menschheit - kommt im ersten Buch doch noch gar nicht vor, wenn ich mich nicht irre. Ist schon was her.

Finde das alles Kaffeesatzleserei und unnötiges Rumgenöle. Aber passt ein bisschen zum Ton hier im Forum, wo Kameras in der Luft zerissen, bevor sie lieferbar, geschweige denn auch nur einmal angefasst worden ist :D

Dass gewisse Dinge ziemlich abgegriffen sind - da stimme ich dir zu. Fand so z.B. Inception meeeega langweilig. Diverse Filme mit Zeitreisen spare ich mir inzwischen (zumindest im Actionbereich) etc.; Entweder bietet Dune da mehr, oder eben nicht. Aber in der Verfilmung eines halben Buchs - was erwartest du da?

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Antwort von klusterdegenerierung:

markusG hat geschrieben:
Nö aber du scheinst da ne Glaskugel zu haben.
Finde das alles Kaffeesatzleserei und unnötiges Rumgenöle. Aber passt ein bisschen zum Ton hier im Forum, wo Kameras in der Luft zerissen, bevor sie lieferbar, geschweige denn auch nur einmal angefasst worden ist :D
Cinemator hat geschrieben:
Ich finde nur die Dialoge und Sprache im Trailer recht dünn und abgegriffen, schon tausend Mal gehört


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Antwort von markusG:

markusG hat geschrieben:
Woher weißt du denn dass die Dialoge so im fertigen Film sind?
;)
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Alleine schon die nervende Synchstimme des Mädels, die ging mir direkt nach 2 min auf die Nüsse.
Und wie findest du die Originalstimme?

*edit Jodorowskis Vision in Action :P
https://www.youtube.com/watch?v=5dDLunQB044

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Antwort von iasi:

Im Trailer sieht alles aus, wie aus dem Baukasten.

Das ist letztlich alles beliebig, weil schon bekannt, was man da vorgesetzt bekommt.

Es wirkt im Vergleich zu Lynchs Film alles wie weichgespühlt.

Der Ober-Harkonnen in seinem Strampelanzug ist gar schon regelrecht peinlich.

Da lässt sich wirklich nichts kreaktives Erkennen.

Und auch die Dialoge bieten keinen Ausgleich, sondern alberne Scherze.

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Antwort von Cinemator:

David Lynch"s Dune aus den 80ern, so verwirrend er zunächst erscheinen mag, kommt letztlich ganz anders daher - wie alle seine Filme. Mulholland Drive zum Beispiel ist keine leichte Kost und hat doch eine ganz einfache Story, für die man aber ein bißchen mehr Hirn flüssig machen muß. Mir gefällt so etwas, selbst wenn ich nicht immer alles verstehe.

Im damaligen Dune läßt Lynch beispielsweise sagen: "Einer wird kommen, mit den Stimmen der Außenwelt bringt er den heiligen Krieg". Das hat biblische Dimension und hebt den Stoff auf eine monumentale, mystische Ebene. Sind mit den "Stimmen der Außenwelt" vielleicht sogar Stimmen aus der Akasha-Chronik gemeint? Natürlich nicht, oder doch? Auf jeden Fall wird die Phantasie losgetreten...

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Antwort von Darth Schneider:

Der eine Film hat halt defintiv Kult Charakter,



und die neue Verfilmung ?
Ich denke eher gar nicht, aber wir werden dann sehen.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

Cinemator hat geschrieben:
David Lynch"s Dune aus den 80ern, so verwirrend er zunächst erscheinen mag, kommt letztlich ganz anders daher - wie alle seine Filme. Mulholland Drive zum Beispiel ist keine leichte Kost und hat doch eine ganz einfache Story, für die man aber ein bißchen mehr Hirn flüssig machen muß. Mir gefällt so etwas, selbst wenn ich nicht immer alles verstehe.

Im damaligen Dune läßt Lynch beispielsweise sagen: "Einer wird kommen, mit den Stimmen der Außenwelt bringt er den heiligen Krieg". Das hat biblische Dimension und hebt den Stoff auf eine monumentale, mystische Ebene. Sind mit den "Stimmen der Außenwelt" vielleicht sogar Stimmen aus der Akasha-Chronik gemeint? Natürlich nicht, oder doch? Auf jeden Fall wird die Phantasie losgetreten...
David Lynch"s Dune ist genau genommen schon auch ziemlicher Mist.
Aber immerhin hat der Film einen eigenen Stil gezeigt.

Die Dune-Story sollte man eh nicht zu hoch hängen.
Das immer gleiche mittelalterliche Gutes-gegen-böses-Herrscherhaus gewürzt mit einem magischen Element und einem Erlöser. Genau genommen ist das ein primitiver und banaler Plot.
Da bewegt sich Dune auf einer Stufe mit Star Wars, Herr der Ringe usw.

Wirklich reifer und interessanter scheint da "The Green Knight".

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Antwort von Axel:

@iasi
Wir schätzen uns glücklich, ein solch intellektuelles As in unserer Mitte zu haben, der schon alles hat kommen und gehen sehen und der nach Höherem strebt!

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
@iasi
Wir schätzen uns glücklich, ein solch intellektuelles As in unserer Mitte zu haben, der schon alles hat kommen und gehen sehen und der nach Höherem strebt!
Da muss ich nicht erst sehen was kommt.

Ich hab z.B. nicht kommen sehen, dass du dich auch mal kurz fassen kannst. :)

Dune hat jedenfalls nichts mit SF zu tun. Das ist eine Fantasie-Story.

Und auch der neue Film deutet auf das übliche Handlungsmuster hin:
Da gibt es das edle Haus des jungen Helden und natürlich das Haus der Schurken, die nichts anderes im Sinn haben als Macht um der Macht Willen.
Und dann haben ist da der MacGuffin: Die Ausscheidungen der Würmer.
Es kommt zum Betrug und Verrat, was den jungen Helden in den Widerstandskampf stößt.
Da er edlen Blutes ist, muss er natürlich der Auserwählte sein, der einheimischen Naturmenschen in den Kampf führt.
In die Häuptlingstochter darf er sich dabei auch verlieben.
Und am Ende besiegt er die Bösen, da er ja schließlich der Auserwählte ist.

Fliegende Bauklötze und Schlachten zwischen Gewalthaufen wie im Mittelalter runden das Spektakel dann ab, das vollkommen bar jeder Science daherkommt.

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Antwort von Darth Schneider:

@iasi
Nein, nein, nein iasi das stimmt also so nicht, Dune der Wüstenplanet ist keine Fantasy Story sondern ganz klar eine Science Fiction Story, Königshäuser hin oder her…
Das wird auch ganz klar so kommuniziert, da steht klar etwas von SF Roman, nix Fantasy Roman, genau so wie auf den Covern meiner 6 Der Wüstenplanet Büchern…

https://de.wikipedia.org/wiki/Dune

Und lies mal die Bücher, die Geschichten sind schon einiges komplexer als Star Wars…und auch viel komplexer als die Story im Dune Kinofilm.
Und, hast du Dune damals überhaupt im Kino gesehen ?
Ich gleich mehrmals, das macht bei dem Film einen sehr grossen Unterschied, denke ich.
Im Kino fand ich den Film einfach nur genial, im Fernsehen, beziehungsweise heute auf BluRay, früher auf VHS könnte ich Dune gar nie ganz schauen, das funktioniert irgendwie nicht, auf Deutsch hinten und vorne nicht.;)
Der Film, so denke ich, war halt einfach ausschliesslich für die sehr grosse Kino Leinwand zusammen mit einer wirklich fetten Soundanlage gemacht worden.
Gruss Boris

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Antwort von Axel:

Auch, wer wie ich nur ganz oberflächlich mit Dune Bekanntschaft gemacht hat - der Lynch-Film halt und lange zurückliegende Erzählungen von Fans - sollte sehen, dass da ziemlich viele Themen angeschnitten werden, die über bloße Phantastik weit hinausgehen. Natürlich begeht iasi hier wieder denselben Fehler wie viele, nämlich, zu übersehen, dass Herberts Romane einen starken Einfluss auf das gesamte Genre hatten und wir praktisch von einem recht hohen Plateau zurückblicken, den berühmten Schultern von Riesen.
Es kommt zum Betrug und Verrat, was den jungen Helden in den Widerstandskampf stößt.
Da er edlen Blutes ist, muss er natürlich der Auserwählte sein, der einheimischen Naturmenschen in den Kampf führt.
In die Häuptlingstochter darf er sich dabei auch verlieben.
Und am Ende besiegt er die Bösen, da er ja schließlich der Auserwählte ist.
Bereits in dem, was ich von Dune weiß, was wie gesagt nicht viel ist, ist Paul eine gebrochene Figur, ein Junge unter Einfluss, der in einem komplizierten Machtkampf in eine *Rolle* hineinwächst. Vage habe ich diese Dinge in Erinnerung. Auch, was mir andere über die Frage erzählt haben, ob er überhaupt der "Gute" in der Geschichte ist, zumal Herbert selbst wohl solche Kategorien immer in Zweifel gezogen hat.

Wenn Paul der Auserwählte ist, wer hat ihn dann ausgewählt? Diese Oberpriesterin, um ihre eigenen Interessen zu fördern? Ich weiß, wie gesagt, keine Details mehr, ich weiß nur noch, wie ich dachte, puh, das ist ja eine wilde Geschichte. Weit entfernt von irgendeinem affirmativen Schwulst, der unsere heutigen Heldenepen kennzeichnet. Auch die von dir gelobten Psychologisierungen von Comic-Charactern à la Logan und Joker. Das lässt sich aller krud konstruierten "Abgründe" zum Trotz zusammenkürzen auf die schlichteste (und verlogene) kollektive Moral unserer Gesellschaft.

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Antwort von Darth Schneider:

Alle wollen halt das wertvolle Spice und manche gehen über Leichen dafür, ganz wie im echten Leben.
Also ich verstehe nicht wirklich wie man den Film schlecht finden kann.



Ich war im Kino schon nach dieser Opening Scene einfach nur hin und weg, ich kriege heute noch beim schauen Gänsehaut..was für eine Stimme, wunderschön fotografiert, simpel gemacht, aber trotzdem irgendwie schon fast magisch gut.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Alle wollen halt das wertvolle Spice und manche gehen über Leichen dafür, ganz wie im echten Leben.
Also ich verstehe nicht wirklich wie man den Film schlecht finden kann.
Der klassische MacGuffin.

Review: ‘Dune’. In: Variety. 1. Januar 1984 (variety.com)., Variety vom 31. Dezember 1983:
„Dune is a huge, hollow, imaginative and cold sci-fi epic. Visually unique and teeming with incident, David Lynch’s film holds the interest due to its abundant surface attractions but won’t, of its own accord, create the sort of fanaticism which has made Frank Herbert’s 1965 novel one of the all-time favorites in its genre.“

Ich hatte Dune auch im Kino gesehen.
Dass Produzent und Regisseur sich nicht einig waren, konnte man sehr gut erkennen.

Science-Fiction ist hier der Zielbereich, der ohne Übernatürliches (wie Zauberei und Fabelwesen) operiert. Bei Fantasy dagegen gehören Magie ... Wikipedia

In Lynchs Dune wächst unser Sprößling aus gutem Hause - wie üblich - erst in seine Rolle des Auserwählten hinein und schreit dann am Ende den armen Sting in zwei Hälften.

Auch ohne Raumschiffe ist z.B. Lems Die lymphatersche Formel weit mehr SF, als Dune.

Und mehr Tiefe zeigt The Green Knight mit seiner Grundkonstellation:
Heute darfst du mir den Kopf abschlagen, in einem Jahr musst du dich dann meinem Axthieb stellen.

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Antwort von Funless:

Hätte ich damals Lynchs Film gesehen nachdem ich die Bücher gelesen habe wäre mein Urteil über diesen Film zwar nicht geringer negativ, allerdings weniger harsch ausgefallen.

Doch 1984 war ich literarisch gerade in meiner Hochphase der verschlingens von Robert Silverberg, bzw. Poul Anderson Romanen unterwegs gewesen mit gleichzeitigem dauerkonsum von Underground Comics von Corben (Wer Bloodstar gelesen hat wird sofort sehen woher die visuelle Inspiration von Braveheart kam), Moebius (Wer The Long Tomorrow gelesen hat wird sofort sehen woher die visuelle Inspiration von Blade Runner kam), Druillet, Bilal, Rand Holmes, etc. pp. und entdeckte meine Vorliebe zu Dystopien.

Sci-Fi-filmmäßig war ich zu der Zeit (ähnlich wie bei nachtaktiv) gerade geprägt von Star Wars, Star Trek und natürlich Alien und die ganzen Italo-Alien Horror Plagiate mit denen damals die Videotheken vollgeschwemmt wurden. Lynchs Dune konnte es mir damals also gar nicht recht machen mit dem ganzen barocken Produktionsdesign und den (zu der damaligen Zeit für mich) viel zu bedeutungsschwangeren Dialogen.

Und es war nicht so, dass Lynch für mich ein unbekannter war, ganz im Gegenteil. Als ich damals in meinem damaligen Abo Kinomagazin cinema (gab es damals überhaupt eine alternative dazu?) gelesen hatte, dass derjenige der The Elephant Man inszenierte, ein Film der imho nach wie vor zu den am beklemmendsten inszenierten Filmen ever gehört, nun einen Science Fiction Film machen würde war meine Vorfreude und Erwartungshaltung entsprechend groß, ebenso groß wie dann meine Enttäuschung nach dem Kino Besuch.

Es ist unverkennbar, dass Lynch versucht hat der Vorlage gerecht zu werden und vielleicht auch ein bisschen zu gerecht zu werden, manche Passagen aus dem Buch wurde nahezu eins zu eins filmisch umgesetzt und vielleicht wäre etwas mehr Eigeninterpretation angebrachter gewesen. Ich weiss es nicht.

Mitllerweile habe ich Lynchs Dune mindestens ein halbes Dutzend mal angeschaut und dieser Film ist im Nachgang und für sich allein stehend betrachtet eine bemerkenswerte Abwechslung vom Mainstream Allerlei mit einigen Stärken aber auch mit einigen gravierenden Schwächen. Zudem auch leider nicht gut gealtert, schaut man sich im Vergleich eine remasterte Version von Kubricks 2001 an liegen da qualitativ Welten (pro Kubrick) und das in Anbetracht, dass 2001 nochmal 15 Jahre älter ist.

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Alle wollen halt das wertvolle Spice und manche gehen über Leichen dafür, ganz wie im echten Leben.
Also ich verstehe nicht wirklich wie man den Film schlecht finden kann.
Der klassische MacGuffin.
In jedem Drama gibt es MacGuffins, in Godzilla (in diesem Fall Godzilla) genauso wie in einem Bankräuberfilm (Geld). Geld ist auch der MacGuffin in unserer Gesellschaft und deren tragisches Missverständnis. Also: ja, aber was willst du sagen? Verstehst du den Begriff überhaupt?
Funless hat geschrieben:
Mitllerweile habe ich Lynchs Dune mindestens ein halbes Dutzend mal angeschaut und dieser Film ist im Nachgang und für sich allein stehend betrachtet eine bemerkenswerte Abwechslung vom Mainstream Allerlei mit einigen Stärken aber auch mit einigen gravierenden Schwächen.
So ähnlich sehe ich Villeneuves Blade Runner. Die große Schwäche des Films ist die Treue zum Vorgänger. Subtrahiert man dessen Einfluss, bleibt leider nichts übrig, es ist nur eine kopflastige Übung in einer Variation zum Thema. Ich hoffe, Villeneuve ist mit Dune etwas kühner.

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:



Ich war im Kino schon nach dieser Opening Scene einfach nur hin und weg, ich kriege heute noch beim schauen Gänsehaut..was für eine Stimme, wunderschön fotografiert, simpel gemacht, aber trotzdem irgendwie schon fast magisch gut.
Gruss Boris
Dies zeigt doch gerade ein Problem des Films:

Es braucht zunächst ein Hörbuch, um überhaupt die Story zu etablieren. Dann auch noch gefolgt von nichtssagenden Aufnahmen einer Wüste.
Dies ist schlicht unfilmisch.

Wie man so etwas richtig macht, zeigt (natürlich) Citizen Kane.

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Antwort von Darth Schneider:

@iasi
Natürlich braucht es sowas am Anfang womöglich um sich so eine Welt sich als unwissender Zuschauer überhaupt annähernd vorzustellen zu können.
Die Geschichte spielt ja auch schliesslich im Jahr 10.000 irgendwas…
Das ist ja auch nur ein einziger Weg von vielen, eine fiktive Welt dem Publikum erstmal schnell vorzustellen, ein sehr effektiver, so finde ich.
Star Wars hat das mit dem in die Unendlichkeit rollenden Kult Schriftzug gelöst…;)
Gruss Boris

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Antwort von 7River:

iasi hat geschrieben:
Wirklich reifer und interessanter scheint da "The Green Knight".
Ob der Film jetzt viel gehaltvoller und besser als „The King“ (Netflix 2019) sein wird, weiß ich nicht.

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Antwort von Cinemator:

@iasi
Aus dem Roman heraus adaptiert, braucht es schon so ein Intro. Sonst wird"s zu kryptisch. Der Film ist dadurch aber kein Hörspiel geworden (das ist eher ein Markenzeichen deutscher Filme :-)) ).

Wenn ich richtig liege, hatte damals Ridley Scott mit Dune angefangen und den Job geschmissen. Dass Lynch ihn übernommen hat, ist recht bemerkenswert (vielleicht war er 1984 noch ein bißchen klamm). Denn das war sicher keine leichte Nummer.

@Axel
Blade Runner II finde ich persönlich gar nicht so schlecht, kann aber der 1. Version von Scott nicht das Wasser reichen. BR I gehört für mich zu den besten Filmen überhaupt. Alles natürlich Geschmackssache.

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:



Ich war im Kino schon nach dieser Opening Scene einfach nur hin und weg, ich kriege heute noch beim schauen Gänsehaut..was für eine Stimme, wunderschön fotografiert, simpel gemacht, aber trotzdem irgendwie schon fast magisch gut.
Gruss Boris
Dies zeigt doch gerade ein Problem des Films:

Es braucht zunächst ein Hörbuch, um überhaupt die Story zu etablieren. Dann auch noch gefolgt von nichtssagenden Aufnahmen einer Wüste.
Dies ist schlicht unfilmisch.

Wie man so etwas richtig macht, zeigt (natürlich) Citizen Kane.
Rosebud, als einer der berühmtesten MacGuffins der Filmgeschichte, war der Vorwand, um aus einer Biografie ein erzählerisches Puzzle zu machen. BTW: ein den Zuschauer verspottener Erzähltrick. Die Putzfrau hat das leise Murmeln gehört? Und alle glauben ihr? Merke: letzte Worte sind immer in den Mund gelegt.

Mit “filmisch” hast du sicher Recht und meinst es so, dass der Grundsatz “Show, don’t tell” erfüllt wurde. Darüber müsste man nochmal gesondert diskutieren.

Auch LOTR beginnt ja mit einer Off-Erzählerin. Wie zum Kuckuck sollen wir sonst irgendeinen Automatenring als MacGuffin für ein 10-Stunden-Werk akzeptieren?

Es geht eigentlich immer nur um formale Aspekte. Die Motivation muss stark sein und darf nicht allzu kritisch hinterfragt werden.

Die Logik, die man von Filmen erwartet (siehe auch “Chaos-Kino“) nannte Hitchcock „moronic“, schwachsinnig. Warum sollte ein Film logischer sein als das Leben, in dem man vor lauter “plot holes” kaum noch navigieren kann?



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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:


Der klassische MacGuffin.
In jedem Drama gibt es MacGuffins, in Godzilla (in diesem Fall Godzilla) genauso wie in einem Bankräuberfilm (Geld). Geld ist auch der MacGuffin in unserer Gesellschaft und deren tragisches Missverständnis. Also: ja, aber was willst du sagen? Verstehst du den Begriff überhaupt?
Du verstehst offensichtlich nicht, was ein MacGuffin ist, denn sonst würdest du nicht so etwas schreiben.

Nimm einfach den von mir oben genannten Film: The Green Knight

Godzilla ist übrigens kein MacGuffin, denn er bestimmt die Handlung mit.

Ein Behälter mit radioaktivem Material, den alle wollen, ist eben etwas anderes, als das radioaktive Material in "Chernobyl".

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
Godzilla ist übrigens kein MacGuffin, denn er bestimmt die Handlung mit.

Ein Behälter mit radioaktivem Material, den alle wollen, ist eben etwas anderes, als das radioaktive Material in "Chernobyl".
Haarspalterei. In einem Film, aber im Grunde in jeder Erzählform, muss es etwas geben, was die Geschichte vorantreibt. Wenn man will, ist Godzilla die Hauptfigur in den gleichnamigen Filmen. Ich will das zum Beispiel so, als echter Fan. Und gleichzeitig ist er der Vorwand dafür, sich die großangelegte Sachbeschädigung nochmals reinzuziehen. Im wirklichen Leben, in Tschernobyl, wurde Radioaktivität freigesetzt. In der Serie war das nur die Folie, um menschliches Verhalten dramaturgisch zu entfalten. Das Was-Wäre-Wenn?

Woran machst du den Unterschied zwischen fiktivem Spice und Radioaktivität fest?

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Antwort von Funless:

Axel hat geschrieben:
In einem Film, aber im Grunde in jeder Erzählform, muss es etwas geben, was die Geschichte vorantreibt.
Genauso ist es. Exemplarisch hier der Film Ronin, die 122 minütige Jagd nach einem ominösen Koffer, dessen Inhalt man in keiner einzigen Sekunde des Films zu sehen bekommt, ja nicht einmal erfährt was dieser Koffer überhaupt beinhaltet.

https://youtu.be/_3CBxiCQlxs?t=8

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Godzilla ist übrigens kein MacGuffin, denn er bestimmt die Handlung mit.

Ein Behälter mit radioaktivem Material, den alle wollen, ist eben etwas anderes, als das radioaktive Material in "Chernobyl".
Haarspalterei. In einem Film, aber im Grunde in jeder Erzählform, muss es etwas geben, was die Geschichte vorantreibt. Wenn man will, ist Godzilla die Hauptfigur in den gleichnamigen Filmen. Ich will das zum Beispiel so, als echter Fan. Und gleichzeitig ist er der Vorwand dafür, sich die großangelegte Sachbeschädigung nochmals reinzuziehen. Im wirklichen Leben, in Tschernobyl, wurde Radioaktivität freigesetzt. In der Serie war das nur die Folie, um menschliches Verhalten dramaturgisch zu entfalten. Das Was-Wäre-Wenn?

Woran machst du den Unterschied zwischen fiktivem Spice und Radioaktivität fest?
Es geht darum, ob etwas auswechselbar ist.

Es könnten auch die Hautschuppen der Würmer sein, die man benötigt, um die Antriebe abzudichten.
Bei Avatar gab es auch so einen MacGuffin, an den ich mich schon gar nicht mehr erinnere, was aber auch keine Rolle spielt.

Ob nun in einem Koffer radioaktive Elemente oder Geld steckt, ist nicht wichtig, wenn es nur darum geht, dass die Handelnden den Koffer haben wollen.

Bei Chernobyl ist das radioaktive Graphit auf den Dächern hingegen handlungsbestimmend. Es muss beseitigt werden. Es zerstört Roboter. Es attakiert die Soldaten.
Man kann es nicht einfach durch etwas anderes ersetzen.

Selbst bei Shin Godzilla, bei dem das Vieh apathisch scheinbar ziellos durch die Gegend trampelt und Anlass für den Handlungsstrang mit der staatlichen Reaktion auf die Gefahr dient, ist es eben doch die Handlungsfigur, um die sich alles dreht und die eben auch reagiert.

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Antwort von iasi:

Funless hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
In einem Film, aber im Grunde in jeder Erzählform, muss es etwas geben, was die Geschichte vorantreibt.
Genauso ist es. Exemplarisch hier der Film Ronin, die 122 minütige Jagd nach einem ominösen Koffer, dessen Inhalt man in keiner einzigen Sekunde des Films zu sehen bekommt, ja nicht einmal erfährt was dieser Koffer überhaupt beinhaltet.
Es muss aber eben nicht immer ein MacGuffin sein.

Ein Racheplot kommt z.B. auch ohne einen MacGuffin aus.

Vor allem sind es die Filme, die auf Charaktere aufbauen, die keinen MacGuffin benötigen.
Es gibt z.B. bei Joker keinen MacGuffin, sondern nur Ereignisse.

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Antwort von Darth Schneider:

Die möglichst intelligente und tiefgründige Story ?
Ist das wirklich so wichtig ?



Ist manchmal doch alles manchmal voll irrelevant…
Ganz im Gegenteil zu den Charakteren und von dem was halt so passiert im Film…viel Spannung, der richtige Humor, passende Action, ebensolcher Schnitt, mit Sound, und nicht zuletzt halt der richtigen Choreografie…
Manchmal genügt das schon für einen sehr, sehr guten Film…
Also mir zumindest gefällt sowas schon auch sehr. ;)))
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Die möglichst intelligente und tiefgründige Story ?
Ist das wirklich so wichtig ?


Ist manchmal doch alles manchmal voll irrelevant…
Ganz im Gegenteil zu den Charakteren und von dem was halt so passiert im Film…viel Spannung, der richtige Humor, passende Action, ebensolcher Schnitt, mit Sound, und nicht zuletzt halt der richtigen Choreografie…
Manchmal genügt das schon für einen sehr, sehr guten Film…
Also mir zumindest gefällt sowas schon auch sehr. ;)))
Gruss Boris
Klar - auch so etwas ist unterhaltsam: :)

https://www.youtube.com/watch?v=H1IA0LvpEpg

Aber ein Höhepunkt es Kinojahres ist"s eben auch nicht.

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Antwort von markusG:

Funless hat geschrieben:
von Kubricks 2001 an liegen da qualitativ Welten (pro Kubrick)
Dann mal die ketzerische Frage - wo ist 2001 denn nicht: iasi hat geschrieben:
Das sieht uninspiriert aus. es ist doch letztlich nur stilloser hochglanz.
oder "Darth Schneider" hat geschrieben:
Dem Trailer fehlt ganz einfach die Magie, die Essenz von Dune, und die Charaktere wirken jetzt schon langweilig, genau so wie die Sets, die Kostüme die Action und die Musik…


Dann: Axel hat geschrieben:
Natürlich begeht iasi hier wieder denselben Fehler wie viele, nämlich, zu übersehen, dass Herberts Romane einen starken Einfluss auf das gesamte Genre hatten und wir praktisch von einem recht hohen Plateau zurückblicken, den berühmten Schultern von Riesen.
Zum einen dies - als ich z.B. das erste mal Herr der Ringe las, habe ich nicht nachvollziehen können, weshalb es so bahnbrechend sein sollte - mit dem Hintergrund zahlreiche (später erschienene) Fantasy-Romane gelesen zu haben, die besser waren. Aber eben nicht ohne Tolkiens Einfluss waren. Zum anderen spielt jede Menge Nostalgie mit. Das verklärt ganz schön die Sicht.

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Antwort von Funless:

Ähhh …

markusG, sorry aber ich verstehe deine Frage nicht. 🥴

Könntest du sie vielleicht (für mich) etwas verständlicher konkretisieren?

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Natürlich begeht iasi hier wieder denselben Fehler wie viele, nämlich, zu übersehen, dass Herberts Romane einen starken Einfluss auf das gesamte Genre hatten und wir praktisch von einem recht hohen Plateau zurückblicken, den berühmten Schultern von Riesen.
Zum einen dies - als ich z.B. das erste mal Herr der Ringe las, habe ich nicht nachvollziehen können, weshalb es so bahnbrechend sein sollte - mit dem Hintergrund zahlreiche (später erschienene) Fantasy-Romane gelesen zu haben, die besser waren. Aber eben nicht ohne Tolkiens Einfluss waren. Zum anderen spielt jede Menge Nostalgie mit. Das verklärt ganz schön die Sicht.
Wobei Herr der Ringe bei allem Unterhaltungswert eben auch ein primitiver Schinken ist.
Da ist der böse Sauron, der nichts anderes im Sinn hat, als alle zu unterdrücken.
Und dann sind da die Adligen, denen der Edelmut und die Kampfeskunst im Blut mitgegeben wurde.
Das Volk folgt dann natürlich den Königen, da nur die edlen Herrscher sie schützen können, vor dem Dunkelheit, in die sie der schreckliche Sauron stoßen will.
Eben ein Schmachtfetzen für Royalist.

Ganz ähnlich kommt Dune daher.

Damit kann man sich dann eben unterhalten lassen, wie in einem alten Cowboy-und-Indianer-Film.

Da ist dann eben z.B. Spiel mir das Lied vom Tod von einer ganz anderen Qualität.
Allein schon der Cast des Schurken:
https://www.youtube.com/watch?v=cHI6Hl7FUqA

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Antwort von Axel:

Nochmal zum MacGuffin-Streit: ich nehme hier natürlich eine extreme Position ein, nämlich die des "Erfinders" des Begriffs, Hitchcock. Seine Themen waren letzten Endes reiner Dada, er nahm sie nicht ernst. Wenn er eine "Botschaft" hatte, wenn er "Sinn" machen wollte, dann nur den Sinn, den das Kino selbst erschafft. Cinema is bigger than all of us. Er sollte auch mal einen Titanic-Film machen und sabberte fast vor Spott. Ich denke, man kann einen Schiffsuntergang und ein AKW-Unglück vergleichen.

Letzten Endes sind alle Literatur- und Filmthemen "Stoff", Rohstoff, Vorwand. Und die Kunst besteht darin, etwas daraus zu konstruieren. Das gilt sogar für Shakespeare. Liebe in Romeo und Julia? Gewiss. Damit der Hebel des Streits zwischen Montague und Capulet eine bessere Friktion hat. Und vice versa. William, der Effekthascher. Bekanntlich höchstselbst auf der Bühne und direkt beteiligt am Box Office (woher der Name stammt).
iasi hat geschrieben:
Wobei Herr der Ringe bei allem Unterhaltungswert eben auch ein primitiver Schinken ist.
Da ist der böse Sauron, der nichts anderes im Sinn hat, als alle zu unterdrücken ...
Alles passt, wenn man keine Inhalte wirklich heilig hält, wenn man aus jedem großen Meisterwerk den "Movie" macht, der er bestenfalls ist. LOTR ist primitiv? Was ist denn dann kultiviert? Verfeinerter Geschmack, mit der Betonung auf Geschmack? Du nennst selbst ein Beispiel:
iasi hat geschrieben:
Da ist dann eben z.B. Spiel mir das Lied vom Tod von einer ganz anderen Qualität.
Allein schon der Cast des Schurken.
Klapperndes Handwerk, iasi. Der Held mit 1000 Gesichtern. Der Böse wird gegen den Typ besetzt. Epischer Stoff, aber Stoff. Leone war Historiker und Antiquitätenhändler und recherchierte die Ausstattung bis zum Abwinken? Kannst du bei imdb-"Trivia" nachlesen. Heißt: stimmt, aber interessiert keine Sau. Der Film liefert eine gute Show, das ist es, was zählt. We love to entertain thee.

Und das ist trotz aller hagiografischen Überprüfung durch Herbert-Experten der Moment der Wahrheit: wird Dune eine gute Show abliefern?

Space


Antwort von Darth Schneider:

Ich denke Herr der Ringe lebt nicht von der schon simplen Geschichte, sondern unter Anderem von den Haupt Charakteren, die eine spannende Entwicklung durchmachen und sich während die Geschichte ihren Lauf nimmt, verändern.
Das kommt in den Filmen sehr gut herüber.
Auch die von Tolkin beschriebenen wunderschönen Schauplätze und Stimmungen sind den Filmen perfekt getroffen.
Davon leben die Herr der Ringe Filme, nicht von der Story…

Obwohl die Story durchaus realistisch ist.
Gut gegen böse, Krieg, kleine Leute die ihr Leben im Krieg aufs Spiel setzen und schlussendlich die ganze Welt retten, das hatten wir doch alles schon im echten Leben, bis zur genüge.D
Siehe erster und zweiter Weltkrieg.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
Nochmal zum MacGuffin-Streit: ich nehme hier natürlich eine extreme Position ein, nämlich die des "Erfinders" des Begriffs, Hitchcock. Seine Themen waren letzten Endes reiner Dada, er nahm sie nicht ernst. Wenn er eine "Botschaft" hatte, wenn er "Sinn" machen wollte, dann nur den Sinn, den das Kino selbst erschafft. Cinema is bigger than all of us. Er sollte auch mal einen Titanic-Film machen und sabberte fast vor Spott. Ich denke, man kann einen Schiffsuntergang und ein AKW-Unglück vergleichen.

Letzten Endes sind alle Literatur- und Filmthemen "Stoff", Rohstoff, Vorwand. Und die Kunst besteht darin, etwas daraus zu konstruieren. Das gilt sogar für Shakespeare. Liebe in Romeo und Julia? Gewiss. Damit der Hebel des Streits zwischen Montague und Capulet eine bessere Friktion hat. Und vice versa. William, der Effekthascher. Bekanntlich höchstselbst auf der Bühne und direkt beteiligt am Box Office (woher der Name stammt).
iasi hat geschrieben:
Wobei Herr der Ringe bei allem Unterhaltungswert eben auch ein primitiver Schinken ist.
Da ist der böse Sauron, der nichts anderes im Sinn hat, als alle zu unterdrücken ...
Alles passt, wenn man keine Inhalte wirklich heilig hält, wenn man aus jedem großen Meisterwerk den "Movie" macht, der er bestenfalls ist. LOTR ist primitiv? Was ist denn dann kultiviert? Verfeinerter Geschmack, mit der Betonung auf Geschmack? Du nennst selbst ein Beispiel:
iasi hat geschrieben:
Da ist dann eben z.B. Spiel mir das Lied vom Tod von einer ganz anderen Qualität.
Allein schon der Cast des Schurken.
Klapperndes Handwerk, iasi. Der Held mit 1000 Gesichtern. Der Böse wird gegen den Typ besetzt. Epischer Stoff, aber Stoff. Leone war Historiker und Antiquitätenhändler und recherchierte die Ausstattung bis zum Abwinken? Kannst du bei imdb-"Trivia" nachlesen. Heißt: stimmt, aber interessiert keine Sau. Der Film liefert eine gute Show, das ist es, was zählt. We love to entertain thee.

Und das ist trotz aller hagiografischen Überprüfung durch Herbert-Experten der Moment der Wahrheit: wird Dune eine gute Show abliefern?
Auch Hitchcock kam bei einigen seiner Filme ohne MacGuffin aus - z.B. Vertigo.

Und auch in Spiel mir das Lied vom Tod ist das Haus mehr als ein MacGuffin, da es nicht austauschbar ist.
Vor allem lebt Leones Film von den Charakteren, die immer auch ambivalent sind und vor allem Motiven folgen, die doch noch über die Abziehbilder eines bösen Harkonen oder Saurons hinausgehen.
Nimm z.B. Cheyenne und Morton.

Chernobyl schafft es, die Gefahren der unsichtbaren Strahlung für den Zuschauer erfahrbar zu machen.
Da folgt die Kamera einem jungen Mann mit Gasmaske und Schaufel, der schwarze Steine vom Dach eines Gebäudes wirft - und der Zuschauer ist gebannt.
Der KGB wird nicht nur simpel von Agenten und dem Vorsitzender Charkov repräsentiert. Die Sichtbarkeit der Agenten ist eine Methode des KGB und dient nicht nur dazu, dass man dem Zuschauer die KGB-Überwachung zeigen kann.
Charkov wiederum ist nicht einfach nur der böse Kopf des KGB, sondern persönlich undurchsichtig, da er als Teil des KGB auch nur seine Rolle spielen muss - auch er wird überwacht - auch ihm wird misstraut.

Das ist dann doch etwas anderes, als ein schwebender Harkonen, der eben nur Macht will, um seine Macht in böser Form ausüben zu können.
Warum wohl wird der böse Thanos so gefeiert? Fürs Superhelden-Format hat Thanos eben ...
Selbst ein Predator hat mehr nachvollziehbare Motivation zu bieten als Sauron und die Harkonen-Brut. :)

Space


Antwort von Darth Schneider:

Warum denn ?
Die Harkkonen wollen das Spice und den einzigen Planeten wo es abgebaut werden kann. Und Sauron will die Weltherrschaft und die guten Zauberer und all seine Gegner ausrotten.
Der Predator ist ein Jäger und Trophäen Sammler.
Der Terminator ist eine böse Maschine.
Darth Vader ein gebrandmarkter Diktator, der die Kontrolle über die Galaxis will.
Und die Tomaten aus Angriff der Killertomaten sind ebenfalls böse und wollen uns fressen…
Und Thanos ist doch eigentlich gar nicht wirklich böse. Der Hüne will nur die Hälfte von allem Leben killen, damit es ein wenig gemütlicher und ruhiger wird auf seiner Veranda…
Und der alte Cowboy aus Spiel mit das Lied vom Tod will nur ganz einfach Rache.
Genau so wie tausenden von Western…(Genial ist der Film aber eh, schon wegen der Bilder, der Musik und der Schauspieler…die Story ? Ist mir dabei aber Egal…
Ich sehe da ganz klare Motivationen.:)))
Gruss Boris

Space


Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Ich denke Herr der Ringe lebt nicht von der schon simplen Geschichte, sondern unter Anderem von den Haupt Charakteren, die eine spannende Entwicklung durchmachen und sich während die Geschichte ihren Lauf nimmt, verändern.
Das kommt in den Filmen sehr gut herüber.
Auch die von Tolkin beschriebenen wunderschönen Schauplätze und Stimmungen sind den Filmen perfekt getroffen.
Davon leben die Herr der Ringe Filme, nicht von der Story…
Die Hauptcharaktere nehmen ihre Heldenrolle an.
Die Bösen haben sowieso keinen Charakter, der sich ändern könnte.
Das erklärt Saruman seinen Uruk-hai ja auch wortwörtlich.
"Darth Schneider" hat geschrieben:

Obwohl die Story durchaus realistisch ist.
Gut gegen böse, Krieg, kleine Leute die ihr Leben im Krieg aufs Spiel setzen und schlussendlich die ganze Welt retten, das hatten wir doch alles schon im echten Leben, bis zur genüge.D
Siehe erster und zweiter Weltkrieg.
Gruss Boris
Dann bist du also ein Harkonen, denn du gehörst schließlich zu den bösen Deutschen. :)

Das echte Leben ist nicht so einfach und simple gestrickt.
Die beiden Weltkriege unterscheiden sich z.B. fundamental voneinander - in fast schon jeglicher Hinsicht.

Space


Antwort von Darth Schneider:

Hä ?
Ich bin doch Schweizer..
und böse werde ich jetzt wirklich langsam, wenn der bestellte und bezahlte Gimbal nicht bald kommt..)
Wo ist schon wieder mein Helm und mein Lichtschwert ?
Gruss Darth

Space


Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Warum denn ?
Die Harkkonen wollen das Spice und den einzigen Planeten wo es abgebaut werden kann. Und Sauron will die Weltherrschaft und die guten Zauberer und all seine Gegner ausrotten.
Und warum wollen die das?
Das war doch schon bei Green Lantern, Silver Surfer und Dr.Strange das große Problem: Da kommen Wolken geflogen - nicht mal Personen - die nichts anderes zu tun haben, als ...
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Der Predator ist ein Jäger und Trophäen Sammler.
Ja - und dadurch erklärt sich auch sein Handeln und macht es zumindest für den Zuschauer nachvollziehbar.
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Der Terminator ist eine böse Maschine.
Er folgt, wie auch die Aliens ihrer klaren Programmierung.
Da gibt es keine Motivation.
Das ist dann stringent.
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Darth Vader ein gebrandmarkter Diktator, der die Kontrolle über die Galaxis will.
Und die Tomaten aus Angriff der Killertomaten sind ebenfalls böse und wollen uns fressen…
Und Thanos ist doch eigentlich gar nicht wirklich böse. Der Hüne will nur die Hälfte von allem Leben killen, damit es ein wenig gemütlicher und ruhiger wird auf seiner Veranda…
Ich sehe da ganz klare Motivationen.:)))
Gruss Boris
Thanos will das Gleichgewicht wiederherstellen. Er rührt damit an der Überbevölkerungsthematik, die dem Zuschauer vertraut ist.
Seine Motivation ist die Lösung dieses Problems. Er hat somit sogar hehre, selbstlose Ziele, auch wenn seine Lösung ...

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Hä ?
Ich bin doch Schweizer..
und böse werde ich jetzt wirklich langsam, wenn der bestellte und bezahlte Gimbal nicht bald kommt..)
Wo ist schon wieder mein Helm und mein Lichtschwert ?
Gruss Darth
Da hast du"s natürlich leicht, die Uruk-hais der beiden Weltkriege zu finden. :)

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
Auch Hitchcock kam bei einigen seiner Filme ohne MacGuffin aus - z.B. Vertigo.
Du hast das oben verlinkte "Epic-Fail"-Video nicht gesehen. Die gesamte Handlung von Vertigo, die lächerliche Geistergeschichte (Originaltitel des hanebüchenen Romans: Aus dem Reich der Toten) und die unglaubwürdige Detektivgeschichte und die alberne titelgebende PTSD*: alles schallende Ohrfeigen für Leute, die nach immanenter Motivation (die gestelzte Übersetzung von kommt ohne MacGuffin aus) suchen. Der Plot ist nur und ausschließlich aus MacGuffins aufgebaut.

*In diesem Zusammenhang zu sehen ist die psychologische "Erklärung" durch den Psychiater am Ende von Psycho. Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Aber in der nächsten Einstellung überblendet Hitchcock Normans Grinsen mit dem toten Grinsen seiner Mutter. Wer zuletzt lacht.

Der Sub-Plot, das, was die Spreu vom Weizen trennt, ist die romantische und selbstzerstörerische Besessenheit mit dem Bild der perfekten Frau. Kein MacGuffin.
iasi hat geschrieben:
Und auch in Spiel mir das Lied vom Tod ist das Haus mehr als ein MacGuffin, da es nicht austauschbar ist.
Haus? Meinst du das Haus von Claudia Cardinale? Aber natürlich ist es austauschbar. Das Haus, die Eisenbahnlinie, die neue Westernstadt: alles Stoff. Alle Charaktere sind "abgerundet", d.h. hinreichend glaubwürdig motiviert, um den eigentlichen Konflikt zu unterfüttern und zuzuspitzen. (Gut) Gemacht, gewollt, konstruiert.

Godzilla nannte ich als Extrembeispiel weiter oben. Ich las mal ein Buch über Kreatives Schreiben, bei dem Godzilla als ein Plotdevice-Beispiel genannt wurde, das man vermeiden sollte, weil es die Zuspitzung eines Konfliktes erschwert. Godzilla ist der verdammte Konflikt. Weglaufen oder totgetrampelt werden, das sind die Optionen. Godzilla ist wie ein Film über Löwen in Schottland - er braucht einfach keine Begründung ;-)

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Antwort von Darth Schneider:


Die Schotten würde kurzen Prozess machen mit den Löwen, die werfen einfach ein paar Baumstämme, oder Felsbrocken ;)
Gruss Boris

Space


Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Auch Hitchcock kam bei einigen seiner Filme ohne MacGuffin aus - z.B. Vertigo.
Du hast das oben verlinkte "Epic-Fail"-Video nicht gesehen. Die gesamte Handlung von Vertigo, die lächerliche Geistergeschichte (Originaltitel des hanebüchenen Romans: Aus dem Reich der Toten) und die unglaubwürdige Detektivgeschichte und die alberne titelgebende PTSD*: alles schallende Ohrfeigen für Leute, die nach immanenter Motivation (die gestelzte Übersetzung von kommt ohne MacGuffin aus) suchen. Der Plot ist nur und ausschließlich aus MacGuffins aufgebaut.
Videos mit Superlativen oder "Epic-Fail" im Titel meide ich eigentlich.

Du scheint mir den Begriff "MacGuffin" etwas zu überdehnen.
Axel hat geschrieben:
*In diesem Zusammenhang zu sehen ist die psychologische "Erklärung" durch den Psychiater am Ende von Psycho. Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Aber in der nächsten Einstellung überblendet Hitchcock Normans Grinsen mit dem toten Grinsen seiner Mutter. Wer zuletzt lacht.

Der Sub-Plot, das, was die Spreu vom Weizen trennt, ist die romantische und selbstzerstörerische Besessenheit mit dem Bild der perfekten Frau. Kein MacGuffin.
Wobei gerade bei Psycho Hichcock mit dem Zuschauer ein MacGuffin-Spielchen treibt.
Sie hat ihn gestohlen - den MacGuffin - und nun erwartet der Zuschauer den üblichen Verlauf eines Hitchcock Filmes. Aber dann bereitet die Duschszene dieser Erwartungshaltungen ein jähes Ende.

Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Und auch in Spiel mir das Lied vom Tod ist das Haus mehr als ein MacGuffin, da es nicht austauschbar ist.
Haus? Meinst du das Haus von Claudia Cardinale? Aber natürlich ist es austauschbar. Das Haus, die Eisenbahnlinie, die neue Westernstadt: alles Stoff. Alle Charaktere sind "abgerundet", d.h. hinreichend glaubwürdig motiviert, um den eigentlichen Konflikt zu unterfüttern und zuzuspitzen. (Gut) Gemacht, gewollt, konstruiert.
Axel hat geschrieben:
Godzilla nannte ich als Extrembeispiel weiter oben. Ich las mal ein Buch über Kreatives Schreiben, bei dem Godzilla als ein Plotdevice-Beispiel genannt wurde, das man vermeiden sollte, weil es die Zuspitzung eines Konfliktes erschwert. Godzilla ist der verdammte Konflikt. Weglaufen oder totgetrampelt werden, das sind die Optionen. Godzilla ist wie ein Film über Löwen in Schottland - er braucht einfach keine Begründung ;-)
Das scheint mir aber kein gutes Buch zu sein. :)

Godzilla ist eine Naturgewalt. Wie auch die Aliens. Oder der weiße Hai.
Eine Gefahr, der die Menschen begegnen müssen.
Dabei unterscheiden sie sich sogar von Moby Dick, der nur dann eine Gefahr darstellt, wenn man ihn jagt.

Die Hollywood-Filmchen machen Godzilla zum Monster in der Not, das kommt, wenn ganz böse Monster die Menschen bedrohen. Dadurch werden die Menschen letztlich völlig aus der Handlung genommen. Beim neuesten Monsterkloppen sind die Rollen etwas vertauscht und der kinderliebe Kong übernimmt den Part des guten Monsters.

Bei Shin Godzilla ist hingegen das Monster, das an Land kommt, der Mittelpunkt der gesamten Handlung und stößt sie nicht nur an. Wie soll und kann der Stampfer gestoppt werden?

Wirklich reizvoll war eigentlich Hulk: Da wird ein kultivierter Mensch zu einer Naturgewalt.
Nun haben wir leider nur noch den grünen Langeweiler.

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
Du scheint mir den Begriff "MacGuffin" etwas zu überdehnen.
Ja, stimmt. Natürlich kann man Godzilla aus einem Godzilla-Film nicht rausnehmen und Radioaktivität nicht aus Chernobyl. Du hast mit dem angefangen, indem du Spice aus Sandwurm-Kacke als klassischen MacGuffin bezeichnetest. Woraufhin ich sagte, okay wenn das ein MacGuffin ist, was ist dann kein MacGuffin? Dass etwas handlungsentscheidend und bezeichnend für die Geschichte ist, lässt du ja offenbar selbst nicht gelten.
iasi hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
*In diesem Zusammenhang zu sehen ist die psychologische "Erklärung" durch den Psychiater am Ende von Psycho. Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist. Aber in der nächsten Einstellung überblendet Hitchcock Normans Grinsen mit dem toten Grinsen seiner Mutter. Wer zuletzt lacht.
Wobei gerade bei Psycho Hichcock mit dem Zuschauer ein MacGuffin-Spielchen treibt.
Sie hat ihn gestohlen - den MacGuffin - und nun erwartet der Zuschauer den üblichen Verlauf eines Hitchcock Filmes. Aber dann bereitet die Duschszene dieser Erwartungshaltungen ein jähes Ende.
Das wäre vielleicht eher ein Kansas City Shuffle. Das Geld ist für Marion Crane ein Mittel zum Zweck. Nämlich, ihren Geliebten heiraten zu können. Das starke (und wunderschön gezeigt: unterdrückte) Bedürfnis erzeugt die Identifikation des Zuschauers mit der Figur. Wäre sie nur geldgeil, wäre dieser Effekt zumindest schwächer. Der Entschluss zur Tat und die nachfolgende Angst vor den Konsequenzen erzeugt die Spannung.



iasi hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Ich las mal ein Buch über Kreatives Schreiben, bei dem Godzilla als ein Plotdevice-Beispiel genannt wurde, das man vermeiden sollte ...
Das scheint mir aber kein gutes Buch zu sein. :)
Stimmt auch, aber darum ging's ja nicht.
iasi hat geschrieben:
Godzilla ist eine Naturgewalt.
Mir kommt er eher vor wie eine mythische Figur, wie eines der japanischen Fabelwesen, ein moderner Glücks- oder Unglücksdrache.

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Antwort von markusG:

Funless hat geschrieben:
Ähhh …

markusG, sorry aber ich verstehe deine Frage nicht. 🥴

Könntest du sie vielleicht (für mich) etwas verständlicher konkretisieren?
2001 wird ja immer so hochgelobt (also nicht hier im Thread, sondern generell). Dabei ist der Film nichts mehr als "seelenloser Hochglanz". Also das, was dem neuen Dune - anhand eines Trailers! - bescheinigt wird. Oder auch Blade Runner 2049.

Das passt alles nicht so recht zusammen, deswegen finde ich die Diskussion auch bissl sinnlos :D

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Antwort von Funless:

markusG hat geschrieben:
Funless hat geschrieben:
Ähhh …

markusG, sorry aber ich verstehe deine Frage nicht. 🥴

Könntest du sie vielleicht (für mich) etwas verständlicher konkretisieren?
2001 wird ja immer so hochgelobt (also nicht hier im Thread, sondern generell). Dabei ist der Film nichts mehr als "seelenloser Hochglanz". Also das, was dem neuen Dune - anhand eines Trailers! - bescheinigt wird. Oder auch Blade Runner 2049.

Das passt alles nicht so recht zusammen, deswegen finde ich die Diskussion auch bissl sinnlos :D
Okay, jetzt habe ich deine Frage verstanden, thx für die Aufklärung.

Nur verstehe ich nicht den Zusammenhang dieser Frage mit meinem Statement, dass Lynchs Dune schlechter gealtert ist als 2001. Oder wolltest du damit sagen, dass es nicht so ist?

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Antwort von markusG:

Ne ich hab bloß 2001 aufgegriffen, hat eigentlich nix mit deiner Aussage zu tun :D

Ich finde Lynchs Dune trotz seines trash Faktors toll. Aus purer Nostalgie. Und dem tollen Cast.

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Antwort von Darth Schneider:

Schön fotografiert ist der neue Blade Runner schon auch zumindest zum Teil sehr gut gespielt.
Zum Teil, weil Harrison Fords Auftritt fand ich ehrlich gesagt ziemlich beschissen.
Von dem Moment an wo er auftaucht, fand ich den Film nur noch grottenschlecht… Das obwohl ich eigentlich Mr. Ford sehr als Schauspieler mag…
Eigentlich schade, weil bis er auftaucht, ist der Film sehr gut, nachher gehts nur bergab, fand ich zumindest.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
Funless hat geschrieben:
Ähhh …

markusG, sorry aber ich verstehe deine Frage nicht. 🥴

Könntest du sie vielleicht (für mich) etwas verständlicher konkretisieren?
2001 wird ja immer so hochgelobt (also nicht hier im Thread, sondern generell). Dabei ist der Film nichts mehr als "seelenloser Hochglanz". Also das, was dem neuen Dune - anhand eines Trailers! - bescheinigt wird. Oder auch Blade Runner 2049.

Das passt alles nicht so recht zusammen, deswegen finde ich die Diskussion auch bissl sinnlos :D
2001 war und ist nun einmal einzigartig.
Mir zeigt sich das eben auch daran, dass sich mir Szenen eingebrannt haben, während ich mich eigentlich an gar keine Szene von B.R.2049 erinnere - und auch der Dune-Trailer bietet nur belangloses - bei jeder Einstellung und bei jedem Satz denkt man: Schon gesehen bzw. gehört.
Schon die Anfangsszene von 2001 ist ikonisch. Oder der Knochen-Schnitt. ...
https://www.youtube.com/watch?v=vWF1glZWQa8

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Antwort von iasi:

Heute also mal in einem Kino angesehen, das so ausgelastet war, wie an einer Nachmittagsvorstellung in der 3.Woche.

Die guten Kritiken, die man liest, kann ich leider nicht nachvollziehen.
Das war zäher Bombast.

Als wieder mal ein Raumschiff niederschwebte, die Füßchen ausfuhr und dann aufsetzte, dachte ich an die vielen Minuten, die Dune benötigt, um die Handlungselemente nacheinander abzuhaken.
Wer Davids Version gesehen hatte, dem erscheint eine innere Liste, hinter deren einzelne Punkte er Haken setzt.

Gebt Jodor die Millionen, die er braucht, um seine 12-Stunden-Vision umzusetzen, und zeigt das Ergebnis dann beim Streamer mit der dicksten Börse als Mehrteiler.

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