Neue Workstation-Grafikkarten von Nvidia - ausgebremster Speicher und kein NVLink

// 11:22 Do, 10. Aug 2023von

Nvidia hatte bislang noch kaum die aktuelle Ada-Chip-Generation in seinen Workstation-Grafikkarten verbaut. Außer in einem einzigen Topmodell (der RTX 6000 Ada) fand man die Ada-Chips bislang nur in Gamingkarten, deren High End Modell (die RTX4090) der RTX 6000 Ada stark ähnelt. Von der Hardwareseite ist der größte Unterschied der Speicherausbau (48 GB vs. 24 GB), was jedoch gerade für kommende KI-Anwendungen ein gewichtiges Unterscheidungsmerkmal darstellt. Mit einem aktuellen Marktpreis von fast 10.000 Euro für die RTX 6000 Ada zahlt man allerdings auch fast das sechsfache für gerade mal 24 GB mehr GPU-Speicher.


Doch nun hat Nvidia weitere RTX Workstation GPUs von der Ampere-Generation auf aktuelle Ada-Chips umgestellt, die auch deutlich günstiger als das Ada-Topmodell zu haben sind. Der typische Workstation-Aufpreis bleibt dennoch bestehen.



Die Nvidia RTX 5000 Ada mit 32 GByte DDR6-RAM (256 Bit Bus, 576 GB/s) soll rund 4.000 US-Dollar kosten, die RTX 4500 Ada mit 24 GB RAM (192 Bit, 432 GB/s) noch 2250 US-Dollar und die RTX 4000 Ada mit 20 GByte RAM (160 Bit, 360 GB/s) noch 1250 US-Dollar.



Auch wenn sie auf dem Papier 20 bis 33 Prozent mehr Speicher als ihre Vorgänger mitbringen, hat Nvidia bei der Speichertransferrate den Rotstift angesetzt. Die RTX 5000 hatte beispielsweise noch 768 GB/s, während die Ada Variante eben nur noch auf 576 GB kommt. Gerade für KI-Modelle ist die Speichergeschwindigkeit jedoch oftmals ein Nadelöhr, was Nvidias Design-Entscheidung hier etwas unverständlich erscheinen lässt. Auch für GPU-Effekte in Resolve ist die Speichergeschwindigkeit oft durchaus relevant.



Nvidias neue Workstation GPUs basieren nun auch auf Ada-Chips
Nvidias neue Workstation GPUs basieren nun auch auf Ada-Chips


Außerdem hat Nvidia in dieser Generation auch stärkere Workstation-Konkurrenz von AMD als üblich. Gerade erst hat AMD zwei neue Einsteiger-Modelle, die W7600 und W7500 vorgestellt.



Die neue RTX 5000 Ada konkurriert jedoch direkt mit AMDs Radeon Pro W7900, die aber 48 statt nur 32 GByte mitbringt. Und die neue RTX 4500 Ada kostet so viel wie AMDs Radeon Pro W7800 die hierfür 32 statt 24 GB bieten kann. Im Gegensatz zu AMD bietet Nvidia auch nur das ältere Displayport 1.4a Interface. AMD ist hier schon bei 2.1 angelangt.



Auch für Nvidia gilt, dass bis auf die zertifizierten Treiber wenig Gründe für den Workstation-Aufpreis bestehen. Die sogenannten Studio Treiber für viele Videoschnitt-Applikationen laufen schon seit längerem ebenfalls mit den Gaming Karten. Gerade für KI gab es mit NVLink bisher jedoch noch ein gewichtiges Argument für die Workstation-Varianten, weil hiermit mehrere GPUs ohne Umweg über das Mainboard besonders schnell miteinander kommunizieren konnten. Für große KI-Modelle gilt dies als wichtiger Design-Vorteil von Nvidia. Allerdings hat Nvidia die NVLink-Unterstützung nun bei den neuen Ada-Workstation Karten überraschenderweise weggelassen. Offensichtlich will Nvidia damit unterbinden, dass man mit ihren Workstation-GPUs mehrere Karten für aufwendige KI-Trainings nutzen kann.



Die Nvidia RTX 5000 Ada ist ab sofort verfügbar, die RTX 4000 Ada kommt im September und die RTX 4500 soll ab Oktober zu haben sein.


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